Allgemeine Berichte | 21.11.2023

Remagen feierte „Buntes Fest für Frieden und Demokratie“

Musik, Poesie und viele Informationen in der Rheinhalle

Auch ohne Aufmärsche legten die Gäste des Demokratiefestes ein klares Bekenntnis für die Demokratie ab

Ein buntes Fest für Frieden und Demokratie wurde am Samstag in Remagen gefeiert. Fotos: AB

Remagen. Ein buntes Fest für Frieden und Demokratie wurde am Samstag in Remagen gefeiert. Es gab keine Aufmärsche, weder von „rechter“ noch von „linker“ Seite. Und zudem hatten die Organisatoren, das Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen, zum „Tag der Demokratie“ in die Rheinhalle eingeladen. So konnte ohne jede Störung, weder durch Aufmärsche noch durch widrige Wetterverhältnisse der Tag gefeiert werden. Gefeiert wurde das Fest, das durch das Förderprogramm „Demokratie leben“ über den lokalen Aktionsplan (LAP) finanziert wird, unter dem Motto „aktiv.zukunft.machen“.

Und das „Bunte Fest für Frieden und Demokratie“ wurde gefeiert: Mit Musik, mit Poesie, mit über 30 Informationsständen, und vor allen Dingen auch mit vielen Menschen, erfreulicherweise auch viel Jugend, die an Ständen informierte, sich auf der Bühne präsentierte und sich informieren wollte sowie sich zur Demokratie bekennen. Den Auftakt hatte ein Friedensmarsch von Kripp nach Remagen gemacht, wo anschließend ein Gottesdienst mit musikalischer Untermalung, zelebriert von der evangelischen Pastorin Johanna Karcher, an der Friedenkapelle „Schwarze Madonna“ gefeiert wurde. Einzige Manko des interreligiösen Gottesdienstes war, dass, wie zu lesen war, weder Vertreter der jüdischen noch der islamischen Glaubensgemeinschaften aufgrund von Sicherheitserwägungen teilnahmen.

In der Rheinhalle herrschte direkt im Anschluss an den Gottesdienst reger Betrieb. An über 30 Ständen konnten sich die Besucher überwiegend über vielfältige Kinder- und Jugendarbeit sowie Arbeit für die unterschiedlichsten sozialen Zwecke informieren.

Die Begrüßung oblag Michaela Schmitt vom „Bündnis“. Sie verlieh ihrer Freude Ausdruck, dass auch in diesem Jahr der Tag der Demokratie erneut ohne Naziaufmarsch gefeiert werden könne. Spontan spendeten die vielen Besucher und Akteure in der Rheinhalle Beifall. „Deshalb können wir es uns leisten, einen Tag der Demokratie zu feiern. Unser Dank gilt der Stadt für die Unterstützung und dem Vorbereitungsteam, das sich unermüdlich für diesen Tag eingesetzt hat. Unser Ziel muss es sein, dass jeder für sich frei und friedlich leben kann. Hier sind viele Menschen und Gruppen in der Halle, die sich Tag für Tag für Demokratie einsetzen. Kommt ins Gespräch, hört hin und stärkt euch gegenseitig“, betonte Michaela Schmitt. Die hässliche Fratze des Terrorismus zeige sich häufig genug nur allzu deutlich“, schloss sie.

„Wir haben unsere Stadt Gott sei Dank wieder für uns“, freute sich auch Bürgermeister Björn Ingendahl über den ausgebliebenen Naziaufmarsch. „Das ist ein Sieg für die Demokratie. Allerdings ein kleiner Sieg, denn an vielen anderen Orten werden Hass und Hetze geschürt“, betonte der Stadtchef. Der Friede, der 78 Jahre angedauert habe, sei mit dem Angriff von Putin auf die Ukraine beendet worden. Auch mit dem Überfall der Hamas auf Israel flamme weltweit der Antisemitismus wieder auf. „Um so wichtiger ist es, dass wir zusammenstehen und auf die Straße gehen. Die Demokratie ist der Hüter von Freiheit und Gleichheit. Wir müssen gegen jede Form von Diskriminierung aufstehen. Lasst uns die Verantwortung für die Demokratie tragen, sie schützen und die Werte weitergeben“, schloss Bürgermeister Ingendahl seine Ansprache.

