Marienrachdorf feiert 700 Jahre Kirchturm und Einweihung des alten Pfarrhauses

Marienrachdorf. Am Sonntag, 7. September , hat Marienrachdorf ein ganz besonderes Doppeljubiläum begangen.
Mit einem großen Dorffest feierte die Gemeinde sowohl den 700. Geburtstag des Kirchturms der Kirche Mariä Himmelfahrt als auch die offizielle Einweihung des sanierten alten Pfarrhauses. Viele Marienrachdorfer Urgesteine, aber auch zahlreiche auswärtige Gäste nutzten den Tag, um mitzufeiern.
Eröffnet wurde das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche, gestaltet von Pfarrerin Swenja Müller, Pastoralreferent Matthias Scherer und musikalisch begleitet vom Chor „Klangfarben“. Im Anschluss verlagerte sich das Geschehen auf das Areal rund um das neue Pfarrhaus, den angrenzenden Teil der Hauptstraße und den Dorfplatz. Dort hatten die örtlichen Vereine ein buntes Programm vorbereitet, das alle Generationen ansprach.
Die Feuerwehr lockte mit Steaks vom Grill, einer Hüpfburg und einer Vorführung ihrer Fahrzeuge. Der Sportverein bot Torwandschießen und Würstchen an. Der Kochclub „Angebrannt ‚98“ begeisterte mit Rindergulasch samt Spätzle und Salat sowie Käsespätzle mit Röstzwiebeln. Der Angelsportverein servierte geräucherte Forellen und Kräuterschnaps. Der Chor „Klangfarben“ rundete das kulinarische Angebot mit Kaffee und Kuchen ab. Besonders die Speisen und Getränke erfreuten sich den ganzen Tag über großer Nachfrage.
Für die jüngsten Gäste gab es Ponyreiten beim Pferdesportverein, Kinderschminken sowie Glitzer- und Hennatattoos bei der Kirmesgesellschaft, Bastelangebote und eine Vorleserunde in der Bücherei sowie zahlreiche Spielaktionen. Auch die Kirche beteiligte sich mit Turmführungen, einer Bastelstation und einer Kirchenrallye. Musikalisch gestaltete am Nachmittag der Musikverein mit Jugend- und großem Orchester den Festbetrieb.
Ein Höhepunkt war die feierliche Eröffnung des alten Pfarrhauses. Landtagspräsident Hendrik Hering und Ortsbürgermeister Björn Schäfer durchschnitten symbolisch das rote Band am Eingang. Im Anschluss segnete Pastoralreferent Matthias Scherer das Gebäude. Pfarrerin Swenja Müller spendete außerdem einen besonderen Segen für die Menschen, begleitet von bunten Seifenblasen, die für Freude und Leichtigkeit standen.
In seinen Worten betonte Hering, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei. „Dort, wo Menschen Verantwortung übernehmen, wächst Gemeinschaft. Und dort, wo Ehrenamt funktioniert, ist es auch gut bestellt um unsere Demokratie“, sagte er. Er würdigte außerdem die Arbeit der Zukunftswerkstatt und die lebendige Dorfgemeinschaft.
Ortsbürgermeister Schäfer zeigte sich am Ende des Tages begeistert. Es sei ein „wunderschönes Fest mit vielen Gesprächen, bekannten Gesichtern und auch zahlreichen neuen Besuchern aus der Region“ gewesen. Besonders gefreut habe ihn, dass die Einweihung des Pfarrhauses so viele Menschen zusammengebracht habe. Als kleines Dankeschön für die Unterstützung beim Erwerb und bei der Förderung der Sanierung überreichte Schäfer dem Landtagspräsidenten zudem eine Marienrachdorf-Tasse.
Das Fest war zugleich ein Rückblick auf den langen Weg, den die Gemeinde seit 2019 mit dem Pfarrhaus gegangen ist. Nach Beschlüssen im Gemeinderat, mehreren Förderzusagen im Rahmen der Dorferneuerung und dem Baubeginn im Sommer 2024 konnte das Projekt im Juni 2025 abgeschlossen werden. Insgesamt flossen mehrere Hunderttausend Euro an Fördermitteln in Kauf und Sanierung. Schäfer erklärte dazu: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Zeit, Kraft und Herzblut in dieses Projekt gesteckt. Heute sehen wir, dass es sich gelohnt hat, denn das Pfarrhaus ist zu einem Ort der Begegnung für alle Generationen geworden.“
Der Tag zeigte eindrucksvoll, dass Marienrachdorf seine Traditionen bewahrt und zugleich Zukunft gestaltet. Zwischen kirchlichem Segen, politischen Worten und einem bunten Vereinsprogramm stand vor allem eines im Mittelpunkt: die Gemeinschaft im Dorf.