Der ranghohe buddhistische Lehrer Ringu Tulku Rinpotsche (l.) hatte beim „Marme Mönlam“ einen herausragenden Sitzplatz unter den zahlreichen Gästen und Mönchen aus dem In- und Ausland.  WE

Am 22.08.2016

Allgemeine Berichte

Karma Kagyü Gemeinschaft feierte sechstes Kagyü Mönlam in Deutschland

Marme Mönlam - Lichterfest für den Frieden

Zahlreiche Gäste und Mönche aus dem In- und Ausland nahmen an den Feierlichkeiten im Buddhistisches Zentrum Kamalashila Institut für buddhistische Studien in Langenfeld teil

Langenfeld. Der Buddhismus ist die viertgrößte Weltreligion und hat auch in Deutschland mehrere Hunderttausend Anhänger mit steigender Tendenz. Die aus Asien stammende Religion betreibt in Deutschland acht kleinere Zentren und in Langenfeld das Wichtigste in einem ehemaligen katholischen Kloster mit dem Kamalashila Institut für buddhistische Studien, das zur Karma Kagyü Gemeinschaft Deutschland gehört. Dieses Zentrum ist der europäische Sitz Seiner Heiligkeit des XVII. Karmapa Urgyen Trinley Dorje, der hier auch schon mehrfach kurz weilte. Die Gemeinschaft betreibt keinerlei missionarische Tätigkeit und fungiert als Verein, weil die gesetzlichen Bestimmungen für Kirchen in Deutschland an viele Voraussetzungen geknüpft sind, wie beispielsweise Mitgliederzahlen. „Das Kamalashila-Institut und seine Außendarstellung haben positiv zum Erscheinungsbild von Langenfeld beigetragen“ betont Ortsbürgermeister Schomisch gerne. Die beiden fest in Langenfeld lehrenden Lama (=Lehrer) Sönam Rabgye und Kelzang Wangdi sind bei den Einwohnern Langenfelds und darüber hinaus in der Region gut bekannt und auch sehr beliebt. Obwohl sie nichts mit dem christlichen Glauben gemein haben, sind die beiden Lehrer an Weihnachten auch schon mal in der christlichen Kirche zu Gast. Beide Lama lieben auch den heimischen Karneval. Sönam stammt aus Nepal und kam gleich 1999 bei der Gründung des Instituts nach Langenfeld. Seit 2010 ist Sönam deutscher Staatsbürger. Das soll die Verbundenheit mit dem Land zeigen, in dem er vermutlich bis zu seinem Lebensende lehren wird. Kelzang stammt aus Bhutan und kam 2004 ins Institut.

Das buddhistische Fest Mönlam bedeutet „Großes Gebet“. Dabei versammeln sich die Menschen zu Wunschgebeten, die ihrem Glauben nach Unheil abwenden und schlechte Taten bereinigen können.

Im Buddhismus wird angenommen, dass die Rezitation von Gebeten in einer Gruppe ihre Wirkung vervielfacht. Und wenn Männer und Frauen gemeinsam beten, kann diese Wirkung sich weiter verstärken. Vom 19. bis 21. August feierte die Karma Kagyü Gemeinschaft bereits ihr sechstes Mönlam in Deutschland und hatte dazu den ranghohen Lehrer Ringu Tulku Rinpotsche zu Gast, als „liturgische Aufsicht“ und europäischem Repräsentanten des XVII. Karmapa. Der Namenszusatz Rinpotsche bedeutet „besonderes Juwel“ und wird nur an wenige Lehrer weltweit vergeben. Stellvertretend für den derzeitigen Karmapa leitete der Rinpotsche die Zeremonien und führte buddhistische Rituale durch. Anders als vielfach im westlichen Kulturkreis üblich, gibt es beim Buddhismus keine leibliche, sondern eine spirituelle Erbfolge. Ringu Tulku Rinpotsche vertrat den XVII. Karmapa in Langenfeld, also die 17. Reinkarnation des I. Karmapa Düsum Khyenpa. Mönlam-Feste wurden schon vor vielen Jahrhunderten gefeiert, wenn die alten Meister des Buddhismus von ihren ausgedehnten Reisen zurückkamen und beinhalteten schon damals auch immer einen kulturellen Anteil. Das große Gebet schloss mit einem Marme Mönlam, dem Lichterfest für den Frieden, zu dem auch die Langenfelder eingeladen waren und weitere Gäste. Mit mantraartigen Gebeten und Gesängen mündete das Marme Mönlam darin, dass jeder eine Kerze zum Lichtergesang entzündete. Mit den brennenden Kerzen umkreisten die Gläubigen den Stupa im Garten des Kamalashila Instituts rituell noch mehrfach im Uhrzeigersinn mit Gesang, wobei sie leider in diesem Jahr intensiv mit dem Wind zu hadern hatten, der ständig die offenen Lichter ausblies. Der Stupa ist ein buddhistischer Reliquienschrein und in seiner Bauform Urvater der in Asien weitverbreiteten Pagoden. Beeindruckend war die Leichtigkeit, mit der die Buddhisten ihre große Feierlichkeit begingen und wie viel dabei gelacht wurde.

Ungeniert trommelte selbst der ranghohe Würdenträger Ringu Tulku Rinpotsche mit den Fingern, wenn die im kulturellen Teil auftretenden Original Eifeler Alphornissen aus Blankenheim eine Polka spielten oder einen Marsch bliesen. Der Rinpotsche, durch eine Dolmetscherin ständig auf dem Laufenden gehalten, war auch von den Beiträgen des Evangelischen Kirchenchor Mayen begeistert. Dies obwohl der Chor unter Kantor Wolfram Strehle mit seinen melodischen Beiträgen einer vollkommen anderen Weltreligion zugehörig ist. Für einen Nichtbuddhisten endete das Marme Mönlam völlig unvorbereitet und deshalb einigermaßen abrupt. WE

Der Evangelische Kirchenchor Mayen mit Kantor Wolfram Strehle vor der Kulisse des Stupa.

Der Evangelische Kirchenchor Mayen mit Kantor Wolfram Strehle vor der Kulisse des Stupa.

So schön illuminiert war der Stupa zum Ende eines windstillen Marme Mönlam vor einigen Jahren.

So schön illuminiert war der Stupa zum Ende eines windstillen Marme Mönlam vor einigen Jahren.

Die Original Eifeler Alphornissen aus Blankenheim bei ihrem Auftritt im kulturellen Teil des Marme Mönlam.

Die Original Eifeler Alphornissen aus Blankenheim bei ihrem Auftritt im kulturellen Teil des Marme Mönlam.

Der ranghohe buddhistische Lehrer Ringu Tulku Rinpotsche (l.) hatte beim „Marme Mönlam“ einen herausragenden Sitzplatz unter den zahlreichen Gästen und Mönchen aus dem In- und Ausland. Fotos: WE

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