Die Kleiderstube in Plaidt besteht im März seit drei Jahren und ist eine Erfolgsgeschichte
Nachhaltige Hilfe in Plaidt: Kleiderstube feiert bald Jubiläum
Plaidt. Die Ehrenamtlichen der Kleiderstube Plaidt freuen sich schon auf den März dieses Jahres: Dann feiert die Kleiderstube des Cura Plaidt e.V. ihr dreijähriges Bestehen. „Das Angebot wurde und wird sehr gut angenommen“, blickt Elisabeth Komp zurück, die gemeinsam mit Marita Hoff das Projekt Kleiderstube leitet. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Plaidter Bürgerinnen und Bürgern, die unverschuldet in Not geraten sind, schnell und unbürokratisch zu helfen.
„So ist gewährleistet, dass Notlagen in unserem unmittelbaren Lebensumfeld, beim Nachbarn, in unserer Heimatgemeinde direkt und ohne Umwege gelindert werden können“, erläutert Elisabeth Komp die Ziele von Cura Plaidt e.V.. Das Prinzip ist einfach und gut: Für fünf Euro können Interessierte eine Kiste mit all den Dingen des täglichen Lebens füllen, für die andere Menschen keine Verwendung mehr haben und die der Kleiderstube in der Miesenheimerstraße 11 gespendet wurden. Wie der Name Kleiderstube schon sagt, handelt es sich dabei meist um Second-Hand-Mode, die einfach zu schade zum Wegwerfen ist. Aber auch andere Produkte finden hier ein neues Zuhause, zum Beispiel Elektrogeräte wie Kaffeemaschinen, aber auch Spielzeug. Um Missbrauch vorzubeugen, führen die Vereinsmitglieder Listen: Jede Familie oder Einzelperson darf höchstens einmal im Monat zum Stöbern und Schauen in die Kleiderstube kommen. „Die meisten Besucherinnen und Besucher nehmen eine, höchstens zwei Kisten mit“, sagt Elisabeth Komp. Wichtig ist ihr zu betonen, dass nicht alle, die das Angebot der Kleiderstube nutzen, zwangsläufig bedürftig sind. Für manche Kundinnen und Kunden steht der Umweltgedanke im Vordergrund, denn viele der Kleidungsstücke können noch getragen werden und sind, wie gesagt, einfach zu gut für die Mülltonne.
Gefragtes Konzept
Das Konzept geht auf und Angebot ist gefragt. Meist kommen 15 bis 20 Personen in die Kleiderstube. Ein Bedürftigkeitsnachweis wird nicht verlangt. Auch darin unterscheidet sich die Plaidter Kleiderstube von vergleichbaren Einrichtungen. Die Kundschaft ist querbeet gemischt. Auch das macht den Reiz der Kleiderstube aus, die sich mittlerweile zu einem sozialen Treffpunkt entwickelt hat. Dennoch stellen Elisabeth Komp und Marita Hoff auch fest, dass die Bedürftigkeit in den letzten Jahren auch in Plaidt zugenommen hat und immer wieder Menschen das Angebot der Kleiderstube in Anspruch nehmen, „weil einfach nicht mehr Geld da ist“, wie Elisabeth Komp feststellt.
Hoher ehrenamtlicher Aufwand
Die ehrenamtliche Arbeit, die hinter der Kleiderstube steckt, ist beachtlich. Ein Beispiel ist die Wartung der Elektrogeräte. Wird ein Toaster abgegeben, wird die Röstmaschine zunächst auf Herz und Nieren geprüft. Das macht ein ehrenamtlicher Helfer mit entsprechender Berufsausbildung. Besteht das Gerät den Test, wird es mit einem Siegel versehen, das die einwandfreie Funktion bescheinigt. Hier kommt einiges an Arbeitszeit zusammen, wie Elisabeth Komp erklärt. „Die Prüfung jedes Gerätes dauert etwa 20 Minuten. Bisher haben wir 80 Geräte geprüft“, sagt sie. Dieser Service soll zum einen gewährleisten, dass Kaffeemaschine und Co. einwandfrei funktionieren, zum anderen dient das Prüfsiegel auch als Absicherung für den Verein, falls es einmal zu einer Fehlfunktion mit Unfallfolge kommen sollte.
Wenig „schwarze Schafe“
Jeden Samstag öffnet die Spendenausgabe um 10 Uhr. Interessierte können dann in Ruhe stöbern. Um 14 Uhr schließt die Kleiderstube wieder. Auch die Abgabe von Kleidung, Hausrat und Spielzeug findet zu festen Zeiten statt. Jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr können Waren abgegeben werden. Bei der Abgabe findet auch eine Qualitätskontrolle statt. Leider kommt es immer wieder vor, dass stark abgetragene oder verschmutzte Kleidung abgegeben wird. Außerdem musste das Kleiderstuben-Team feststellen, dass Kleidung gestohlen wurde, vor allem, wenn sie außerhalb der Annahmezeiten in einem blauen Sack vor die Tür gestellt wurde. „Schwarze Schafe gibt es leider immer wieder“, sagt Elisabeth Komp. „Aber die sind bei uns deutlich in der Unterzahl.“
Weitere Informationen
Wer die Kleiderstube und Cura Plaidt e.V. unterstützen möchte kann dies gerne mit einer Spende. Die gesammelten Spenden kommen stets dem Allgemeinwohl zugute. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.cura-plaidt.de. ROB
