Hospiz-Verein Rhein-Ahr bedankt sich mit festlich-fröhlicher Weihnachtsfeier bei seinen Ehren- und Hauptamtlichen
Launiger Abschluss eines herausfordernden Jahres
Grafschafter Formation als Überraschungsgast
Kreis Ahrweiler.Die feuchten Augen, die die Haupt- und Ehrenamtlichen des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr bei ihrer Weihnachtsfeier vereinzelt bekamen, bekamen sie nicht vor Rührung, sondern weil sie so lachen mussten. Grund war das bis zuletzt geheim gehaltene Unterhaltungsprogramm. Kaum einer weiß es besser als die Aktiven des Hospiz-Vereins: „Das Jetzt zählt“. Diese Botschaft prangt nicht nur auf der jüngsten Hospiz-Wein-Edition des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, der als Blanc de Noir oder wahlweise Spätburgunder aus dem Weingut Meyer-Näkel beim festlichen Jahresabschluss ausgeschenkt wurde. Diese Worte nehmen sich die Haupt- und Ehrenamtlichen des Vereins auch selbst zu Herzen, die sich nach pandemiebedingter Pause und alle aktuell negativ getestet bei der Weihnachtsfeier im Saal des Bethel Hotels zum Weinberg versammelt hatten. In der Trauer, beim Sterben und beim Abschied stehen sie Schwerstkranken und deren An- und Zugehörigen im gesamten Kreis Ahrweiler im ambulanten Dienst oder auch im stationären Hospiz im Ahrtal bei. Gerade weil sie tagtäglich mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert sind, wissen sie die schönen Stunden zu schätzen. So saßen sie an festlich geschmückten Tafeln und genossen das von Wolfgang Steinheuer persönlich servierte Drei-Gänge-Menü sowie einen Programmpunkt zur Unterhaltung, den die stellvertretende Vorsitzende des Hospiz-Verein Rhein-Ahr, Hildegard Schneider, jedes Jahr neu zu diesem Anlass aussucht.
„Diese Weihnachtsfeier ist nicht zuletzt ein Dank für den unermüdlichen Einsatz unserer mehr als 80 ehrenamtlichen Hospizbegleiter und sechs hauptamtlichen Hospizfachschwestern und das nach fast drei besonders herausfordernden Jahren“, erklärte die Vereinsvorsitzende Ulrike Dobrowolny. Auf die Pandemie hat der Verein genauso mit neuen und praktischen Lösungen reagiert wie auf die Folgen der Flut - darunter eine Anlaufstelle für Flutopfer, die einen Ort suchten, um über das Erlebte zu reden, respektive eine Koordinationsstelle für Trauer- und Traumabegleitung. „Und wer hätte gedacht, dass wir als Hospiz-Verein unter anderem mal ein Waschmaschinenzelt betreiben?“, stellte Dobrowolny in den Raum.
Die Vorsitzende begrüßte unter anderem auch die Frauen und Männer in den Vereins-Reihen, die in den nicht gerade einfachen vergangenen Monaten ihre Ausbildung als Hospizbegleiter angegangen sind und erfolgreich abgeschlossen haben. In jeweils 140 Unterrichtsstunden wurden sie für ihre verantwortungsvolle Aufgabe qualifiziert und fühlen sich längst auch im Verein integriert. Die regen Gespräche und das fröhliche gemeinschaftliche Miteinander verrieten es. Alle Aufmerksamkeit galt jedoch zu vorgerückter Stunde den „Gaststars“ des Abends: dem A-Capella-Quintett „Rondo Vocal“ aus der Grafschaft respektive Kirchdaun.
Mit „Rama Lama Ding Dong“ zum gleichnamigen „Firebirds“-Song und „Pampapampam“ zu ihrer speziellen Version von „Under the Boardwalk“ enterten sie das Podium, und schon zum folgenden „Bütz mich“ nahm das Publikum gerne den Klatschrhythmus auf. Rolf Blechschmidt (Tenor), Franz-Josef „Jö“ Küls (Bariton, Tenor), Detlef „Det“ Wronka (Bariton, Bass) und Ingo Krämer (Bass) sowie Hajo Hecker (Tenor), der als Conférencier auch für launige Überleitungen sorgte, boten eine vor allem heitere Show mit einem breiten musikalischen Spektrum, das zeigte, was alles so gut wie ausschließlich mit dem Mund und ohne Instrumente möglich ist. Interpretationen von A-Capella-„Kollegen“ wie Basta, Sechs-Zylinder oder Wise Guys gehörten genauso dazu wie solche von den Bläck Fööss („En unserem Veedel“), den Räubern („Für die Iwigkeit“) oder von den Animals („House of the rising sun“).
„Rondo Vocal“ amüsierte mit „Wenn der Duschvorhang der einzige ist, der an dir hängt“ und mit dem Sandmännchen-Lied, sagte mit Filzhut und Dirndl-Schürze „Auf Wiederseh’n in Garmisch Partenkirchen“ und gestand zum Abschied: „Wir hatten eine gute Zeit.“ Da stimmten ihre Zuhörer zu. Für ihren Auftritt bekamen die Sänger – nachdem die Aktiven des Hospiz-Vereins bereits beschert worden waren – neben stehenden Ovationen jeweils auch eine Flasche Hospiz-Wein mit auf den Weg.
