Katholischer Junggesellenverein 1797 Rheinbrohl e.V. stellte drei tolle Tage auf die Beine

Kirmes stand unter einem guten (Suitbertus-)Stern

Rheinbrohl feierte ein Fest des Glaubens

06.09.2021 - 14:02

Rheinbrohl. „Endlich wieder…“ war im ganzen Ort zu hören. Nach einer stark dezimierten Form im vergangenen Jahr feierte Rheinbrohl am Wochenende wieder seine traditionelle Suitbertus-Kirmes und die Menschen waren einfach „heiß“ darauf. „Heiß“ auf das offizielle Programm, aber auch die vielen Treffen in den Nachbarschaften, Fahnen hissen, Treffen bei Vorstandsmitgliedern, die abgeholt wurden, oder bei der neuen Königin und viele kleine oder größere Traditionen mehr.

Ein Jahr vor dem 225-jährigen Vereinsjubiläum, welches im Vorfeld auch schon langfristig geplant wird und wo man bereits Einschränkungen einplanen musste, traf man sich wieder zum Großen Zapfenstreich, zu Gottesdiensten, in der Schützenhalle „Burg“ und zu den eigentlichen Saalveranstaltungen, welche in diesem Jahr coronakonform aber allesamt im Freien stattfanden, auf dem neu gestalteten Parkplatz „Am alten Pfarrheim“.

Nach dem festlichen Schmücken des Ortes mit den sogenannten „Määbääm“, den zahlreichen Fahnen, die die Bevölkerung hisste und den vielen kleinen und großen Vorbereitungen, die der Verein mit den Junggesellen und Ehrendamen stemmte, war es am Samstagmittag um Punkt 12 Uhr so weit. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Kinder, kamen zur Ecke Haupt-/Maria-Hilf-Straße um dem Kraftakt der Junggesellen zuzuschauen. Als der Kirmesmann auf seinem hohen Stamm stand und auf das Dorf hernieder blickte, schallten Böller und erklangen die Bemmschläge und jedem war klar „jetzt ist es endlich soweit!“. Kinder konnten ausgemalte Malvorlagen mit dem Motiv „Königspaar“ abgeben und erhielten eine besonders gestaltete Kirmes-Limonade mit Kirmesmann-Konterfei, während die Junggesellen und sonstigen Erwachsenen mit einem Kirmesbier anstießen.

Um 18 Uhr ließ Hauptmann Steffen Jungbluth dann zum Fackelzug antreten und auch das Tambour-Corps und der Musikverein Niederwerth spielten auf, als habe es nie etwas anderes gegeben. Voran mit den Fähnrichen Noah Klein und Lukas Schmitz marschierte der Zug zunächst zum Ersten Vorsitzenden Till Wagner, wo auch Verbandsbürgermeister Jan Ermtraud, Ortsbürgermeister Oliver Labonde und der Erste Kreisbeigeorndete Michael Mahlert bereits auf die Junggesellen warteten. Nach einer Stärkung und der weiteren Abholung von Vereinskönig Raphael Rott, welcher coronabedingt (einmalig) eine zweijährige Amtszeit mit seiner Königin Luisa Becker inne hatte, ging es hinauf zum Großen Zapfenstreich an der Pfarrkirche unter der Leitung von Thorsten Esser (Tambour-Corps) und Pascal Arens (Musikverein Niederwerth). In seiner Ansprache stellte Till Wagner das Vereinsleben in diesen schwierigen Zeiten dar, in welchen man sonst keine Veranstaltung durchführen konnte und auch ein Mitgliederrückgang zu verzeichnen gewesen sei. Nun konnte man in diesem Jahr aber wieder einige Neuaufnahmen begrüßen sowie wieder alle Vorstands- und auch Kadettenposten besetzen. Das mache großen Mut für die Zukunft, insbesondere im Hinblick auf das 225-jährige Vereinsbestehen im kommenden Jahr. Außerdem war der Verein in den vergangenen Monaten alles andere als untätig. Er organisierte Corona-Nachbarschaftshilfe im Ort, beteiligte sich maßgeblich beim Testzentrum im ehemaligen Bowlingcenter (auch an Kirmes gab es zwei Mal die Gelegenheit sich hier testen zu lassen), unterstützte aktiv an der Ahr und beschloss, dass ein großer Teil der diesjährigen Haussammlung an die Flutopfer geht. Stolze 7.500 Euro. „Ihr seid eben da, wenn man euch braucht“, so Präses Christian Scheinost, „was Ihr vorlebt ist Glaube, so wie wir den Heiligen Suitbert als Vorbild feiern, so seid auch ihr Vorbilder für unsere Gesellschaft“, so Scheinost sinngemäß bei seinem Ständchen mit anschließendem Zapfenstreich und in den beiden Kirmesgottesdiensten.


„Dorfgefühle“ waren angesagt


Nach dem Weiterzug des Fackelzuges zum Festplatz, erfolgte der Eröffnungsabend unter dem Motto „Dorfgefühle“ mit der Band „Zufallsexperiment“. Hier verbrachte man viele fröhliche Stunden und genoss das typische Rheinbrohler Kirmes-Gefühl.

