Allgemeine Berichte | 08.03.2021

BLICK aktuell im Interview mit „Der Besten Band im Westen“ Band M aus Linz am Rhein

„Im Vergleich zu vielen leben wir auf einer Insel der Glückseligkeit“

Die Musiker Miriam Brackelsberg und Ralph Müllenschläder über ein Jahr Leben mit der Pandemie und ihren Ausblick auf die nächsten Monate

Mit voller Besetzung rocken sie normalerweise als Band M die Bühnen in Rheinland, Eifel und Westerwald. Seit einem Jahr aber mussten sie auf das heißgeliebte Live-Feeling verzichten und viele Bandmitglieder haben durch Corona harte Einschnitte erlitten. Foto: Andreas Fengler

Linz. Der Lockdown ging grade mit den ersten Erleichterungen in die nächste Verlängerung, als sich BLICK aktuell mit den beiden Linzer Musikern Miriam Brackelsberg und Ralph Müllenschläder traf, um ein Jahr Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Live-Musik-Szene Revue passieren zu lassen. Ein Jahr, das für das Paar zunächst einmal mit vielen Plänen und Zielen begann … und sich dann doch ganz anders entwickeln sollte.

Brackelsberg und Müllenschläder sind den meisten als die Köpfe hinter der erfolgreichen Cover-Combo „Band M“ ein Begriff, mit der sie rheinauf, rheinab von Koblenz bis Bonn, von Andernach bis Bad Neuenahr-Ahrweiler Veranstaltungen jeder Art, vom Volksfest bis zum Weihnachtsmarkt, rocken und für grandiose Open-Air-Stimmung sorgen. Doch das ist nicht das einzige Projekt des Musikerpaares: 2019 starteten sie mit ihrem Bandkollegen Norbert Schmitz als „Schläder, Schmitz und Brackelsberg“ mit eigenen Songs durch. Nach einem ausverkauften Konzert im Königswinterer Hof sollte es im vergangenen Jahr ein Album folgen … und dann kam Corona.

BLICK aktuell: „Ihr hattet euch das letzte Jahr ja, wie wir alle, sicherlich anders vorgestellt. Zumal ihr mitten im Lockdown auch noch im WDR zur „Besten Band im Westen“ gekürt wurdet.“

Miriam Brackelsberg: „Ja, das war eigenartig – gleichzeitig eine riesige Freude und eine riesige Enttäuschung. Wir hatten die Bewerbung für den Wettbewerb bereits im Dezember 2019 eingereicht – und mitten während der Hochphase des 1. Lockdowns erreichte uns die Nachricht „Ihr seid dabei!“.

"Die beste Band im Westen" - mitten im Lockdown

Ralph Müllenschläder: „Natürlich waren wir total begeistert, teilnehmen zu dürfen. Gleichzeitig wussten wir, dass auch ein Gewinn eines solchen Wettbewerbs während der Pandemie etwas anderes sein würde, als normalerweise. Aber wir waren überzeugt, dass unser Song „Mama“ die Herzen der Zuschauer und die Abstimmung gewinnen würde.“

Miriam Brackelsberg: „Ursprünglich hatten wir die Aufmerksamkeit dazu nutzen wollen, im letzten Juni unser erstes eigenes Album rauszubringen und zu promoten. Klar, haben wir uns unglaublich gefreut, als im Mai klar wurde, dass wir wirklich zur „Besten Band im Westen“ gewählt worden waren. Aber gleichzeitig war klar, dass der Effekt verpuffen würde – alle Veranstaltungen waren abgesagt, mit Club-Gigs oder Ähnlichem und das dadurch entstehende Interesse an unserem Album würden wir nicht rechnen können. Wir entschieden uns also, lieber noch mehr Zeit in die Arbeit an den Stücken zu investieren, als es mitten in der Pandemie herauszubringen.“

BLICK aktuell: „Für zwei Vollblut-Musiker und Rampensäue wie euch ist ja unheimlich viel weggefallen. Eigentlich ist eure Arbeit ja überhaupt nicht möglich gewesen im letzten Sommer.“

