
Am 03.02.2020
Allgemeine BerichteCindy aus Marzahn moderierte Trockensitzung in Staudt
Närrisches Treiben füllt die Alte Kirche
Staudt. Vor Beginn der Sitzung in Staudt fiel auf, dass schwer beladene Frauen und Männer, jeweils rechts und links Kühltaschen tragend, die Alte Kirche ansteuerten. Beim näheren Hinsehen konnte beobachtet werden, dass sich in den Kühltaschen alle Arten von Getränken befanden. Da der Mensch bekanntlich nicht alleine von Getränken lebt, wurden nach und nach Frikadellen, Schnitzelchen, belegte Brötchen, Chips und Brezeln ausgepackt. Der Sinn einer Trockensitzung ist, dass keine Bedienung und Bewirtung stattfindet, sondern die Besucher in Eigenregie für ihr leibliches Wohl sorgen. Die ehemalige Kirche in Staudt hat sich im Laufe der Zeit zu einem Kulturtempel entwickelt, der ob seines besonderen sakralen Flairs in der Region seinesgleichen sucht. Beim Betreten der Alten Kirche wurde sofort klar, dass keine Gebete und Predigten zu erwarten waren. Das Kirchenschiff war mit bunten Luftballons, Pappnasen und Luftschlangen dekoriert, in den Seitenflügeln und im Hauptgang standen dicht aneinandergestellt viele Bierzeltgarnituren. Es sah tatsächlich mehr nach Karneval, als nach Gottesdienst aus. Die Vermutung, was die Besucher hier erwartete, lag nah: Feiern, bis der Arzt kommt. Auf jeden Fall war die Alte Kirche rappelvoll, so wie es sich manch Geistlicher sonntags wünscht.
Cindy aus Marzahn moderiert mit Johannes Selbach
Als Cindy aus Marzahn, genial dargestellt von Eli Falke, die Bühne betrat, brandete lauter Jubel auf. Elegant wie immer, gewandet in ihrem rosafarbenen Hausanzug, mit einem pinkfarbenen Schleifchen in den blonden Haaren, eine rosafarbene Mülltonne hinter sich herziehend, konnte Eli absolut als Doppelgängerin durchgehen. Ausgestattet mit Cindys Kodderschnauze, sagte sie nach der Begrüßung den „Fanfarenzug Westerwald“ Staudt an, der sehr zur guten Stimmung beitrug. „Leev Marie“, „Ne kölsche Jung“ und „Echte Frünnde stonn‘ zusamme“ wurden lauthals mitgesungen, dazu lebhaft geschunkelt. Nach den Anheizen vom Fanfarenzug ging es Schlag auf Schlag weiter. Wenn Cindy sich mal eine Pause gönnte, dann sprang Johannes Selbach in die Bresche, und führte ebenso schlagfertig durch das weitere Programm. Nach den „Dreamgirls“ aus Nenterhausen, die einen feinen Schautanz aufs Parkett legten, schilderte Ortsbürgermeister Sven Normann die Probleme, die er mit dem Heimbringen eines Weihnachtsbaumes hatte. Untermauert wurde die Geschichte noch dadurch, dass die Narren „Törötörö“ rufen mussten, wenn er einen Tannenzweig in die Höhe hielt.
Es folgten zwei Tanzeinlagen von den „Las Hormigas“ aus Elgendorf sowie schwarz-weiß-Spezial, getanzt von den Frauen des Orga-Teams Kinderkarneval Staudt, unter der Überschrift „The dancing Moms“. Beide Schautänze wurden vom Publikum begeistert gefeiert. Volker Burggraf schilderte anschließend seine skurrilen Erfahrungen vom Shoppen in Köln. Nach dem Trubel im Winterschluss-Verkauf wollte er im Café Korten etwas zur Ruhe kommen, doch dort standen die unterschiedlichsten Typen in der Schlange vor der Theke, hinter der lediglich eine Bedienung stand. Weil es nicht weiterging, befasste sich Burggraf mit einer älteren Dame, die eine Nerzjacke trug. „Ob mit Nerz, oder ohne, Orangenhaut bleibt Orangenhaut“, war seine bissige Bemerkung. Vor der Pause wirbelten die „Les Miracles“ durch die Kirche, da passten die Hebefiguren, genau wie die synchronen Ausführungen der Tänze.
Keine Gage für Akteure
Nach der Pause spielten zunächst „The Stones“, die mit ihren Hits genau den richtigen Ton trafen, um die Partystimmung nochmals zu befeuern. Das „Schachtelballett“ tratschte was das Zeug hiel. Das waren „Staudter Fake News“ vom Allerfeinsten. Als „Cindy aus Marzahn“ in die Bütt ging, und von der „Unzähmbaren Lust“ in Staudt berichtete, blieb kein Auge trocken. Ehrlicherweise muss festgestellt werden, dass die „Dance MANiacs“ aus Welschneudorf der Knaller des Abends waren. Atemberaubend waren die Flugeinlagen bis zur glücklicherweise hogen Kirchendecke. Der Beifall wollte nicht enden, ohne Zugabe durften die Jungs nicht von der Bühne. Nach der Prämierung der vier besten Karnevalskostüme spielten „De Hosbes un de Zugeroste“- Christian Wagner an den Drums, und Tobias Roth, Gitarre- bis zum bitteren Ende. Für die tolle Beleuchtung, sowie die musikalischen Zwischentöne, und den Narhalla-Marsch waren Jürgen und Tobias von „Henn´s Event“ zuständig, die problemlos die kurzen Pausen überbrückten. Es scheint wirklich eine Ehre zu sein, bei der Staudter Trockensitzung auftreten zu dürfen, denn wie sagte Cindy-Eli: „Alle die heute als Aktive teilnehmen, verzichten auf Gagen oder Honorare.“

„The dancing Moms“ verwirrten in Black ´n´ White.

Eli Franke führte als Cindy aus Marzahn authentisch durch den Abend.

„Les Miracles“ aus Elgendorf wurden frenetisch gefeiert.