„Krabbeln“ mit den Grundschulkindern
Remagen. Es ist schon etwas Besonderes in Remagen, das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder. „Hillejet zante Määtes“ erklang es am Donnerstagmorgen lautstark aus rund 250 Kinderkehlen in der Remagener Innenstadt. So mancher Käufer und Gast blieb stehen und beobachtete den alten Brauch in Remagen. Angesagt war das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder.
In zwei Gruppen, getrennt in Erst- und Zweitklässler sowie Dritt- und Viertklässler – und nicht in Owerstätzje und Bachstätzje – zogen die Grundschulkinder, zu weiten Teilen mit Fahrradhelm gesichert, durch die Innenstadt. Überall dort, wo großzügige Menschen mit Süßigkeiten, Mandarinen und Kleinspielzeug in den Türen standen, sangen die Kinder das Remagener Martinslied „Hillejet zante Määtes“ oder auch „Ich geh mit meiner Laterne“, um anschließend die geworfenen süßen Gaben der edlen Spender zu fangen.
„Hier, hier!“, riefen die Grundschüler, die von ihren Lehrpersonen, dem DRK und der Feuerwehr begleitet wurden, lautstark, um auf sich aufmerksam zu machen. Standen die etwas stürmerischen Kinder in den vorderen Reihen, so blieb der vorsichtigere Nachwuchs meist etwas abseits, um sich nicht zu sehr dem Gerangel auszusetzen. Doch auch die Vorsichtigeren wurden von den Spendern bedacht. Nach gut zwei Stunden zogen die Kinder müde und mit gefüllten Tüten nach Hause, um am Abend für den Martinszug wieder fit zu sein. AB