Der Sonntag begann mit dem musikalischen Wecken der Vorstandsmitglieder. Vom gemeinsamen Frühstück im Rathaus Gertrudenhof mit Ortsbürgermeister Oliver Labonde, Verbandsbürgermeister Jan Ermtraud und einigen Helferinnen und Helfern ging es zum Umzug zur Kirche, wobei der scheidende Vereinskönig Raphael Rott an seinem Elternhaus auf der Delmondstraße abgeholt wurde. Seinem Vater Alfons, welcher im nächsten Jahr Schirmherr des 225-jährigen Jubiläums sein wird, dankte der Vorstand zuvor für seine stete und unermüdliche Unterstützung mit einem Präsentkorb.

Das Kirmeshochamt fand in diesem Jahr im Freien vor dem neuen Gemeindezentrum statt. Hier erwarteten bereits Präses Christian Scheinost und die Kirchengemeinde den Festzug.

Musikalisch wurde dieser Gottesdienst neben Musikdirektor Andreas Wies von Rosi Navarro Gonzales mitgestaltet. Die Rheinbrohler Sängerin begeisterte einmal mehr mit ihrem Gesang und war dieses Jahr auch erstmals beim Königsball zu hören, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon den Kommers begleitete.

Nach dem Gottesdienst erfolgten die Kranzniederlegung zum Gedenken an die verstorbenen und gefallenen Mitglieder und das Ständchen am Seniorenzentrum Sankt Suitbertus. Sehr zur Freude der hier lebenden Bewohnerinnen und Bewohner, welche zum Teil in früheren Jahren das Heimatfest als Junggeselle oder Ehrendame selbst organisierten und feierten.


Jubiläumskönigspaar lud ein


In die Schützenhalle hatten zwischenzeitlich Frank Frorath und Magda Fritzen zu ihrem Jubiläumsfrühschoppen eingeladen. Sie waren vor 25 Jahren das Königspaar im Verein und repräsentierten diesen zu zahlreichen Anlässen im Jubiläumsjahr 1997.

Ihr Freundeskreis wusste das Jubiläumskönigspaar besonders mit der Herausgabe eines neuen Liederheftes und dem gemeinsamen Singen alter Junggesellenlied mit den Gästen in der „Burg“ zu überraschen. Natürlich durfte auch ein Ehrentanz nicht fehlen. „Uns war es wichtig heute zu feiern, denn wir spüren fast täglich anhand der Auswirkungen der Corona-Krise, den Krankheiten die uns treffen und schrecklichen Katastrophen bei uns und überall in der Welt, wie wertvoll und kurz das Leben so ist“, so Frank Frorath bei seiner Ansprache an die Gäste. Dem nicht mehr lebenden Jubiläumskönig von vor 50 Jahren, Wilderich von Rennenberg, wurde zuvor im Gottesdienst gedacht und auch von Frorath noch einmal in Erinnerung gerufen, so gab es von vor 50 und vor 25 Jahren auch zwei Fotowände, die an die jeweiligen damaligen Feierlichkeiten erinnerten.


Spannendes Königsschießen


Als äußerst spannend erwies sich dann das Königsschießen am Nachmittag. Bis zuletzt schossen fünf Junggesellen auf den Holzadler und lieferten sich einen fairen Wettstreit. Letztlich konnte sich Nico Mertesacker (amtierender Zweiter Offizier) durchsetzen und dem Königszug zur neuen Königin Jill Rüttgen stand – wenn auch mit reichlich Verzögerung – nichts mehr im Wege.

Nach der Abholung ließ sich das neue Königspaar im Ort und beim anschließenden Königsball auf dem Festplatz gebührend feiern, bestens unterhalten von Rosi Navarro Gonzales und der „California Partyband“. Ein buntes Programm an Rock, Pop, Schlager und kölscher Musik erwartete die Gäste.

Der Montagmorgen, der bei Redaktionsschluss in vollem Gange war, begann erneut mit einem Kirchgang zum Patronatsfest (unter anderem auch für die Kolpingsenioren 60plus) und dem anschließenden Kommers auf dem Festplatz. Hier gab es eine bunte Mischung wie Gesängen des Männergesangvereins 1871 Rheinbrohl, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, dem Spiel „Schlag das Prinzenteam“ und eine Tombola. Das Kommersorganisationsteam hatte wie in den Vorjahren alles bestens vorbereitet. Der letzte offizielle Veranstaltungsprogrammpunkt war dann am Montagabend die Liveveranstaltung mit Musik von Phil Roberts im Innenhof des Vereinslokals „Zum Römer“. Drei tolle Tage und endlich, endlich wieder Kirmes! Gerüchte zur Folge soll der Heilige Suitbertus selbst für das tolle Kirmeswetter gesorgt haben, damit die Rheinbrohler und ihre Gäste ihn und auch das größte aller Heimatfeste wieder fröhlich miteinander feiern konnten.

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