Mit einem bunten Programm machte das Fest seinem Namen alle Ehre. Den Auftakt im Programm, dass in Vertretung für die erkrankte Marsha spontan von der Slam-Poetin Luca moderiert wurde, machte die Barbarossa-Schule Sinzig. Die Friedensgruppe um Lehrerin Johanna Kretschmer verlas in neun Sprachen ein Friedensgedicht, dass eine ehemalige Schülerin der Barbarossa-Schule, die aus Kasachstan stammt, in ihrer Schulzeit verfasst hatte. Musiker Stephan Maria Glöckner sang Songs für die Demokratie und bot gemeinsam mit Stefanie Manhillen eine Performance zum Song „Machtspiele“. Die Remagener Künstlerin Rosi Feuser lud zur Mitmachaktion „Alle Farben außer braun“ ein und Künstlerin Margareta Gebauer ermunterte die Besuchern dazu sich mit Worten und Malerei unter dem Motto „Menschen für Menschen“ auf einem Banner, das seinen Platz vor der Kreisverwaltung in Ahrweiler haben wird, zu verewigen. Autorin Gabriele Keiser las aus ihrem Buch „Tatort Rheinbrücke“ und lud im Anschluss zur Diskussion zum Rechtsextremismus.

Und zwischendrin konnten sich die vielen Besucher an den Ständen informieren. Unter anderen waren mit dabei Amnesty International, Ideenwerkstatt Oedingen, Blau-Gelbes Kreuz, Weltladen Remagen-Sinzig, Römerhof, Offene Kinder- und Jugendarbeit Okuja, Hot Sinzig, Quer im Ahrtal, Jugendbeirat Remagen und Sinzig, IGS Remagen, Seniorenbeirat Remagen, Friedensmuseum Brücke von Remagen, Bündnis für Frieden und Demokratie, Rheinkommen, Beirat für Migration, Merida Frauennetzwerk, Frau Leben Freiheit – iranischer Kulturverein Kourosh Koblenz, die ASF, sowie verschiedene Gruppierungen vo SPD, FDP und Grünen.

Ein herzliches Willkommen galt während des Festes auch Landrätin Cornelia Weigand sowie den Landtagsabgeordneten Susanne Müller, SPD und Petra Schneider, CDU.

Den Abschluss des bunten Festes feierte die stark vertretene Jugend zur Musik der Bands Gutso um Nico Pohl und Sinuz um Kay Michelt.

Und während der gesamten Veranstaltung war im Foyer bestens mit internationalen Spezialitäten und Getränken für die kulinarische Versorgung der Gäste gesorgt.

Und währen drinnen gefeiert wurde, fuhr draußen die Polizei mit mehreren Fahrzeugen regelmäßig ihre Runden, um für alle Fälle einsatzbereit zu sein.

AB

Über 30 Informationsstände waren aufgebaut.

Über 30 Informationsstände waren aufgebaut.

Bürgermeister Björn Ingendahl.

Bürgermeister Björn Ingendahl.

Den Auftakt hatte ein Friedensmarsch von Kripp nach Remagen gemacht, wo anschließend ein Gottesdienst mit musikalischer Untermalung, zelebriert von der evangelischen Pastorin Johanna Karcher, an der Friedenkapelle „Schwarze Madonna“ gefeiert wurde

Den Auftakt hatte ein Friedensmarsch von Kripp nach Remagen gemacht, wo anschließend ein Gottesdienst mit musikalischer Untermalung, zelebriert von der evangelischen Pastorin Johanna Karcher, an der Friedenkapelle „Schwarze Madonna“ gefeiert wurde

Auch der Seniorenbeirat der Stadt Remagen präsentierte sich.

Auch der Seniorenbeirat der Stadt Remagen präsentierte sich.

Fotogalerie: Tag der Demokratie in Remagen 2023

Foto: Alle Fotos Ab

Foto: Alle Fotos AB

Ein buntes Fest für Frieden und Demokratie wurde am Samstag in Remagen gefeiert. Fotos: AB

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  • Ursula Schmitz : gasthofuschi@gmail.com
  • Michael Bezner: Wieso nennt ihr ihr diese Brücke eigentlich "Namedybrücke"? Klar, die läuft über Namedy, aber soweit ich weiß, lautet der offizielle Name "Krahnenbergbrücke". jedenfalls findet man unter Namedybrücke...

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