Miriam Brackelsberg: „Zunächst einmal möchte ich sagen, dass wir im Vergleich zu vielen, vielen anderen Musikern und Künstlern wirklich viel Glück haben. Ich habe bis vor drei Jahren als Vollzeit-Musikerin gearbeitet und wir haben über 100 Gigs im Jahr gemacht. Ralph hat damals diese Gigs noch neben seinem Job gemacht – das war zu viel. So haben wir entschieden, dass ich auch wieder Teilzeit in eine Festanstellung gehe. Ich bin jetzt seit drei Jahren City-Managerin von Bad Honnef, wir sind also auch in der Pandemie finanziell abgesichert. Im Vergleich zu vielen unserer Kollegen, die seit Monaten ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können oder Hartz 4 beantragen mussten, leben wir auf einer Insel der Glückseligen.“

Ralph Müllenschläder: „Aber natürlich sind uns fast alle Live-Auftritte weggebrochen – es wurde ja alles abgesagt. Etwa 60 bis 70 Konzerte konnten wir so nicht spielen. Auch wenn wir uns weiter kreativ am Laufen gehalten haben – ich habe zum Beispiel semiprofessionell angefangen, Spots und Videos zu drehen – ist das, was uns als Musiker ausmacht einfach seit März vergangenen Jahres nicht mehr möglich. Viele unserer Bandkollegen haben wirklich Probleme oder mussten sich komplett umorientieren. Unsere Saxofonistin Nadine beispielsweise hat sich während der Pandemie zum Musik-Clown ausbilden lassen, einer unserer Sänger fährt jetzt Kindergarten-Essen aus, eine weitere Bandkollegin hatte sich grade entschieden, den Schuldienst zu quittieren und ganz auf die Musik zu setzen – dann kam die Pandemie und sie ist jetzt auf die Grundsicherung angewiesen.“

"Trotz allen Einschränkungen geht es uns noch sehr gut"

Miriam Brackelsberg: „Trotz allen Einschränkungen und Veränderungen muss man ja auch mal sagen: uns geht es hier in Deutschland noch sehr gut. Wenn man sich umsieht und guckt, welche Folgen Corona in anderen Ländern - sogar innerhalb Europas – hatte und hat, bin ich dankbar, in einem Land zu leben, in dem das Gesundheitswesen funktioniert und versucht wird, die Leidtragenden der Pandemie zu stützen.“

BLICK aktuell: „Jetzt haben wir zwar ein Jahr Corona hinter uns gebracht, aber wie lange uns das Virus noch beeinflussen wird, kann man immer noch nicht sagen. Wie blickt ihr vor diesem Hintergrund auf 2021?“

Miriam Brackelsberg: „Also zunächst einmal hoffen wir natürlich, wie alle anderen, darauf, dass sich durch Impfungen, Tests und die Hygienemaßnahmen die Situation im Griff behalten lässt. Und zum Frühjahr hin, wenn das Wetter besser wird und die Menschen sich wieder mehr draußen bewegen, die Zahlen trotz mutierter Viren sinken. Natürlich hoffen wir auf etwas Normalität im Sommer und darauf, wieder auftreten zu können. Eine erste Buchung haben wir grade schon bekommen! Wir sind also optimistisch, dass wir uns alle bald wieder auf und vor der Bühne treffen können.“

Ralph Müllenschläder: „Wir haben ja auch im letzten Jahr gesehen, wie die Zahlen im Sommer runter gingen. Jetzt haben wir sogar noch zusätzlich die Möglichkeiten der Impfungen und der Tests. Wir sehen das alles positiv und bereiten für unser Publikum ein tolles Programm vor. Wenn wir alle jetzt noch ein bisschen durchhalten, sehen wir uns in wenigen Monaten auf der Bühne!“

BLICK aktuell: „Herzlichen Dank für eure Zeit und eure Offenheit. Haltet uns auf dem Laufenden, was eure Arbeit und eure Projekte betrifft!“

Das Interview führte Kristin Simos. Informationen über aktuelle Projekte und Termine der Band M auf www.machmalmusik.de oder bei Facebook.

Miriam Brackelsberg und Ralph Müllenschläder sind ein erfolgreiches Duo - privat wie auf der Bühne. BLICK aktuell traf die beiden zum Interview.Foto: Mike Dammann

Miriam Brackelsberg und Ralph Müllenschläder sind ein erfolgreiches Duo - privat wie auf der Bühne. BLICK aktuell traf die beiden zum Interview. Foto: Mike Dammann Foto: Mike Dammann

Mit voller Besetzung rocken sie normalerweise als Band M die Bühnen in Rheinland, Eifel und Westerwald. Seit einem Jahr aber mussten sie auf das heißgeliebte Live-Feeling verzichten und viele Bandmitglieder haben durch Corona harte Einschnitte erlitten. Foto: Andreas Fengler

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