Ahrufer in Walporzheim im Herbst nach der Flut. Foto: ROB

Am 18.07.2025

Allgemeine Berichte

Kreisverwaltung informierte über geplante Schutzmaßnahmen in Walporzheim

Hochwasservorsorge im Ahrtal: 160.000 Kubikmeter Erdmasse werden bewegt

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Walporzheim. Im Rahmen der Hochwasservorsorge plant der Landkreis Ahrweiler auch in der Ortslage Walporzheim, genauer gesagt im Bereich zwischen Heckenbachtalbrücke und der schon zu Ahrweiler gehörenden Obertorbrücke, umfangreiche Maßnahmen zur Gewässerwiederherstellung. Von den unter der Bezeichnung „BNA230 Walporzheim“ firmierenden Maßnahmen werden die Bürgerinnen und Bürger von Walporzheim, aber auch Grundstückseigentümer in verschiedenerlei Hinsicht betroffen sein. Daraus resultierend war die kürzlich in der Kapelle St. Josef stattgefundene Bürgerveranstaltung der Kreisverwaltung Ahrweiler von starkem Publikumsinteresse begleitet.

Auf Kooperation und Unterstützung angewiesen

„Wir wollen frühere Fehler und Unzulänglichkeiten vermeiden, weshalb wir nicht eins zu eins wiederaufbauen, sondern einen zukunftsgerichteten Aufbau realisieren, der sich den Herausforderungen unserer Zeit anpasst. Eine der Aufgaben ist es, die Ahr und ihre Zuflüsse so aufzubauen, dass mehr Retentionsraum entsteht und Gefahrenstellen reduziert werden. Es geht um den Schutz der eigenen Ortschaften, aber auch um den Schutz der jeweiligen Unterlieger, wodurch eine Kette von Schutzmaßnahmen entsteht. Die vorliegenden, hydraulischen Berechnungen haben ergeben, dass Walporzheim mit den geplanten Maßnahmen einem hundertjährlichen Hochwasserereignis (HQ 100 neu) so vorgebeugt werden kann, dass der Ort von größeren Schäden verschont wird. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind wir jedoch auf ihre Kooperation und Unterstützung als Anwohnerinnen und Anwohner dringend angewiesen“, betonte Landrätin Cornelia Weigand im Hinblick auf entstehenden Baulärm und Unannehmlichkeiten durch Transport von Erdmassen und Material. Um die Maßnahmen ideal umsetzen zu können, sei es teilweise erforderlich, auch auf private Grundstücke zuzugreifen. Hierzu könnten die Eigentümer sowohl ihre Erlaubnis geben, die Grundstücke zum Schutz von Walporzheim und den nachfolgenden Stadtteilen zu nutzen oder diese für diesen Zweck an den Kreis zu verkaufen. „Das Grundstück nicht zur Verfügung zu stellen, würde einen Flickenteppich an punktuellen Einzelmaßnahmen zur Folge haben und nicht den Schutz des Gesamtpaketes generieren“, so Cornelia Weigand.

Wesentliche Säule für den Hochwasserschutz

Anschließend unterstrich Anja Toenneßen, Leiterin Fachbereich Aufbau- und Nachhaltigkeit der Kreisverwaltung Ahrweiler, die Wichtigkeit der Gewässerwiederherstellung als „wesentliche Säule für den Hochwasserschutz“. „Wir wollen das Gewässer quasi neu modellieren. Und zwar so modellieren, dass wir zukünftig ein statistisch hundertjährliches Hochwasser HQ 100 durch die Ortslagen schadlos abführen können“, sagte Toenneßen und wies darauf hin, dass man im gesamten Flutgebiet schon an 23 Abschnitten Beräumungsmaßnahmen parallel zur Konzepterstellung durchgeführt habe. Danach stellten Frederyk Weber und Olaf Schwarz vom Ingenieurbüro C&E Consulting und Engineering GmbH als verantwortliche Ingenieure die technische Planung von „BNA230 Walporzheim“ vor. Diese haben in erster Linie eine Verbreiterung des Fließquerschnitts, eine Absenkung von Vorlandbereichen sowie die Reduzierung von Einengungen und Fließhindernissen zum Ziel. Um dem Fluss mehr Platz zu geben sei, so Fredryk Weber, unter anderem eine massive Entnahme von Erdmasse von mehr als 160.000 Kubikmetern notwendig. Hierzu ist die Einrichtung einer Baustraße geplant, die mit speziellen Muldenkippern befahren wird. An einem Umschlagplatz soll der Aushub dann auf Sattelschlepper zum Abtransport verladen werden. Es ist vorgesehen, die daraus entstehende Lärmbelästigung durch die Errichtung von Schallschutzwänden zu minimieren.

Baustart im 4. Quartal 2025

Der Bau der erwähnten Baustraße samt Ausführung des abschnittsweisen Voraushubs ist für das 4. Quartal 2025 vorgesehen, Ende 2026 sollen diese Arbeiten, vorbehaltlich eventueller Altlasten oder Kampfmittelbelastung, fertiggestellt sein, so dass 2027 die Feinarbeiten, beginnend in Höhe Walporzheim bis zur Obertorbrücke in Angriff genommen werden können. In der anschließenden Frage- und Antwortrunde wies ein Bürger hinsichtlich des Hochwasserschutzes darauf hin, dass der Durchfluss bei der Flut 2021 deutlich höher war, als beim derzeitigen HQ 100-Wert von 565 Kubikmetern. Dem stimmte Landrätin Cornelia Weigand zu und sagte, dass es einen hundertprozentigen Schutz nie geben könne. „Wir sind froh, dass die Gewässerwiederherstellung alleine schon einen HQ 100 neu bringen kann. Hiermit haben wir schon eine gute Basis“, so Weigand. Ebenso kam die Frage auf, ob die Verbreiterung des Flussbettes eine Auswirkung auf den Grundwasserspiegel habe, was Frederyk Weber ausschließen konnte: „Das Solgefälle des Gewässers bleibt unverändert, wodurch keine Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels zu befürchten ist.“ DU

: Die Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Gewässerwiederherstellung im Bereich Walporzheim wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern besucht.  Foto: DU

: Die Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Gewässerwiederherstellung im Bereich Walporzheim wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern besucht. Foto: DU

Ahrufer in Walporzheim im Herbst nach der Flut. Foto: ROB

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