Bund - Freunde der Erde
Insektensterben geht weiter
Schmetterlingsexkursion bei Löhndorf
Löhndorf. Ein warmer Sonntagvormittag mit leichter Bewölkung und damit sehr guten Wetterbedingungen zur Beobachtung von Schmetterlingen am „Mühlenberg“, ein Südhang nördlich von Löhndorf. Das Sterben von Schmetterlingen und von anderen Insekten geht weiter: „Zwischen 1990 und 2011 brach die Population von 17 in der EU verbreiteten Schmetterlingsarten um rund die Hälfte ein“, zitiert Exkursionsführer Michael Wißner vom BUND die Europäische Umweltagentur von 2013. Leider traurige Erkenntnis: Das Sterben der Insekten geht seither ungebremst weiter. Anlass genug für die die gut 40 Teilnehmer der BUND-Exkursion, darunter viele Kinder, Fragen zu stellen!
Wer oder was bedroht die Insekten? Wie kommen wir der Welt der Schmetterlinge näher? Wie können wir Schmetterlinge schützen und vermehren? Der Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler, Reinhard van Ooyen, konnte neben Wißner weitere Schmetterlingsexperten begrüßen: Cornelia und Horst Steinheuer (Betreuer der Schmetterlings-Beobachtungsstrecke –Tagfalter-Monitoring Löhndorf), Paul Michels und Hannelore Umlauf-Groß (Regionalkoordinatorin Tagfalter-Monitoring des Helmholz Instituts).
Belastungen in der Landschaft
Die Landschaft wird immer mehr zersiedelt, auf den Äckern wird gespritzt und gedüngt, in den Gärten und Vorgärten herrschen oft Kies und „englischer Rasen“, sowie Pflanzen, die hier nicht heimisch sind und somit meist keine Nahrung für die Falter und Raupen liefern. Zunächst gilt: Schmetterlinge beobachten und bestimmen! Daher hat der BUND Bestimmungshilfen für 25 Falter an Interessierte bei der Exkursion ausgegeben. Zudem wurde mit drei großen Köchern „Jagd“ nach Schmetterlingen gemacht, die anschließend in Becherlupen bestimmt wurden, bevor sie wieder in die Freiheit flattern konnten. Am Mühlberg gibt es blütenreiche, artenreiche Wiesen, die noch nicht gemäht waren – damit sehr günstig für Schmetterlinge, weil die Blühpflanzen lange Gelegenheit zum Aussamen hatten.
Die BUND-Koordinatorin für das Schmetterlings-Monitoring, Hannelore Umlauf-Groß, erläuterte die wissenschaftliche Erfassungsmethode für Tagfalter und ermutigte Interessierte zum Mitmachen. Es handelt sich zwar um ein wissenschaftliches Langzeitprogramm, das aber darauf angelegt ist, Naturliebhaber die Kenntnisse leicht erwerben zu lassen. Noch können Zähler jederzeit in das Programm einsteigen und sich unter Telefon: (0 26 42) 43 16 6 oder (0 26 36) 70 82 melden.
BUND: sich kundig machen!
Es wurden Anregungen und Anleitungen für einen schönen – falterreichen Garten ausgegeben. Alternativ kann auch schon ein richtig bepflanzter Blumenkübel oder ein Balkonkasten Schmetterlingen helfen. Tipps und Tricks vom BUND, wie man seinen Garten zu einem wunderschönen Lebensraum für Mensch und Schmetterling machen kann. Adresse: Reinhard van Ooyen, E-Mail: reinhardvanooyen@web.de
Ein besonderer Schmetterling: Kaisermantel.
