Linzer Realschüler trafen sich 50 Jahre nach ihrer Entlassfeier wieder
Klassenlehrerin war zum Gold-Jubiläum sogar aus Hamburg angereist

Linz. Vor 55 Jahren waren sie in die Realschule Linz eingeschult worden, dank der Kurzschuljahre 1966/67 konnten die 23 Jungen und 19 Mädchen dann schon 1968 von Rektor Lambert ihr Entlasszeugnis entgegen nehmen. Angesichts dieses Gold-Jubiläums hatte ein Organisationsteam um Dieter Korf die Ehemaligen zusammengetrommelt, von denen nicht nur 23 den Weg in die Bunte Stadt gefunden hatten. Mit Erfolg eingeladen hatten die Linzer „68-er“ auch die Biologie- und Chemielehrerin Mechthild Canass, deren Kollegin Christel Wienen, die Sport, Hauswirtschaft sowie Maschinenschreiben unterrichtet hatte, und Mathelehrerin Elisabeth Hambach-Wollek, die Klassenlehrerin der ehemaligen Realschülerinnen. „Sie ist sogar aus Hamburg zu dem Treffen angereist, während unsere Klassenlehrerin, Maria Krupp, leider schon bereits gestorben ist“, bedauerte Dieter Korf am Nachmittag im Sitzungssaal des Rathauses.
Dorthin eingeladen hatte Stadtchef Hans-Georg Faust die ehemaligen Realschüler, die ihre „Erinnerungstour“ im Haus Bucheneck begonnen hatten, in dem die 1960 eröffnete Realschule bis 1964 untergebracht war. „Vielleicht habe ja auch Sie sich das eine oder andere Mal gegen Ihre Lehrer aufgelehnt“, mutmaßte der Stadtchef.
„Respektlosigkeit unseren Lehrern und Lehrerinnen gegenüber hätten wir uns nie gewagt, schon gar nicht so ein Verhalten, das von heutigen Pädagogen oft beklagt wird“, erklärte Dieter Korf im Namen seiner Klassenkameraden. Die Schule habe sich eben nicht nur baulich stark verändert, wie man an der Linzer Realschule deutlich sehen können, die heute als Integrative Realschule plus zudem noch über einen Fachoberschulzweig für Gesundheit und Wirtschaft/Verwaltung verfügen würde. „Wir haben ja auch noch mit Rechenschiebern gearbeitet statt mit Computern und mit Kreide an die Klassentafel geschrieben. Außerdem sind damals die Lehrer noch zu uns in die Klasse gekommen, während Schüler heute von Raum zu Raum zu dem jeweiligen Lehrer gehen“, beschrieb er die Unterschiede, bevor er das weitere Prozedere vorstellte.
So ging es nach dem Ratshausempfang über den Marktplatz ins „Valentino“ zum Abendessen, bei dem kleine schwarz-weiß Fotografien mit gezacktem Rand die Runde machten und eifrig in Erinnerungen geschwelgt wurde. „Morgen treffen wir uns vormittags zum Frühstück, um unser Klassentreffen offiziell im gemütlichen ‚Wein im Hof‘ ausklingen zu lassen. Und wer dann noch nicht genug gefeiert hat, kann ja auch noch Weinkönigin Maike I. auf dem Linzer Winzerfest besuchen“, erklärte Dieter Korf.
DL