Junggesellenvereins Dattenberg 1759 organisierte die Dattenberger Kirmes
Im Rööpedorf wurde drei Tage gefeiert
Das Bürgerkönigspaar, Michael und Katharina Brücken, unterstützte seine jungen Kollegen, Nico Grunwald und Maren Birrenbach
            Dattenberg. Traditionell mit einem Fackelzug durch den Ort eröffneten die Dorfvereine von Dattenberg am Freitagabend die Kirmes im Rööpeland, zu der die Junggesellen um ihren Vorsitzenden Sebastian Hausen eingeladen hatten. Nach dem Dorfabend im Bürgerhaus „Zum Schwarzen See“ und nach Kaffee und Kuchen am Samstagnachmittag ließen Hauptmann Peter Langenfeld und Leutnant Kilian Birrenbach um 16 Uhr den Königszug antreten, um, musikalisch unterstützt vom Dattenberger Tambourcorps Frohsinn“ und vom Musikzug Vettelschoß, den Nachfolger vom 2017-er Junggesellenkönig Julian Kröll abzuholen. Nico Grunwald hatte am in der Schützenhalle Hähnen beim traditionellen Königsschießen des Junggesellenvereins Dattenberg 1759 nach nur fünf Runden den Rumpf des Königsvogels zu Fall gebracht und Maren Birrenbach zu seiner Königin auserkoren. Erheblich länger hatte es zuvor gedauert, den Bürgerkönig zu ermitteln. Ganze 68 Runden mussten die Zuschauer warten, bis sich Michael Brücken mit seiner Frau Katharina als neues Bürgerkönigspaar feiern lassen konnte.
Weit vom Bürgerhaus durch Dattenberg zum Königshaus in der Straße „Giersberg“ marschieren musste der Festzug nicht und das nicht nur zur Freude der Rööpe-schwingenden und -verzehrenden „Ohlenbergern“. Mit diesen werden im Rheinhöhenort nicht etwa Mitglieder des Junggesellenvereins aus der nördlichsten Kommune der Verbandsgemeinde Linz, sondern die eigenen „Ältesten“ bezeichnet, denen man zugesteht, gegebenenfalls die Strecke des Königszugs etwas abzukürzen. Als „Ohlenberger“ sollen sich in Vorzeiten Dattenberger Junggesellen selber bezeichnet haben, nachdem sie sich auf einer Kirmes in der Nachbarschaft nicht gerade besonders manierlich benommen hatten, ein Verhalten, das die Ältesten des Vereins um ihren Vorsitzenden, „Doktor“ Sebastian Hausen, traditionell auch am Samstag ausgelassen an den Tag legten.
Nach fürstlicher Bewirtung bei König Nico Grunwald ließ Leutnant Kilian Birrenbach den Königszug wieder antreten. Eskortiert von den eine lange Tannengirlande tragenden Ehrendamen, Alicia Donner, Alina Gramsch, Corinna und ihrer Schwester, der noch amtierenden Weinkönigin Kira Michels, Hanna Schwips und Famara Westerhoff, machte sich der Junggesellenkönig auf zu seiner nur wenige Meter entfernt in der Straße „Römerwall“ wohnenden Königin Maren, von deren „Burg“ aus man bereits „die Roten Hosen“ hören konnten, die im nahen Bürgerhaus die Kirmesgäste unterhielten, die nicht den Königszug live miterleben wollten. Viele Dattenberger können das aber nicht gewesen sein angesichts der Menschenmassen, die rund um die Biergarnituren und Stehtische erneut mit Kuchen und belegten Brötchen bewirtet wurden. Nach dem Präsentiermarsch der „Frohsinnige“ wünschten sich die Vettelschoßer Musiker, dass „das Wasser im Rhein goldner Wein wär“ und holten sogar den Garten Eden der „Mosella“ nach Dattenberg, während das Tambourcorps den kalten Wind aus den Höhen des Westerwalds durch den Ort pfeifen ließ.
Mit frenetischem Jubel wurden die jungen Majestäten vor dem Königshaus begrüßt, bevor sie zum Präsentiermarsch die Front des Königszuges abschritten. Bevor sich dieser zum Bürgerkönig aufmachte, der nur wenige Meter entfernt gegenüber vom Dorf-Backes wohnte, wurden in Windeseile Bänke und Tische dorthin geschafft. So hatten die Fähnriche, Fabian Stümper und Felix Schymski ausreichend Platz zusammen mit Kilian Birrenbach zu Ehren von Nico Grunwald und Maren Birrenbach die Fahnen zu schwenken. Da warteten Michael und Katharina Brücken mit den Ehrenherren Michael Mertens, Alexander Mohr, Jens Ravenzwaaij, Markus Santonastaso, Florian Schneider, Frank Schwarz und Rainer Schwips-Michels schon ungeduldig hinter fest verschlossenen Türen und dicht verhangenen Fenstern auf ihre jungen Kollegen, die von den Offizieren ihres Vereins im Festzug zum Bürgerkönigspaar geleitet wurden. Erst kurz vor 19 Uhr präsentierte sich dieses zusammen mit dem Junggesellenkönigspaar den zahlreichen Zaungästen, um mit einem Zug durch das Dorf in das Bürgerhaus geführt zu werden, wo Michael und Katharina Brücken mit Nico Grunwald und Maren Birrenbach sowie mit den übrigen Dattenbergern eine rauschende Ballnacht feierten. Am Sonntag stand nach der Messe in der Kirche „Heilig Schutzengel“ der Kirmes-Frühschoppen auf dem Programm, der Uhr nahtlos in den Nachmittagskaffee überging, während nur 30 Minuten später eine große Familienolympiade eröffnet wurde, bei der für Spaß für Groß und Klein gesorgt war. Wesentlich trauriger ging es dann am Montagabend beim Abschluss der Dattenberger Kirmes zu. Im Trauerzug trugen die Junggesellen tränenreich ihren Kirmesmann zu Grabe. Allzu lange dürfte diese Stimmung jedoch nicht gedauert haben und das nicht nur, weil sicher ist, dass der Paias im nächsten Jahr Anfang September wie Phönix aus der Asche wieder aufzuerstehen wird. Grund zum Feiern habe die Junggesellen und alle übrigen Dattenberger bereits wieder in vier Wochen, wenn mit der Proklamation von Weinkönigin Nina I. aus dem Hause Birrenbach das Erntedank- und Winzerfest einen ersten Höhepunkt erlebt, bevor die Weinmajestät mit ihren Prinzessinnen Luise Birrenbach, Luisa Kamper, Hanna Schwips und Yasmin Wolscht, nicht zu vergessen Kinderweinkönigin Yasmin Runkel, zum legendären Erntedank- und Winzerfestzug am Sonntag, 7. Oktober, weitere Weinköniginnen vom Mittelrhein und von der Ahr begrüßen kann.
DL
            Flankiert von den Ehrendamen näherte sich König Nico dem Haus seiner Junggesellenkönigin
            Mit begeistertem Applaus belohnte das Junggesellenkönigspaar die Darbietungen der Fähnriche
            Am Arm ihres Königs Nico Grundwald schritt Maren Birrenbach strahlend den Festzug ab
 
            
            
            