Überregionale Zusammenarbeit sichert Erhalt eines Denkmals
Haustener Bildstock nach jahrzehntelangem Verfall restauriert

Hausten. Dass Heimat verbindet nicht nur ein Slogan ist, zeigten in den vergangenen Wochen Bürger aus Hausten, Kempenich und Weibern. Vor einigen Jahren war ein Bildstock im Burgweg in Hausten eingestürzt. Ursprünglich stand der Bildstock auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Beim Neubau eines Hauses in den 70er Jahren wurde er von seinem damaligen Standort auf die andere Straßenseite versetzt. Vom ursprünglichen Bildstock waren zu diesem Zeitpunkt nur noch die beiden oberen Steine im Original erhalten. Bei seinem Einsturz wurde der untere der beiden Steine so stark beschädigt, dass er nicht mehr verwendet werden konnte. Damit aber seine Inschrift erhalten blieb, fertigte Oliver Schüller aus Kempenich eine Schablone dieser Inschrift an. Hermann Hilger aus Weibern, der von Bernhard Klapperich, dem Vorsitzenden der Heimatfreunde Weibern e. V., für das Projekt gewonnen werden konnte, restaurierte den verbliebenen Stein und bearbeitete die neuen Steine für den Bildstock. Nachdem Reinhilde Brünnert anregte, den Bildstock wieder auf dem ursprünglichen Grundstück neben ihrem Haus zu errichten, wurde von Uwe Kruse und Helmut Scheffler aus Hausten das Fundament hergestellt. Am 30. August stellten Hermann Hilger aus Weibern, Uwe und Tilo Kruse sowie Christian Stein aus Hausten den Bildstock auf.
1802 erfolgte eine Einpfarrung von Hausten und Morswiesen nach Kempenich. Über den Haustener Berg und vorbei am Kreuzwäldchen führte jetzt der Weg zur Pfarrkirche. Der Bildstock, der wahrscheinlich unmittelbar nach der neuen Pfarrzugehörigkeit errichtet wurde, stand damals außerhalb der örtlichen Bebauung. Er trägt u. a. die Inschrift „Bitt f. d. armen Seelen im Fegefeuer“. Ein Trauerzug auf dem Weg nach Kempenich blieb dort stehen und betete für den Verstorbenen ein Vater-Unser und ein Gegrüßet-seist-du-Maria.
Im August berichtete die Rhein-Zeitung über den fast täglichen Verlust von Denkmälern in Deutschland. Allen Helfern ist es zu verdanken, dass ein Kulturdenkmal erhalten bleibt. Ein besonderer Dank gilt Hermann Hilger (Jahrgang 1939), der in vielen Stunden den neuen Bildstock schuf und durch seine vorbereitenden Maßnahmen dafür sorgte, dass alle Arbeitsschritte reibungslos und zügig ausgeführt werden konnten. Sollte es auch zukünftig durch die gemeinde- und kreisübergreifende Zusammenarbeit gelingen, weitere Kulturdenkmäler vor dem Verfall zu bewahren, dann wird in der Rhein-Zeitung einmal zu lesen sein „Durch überregionale Zusammenarbeit werden Kulturdenkmäler für die Nachwelt erhalten“.
Pressemitteilung
Heimatfreunde Weibern e.V.

Aufstelung des Bildstocks. Foto: Uwe Kruse