Die Kunst hinter den Gewändern der Franziskanerbrüder
Maßgeschneiderte Spiritualität
Hausen. Maßgeschneiderte Ordensgewänder spielen eine entscheidende Rolle für die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz. Im Zentrum dieser präzisen Handwerkskunst steht Lucie Fulsche, eine 61-jährige Bekleidungstechnikerin aus Hausen. Sie ist seit 2019 im Mutterhaus der Franziskanerbrüder in Hausen/Wied tätig und zeichnet sich durch ihre akkurate Arbeit aus. Fulsche kam durch eine Initiativbewerbung zur Brüderschneiderei, nachdem sie von der freien Stelle durch Bekannte erfahren hatte.
Der stellvertretende Generalsuperior des Ordens betont die Bedeutung der Brüderschneiderei und der Fertigkeiten von Frau Fulsche: „Wir sind dankbar dafür, dass wir jemand mit Ihren Fähigkeiten bei uns beschäftigen dürfen. Die Brüderschneiderei in Hausen ist für alle Brüder unseres Ordens ein wichtiger Ort.“
Die Schneiderei ist verantwortlich für die Anfertigung der handgefertigten Ordenskleidung, die aus Habit und Skapulier besteht und aus einem speziellen Anzugsstoff hergestellt wird. Jeder der 25 Franziskanerbrüder erhält zwei Exemplare. Zusatzkomponenten wie das Zingulum und der weiße Kragen werden zugeliefert. Traditionell orientiert sich die braune Ordenskleidung an den einfachen Gewändern der Kapuziner, einer Untergruppe der Franziskanerbrüder. Die Brüder aus den Konventen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland halten an dieser jahrhundertealten Tradition fest. Sie leben nach den franziskanischen Grundsätzen der Einfachheit und des gemeinschaftlichen Besitzes.
Für ihre sozialen Dienste, etwa in Krankenhäusern oder Senioreneinrichtungen, wechseln die Brüder ihre Ordensgewänder gegen praktische Arbeitskleidung. Dies verdeutlicht die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben und die Notwendigkeit, die Ordensgewänder regelmäßig auszubessern oder zu erneuern. Aktuell wird in der Schneiderei ein neues Habit für einen Novizen des Ordens angefertigt, was die fortwährende Bedeutung der Brüderschneiderei unterstreicht. BA
