Historische Kirchenführung in St. Mauritius
Kärlich. In der Reihe der Kirchenführungen in der Pfarrei Heilig Geist wurde auch eine Führung durch die Pfarrkirche St. Mauritius in Kärlich angeboten. Organisiert von der „Mauritius-Runde“ und Mitgliedern der Kolpingsfamilie fanden sich nach der Sonntagabendmesse rund 30 Personen ein, um unter fachkundiger Führung die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des über 800 Jahre alten Gotteshauses zu besichtigen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Astrid Schmidt begann die Führung auf der Empore, wo Dr. Ute Mittelberg den Teilnehmern die Vorzüge und Möglichkeiten der sogenannten „Mayer-Orgel“ erläuterte und deren beeindruckende Akustik durch kurze Einspielungen verdeutlichte. Die Orgel in ihrer jetzigen Form wurde 1994 eingeweiht.
Von der Empore ist es nur ein kurzer Weg durch den Dachboden zum Glockenturm, der im Zuge des Kirchenneubaus 931/32 errichtet wurde. Eine schmale Stahltreppe und eine Leiter führen auf ein Podest, von dem aus die vier Glocken und die Turmuhr zu sehen sind. Geführt von Hausmeister Peter Dötsch wagten sich einige Teilnehmer bis dorthin und ließen sich auch von der Lautstärke des halbstündlichen Glockenschlags nicht erschrecken.
Danach durfte die Gruppe im alten Ostchor Platz nehmen, wo Dr. Heinrich Degen zunächst einen geschichtlichen Exkurs über die Entstehung des Christentums hier im Rheinland und in Kärlich gab. Mit einigen sehenswerten Bildern wurde auch die Entstehung der Kärlicher Pfarrkirche beschrieben, bevor Dr. Dieter Mannheim den Vortrag übernahm und mit dem Wirken des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus in der Region fortfuhr. Wegen der zunehmenden Kälte in der Kirche und nicht zuletzt wegen der fortgeschrittenen Zeit wurde der Vortrag abgekürzt, um noch die von Küster Werner Baltes in der Sakristei bereitgestellten Priestergewänder und sakralen Gefäße betrachten zu können. Abschließend erläuterte Beate Zils noch das wertvolle Holzrelief mit einer eindrucksvollen geschnitzten Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist, das sich geschützt hinter Panzerglas im Altarbereich befindet. Dieses Relief hing einst in der Dreifaltigkeitskapelle in Kärlich, wurde dort gestohlen und tauchte Jahre später unter mysteriösen Umständen zufällig bei einem Antiquitätenhändler wieder auf.
Die Führung endete mit interessanten Gesprächen bei Glühwein und Gebäck wiederum im ehemaligen Ostchor. Organisatoren und Teilnehmer waren sich einig, dass es eventuell im Spätsommer oder Herbst eine weitere Führung geben soll, die sich dann intensiver mit der künstlerischen Ausstattung der Kirche beschäftigen wird.
Alle geschichtlichen und statistischen Informationen über die Kirche und die ehemalige Pfarrei finden sich auch in der reich bebilderten Broschüre „Pfarrkirche und Pfarrei St. Mauritius Kärlich“ von Lothar Spurzem, die anlässlich der 800-Jahr-Feier erstellt wurde und im Pfarrbüro erhältlich ist.
BA
Abschließend erläuterte Beate Zils noch das wertvolle Holzrelief mit einer eindrucksvollen geschnitzten Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist, das sich geschützt hinter Panzerglas im Altarbereich befindet.
