Kirmes in Sinzig eröffnet
Nessy schaukelte vor St. Peter
Klaafen, Bierstände und Familienunterhaltung beim ältesten Volksfest der Region
Sinzig. Kleine Neuerungen und viel Tradition: Dies gilt beim wohl ältesten Volksfest im Kreis. Für die Sinziger sind ihre Kirmestage immer noch eine ganz besondere Angelegenheit. Und die offizielle Eröffnung und der Fassanstich sind ein Job für den König. Und so schlug Gregor Hofmann, frisch gekürter König der Jusseps-Jonge, am Samstag bei der offiziellen Kirmeseröffnung die beiden Fässchen Freibier an. Am Fass selbst hielten dann Pfarrer Frank Werner, Bürgermeister Andreas Geron und Ortsvorsteher Gunter Windheuser die Stellung. Kleine Neuerung in diesem Jahr: Die Eröffnung fand erstmals auf dem Marktplatz statt. Musik und Reden waren auf dem Kirchplatz mitten im allerdicksten Kirmestrubel schon einmal etwas untergegangen. „Als Panz hätte ich mir nie träumen lassen, meine heiß geliebte Kirmes einmal als Bürgermeister zu eröffnen“, so Andreas Geron. Sinzigs Stadtchef kramte etwas in Kirmeserinnerungen, etwa an das Kasperletheater auf dem Brunnenplatz oder an die „Kirmesoma“ auf der Nessy. Stichwort Nessy: Die Riesenschaukel ist in diesem Jahr wieder die Kirmesattraktion auf dem Kirchplatz und für die Sinziger eine gute alte Bekannte.
Jahrhundertealte Tradition
Und in Sinzig wird tatsächlich mitten in der Stadt gefeiert zu Füßen des Sinziger Wahrzeichens St. Peter. An Maria Himmelfahrt, also dem 15. August, 1241 hatte der markante spätromanische Sakralbau seine Weihe. Und darauf lässt sich dann auch die Tradition der Sinziger Kirmes zurückführen.
Ansonsten ließen es die Sinziger bei ihrer Kirmes aber sehr relaxed angehen. Schwätzchen halten beim kühlen Blonden oder entspannter Familienbummel waren an den vier hohen Festtagen bis zum 20. August angesagt.
So alt die Kirmestraditionen in Sinzig sind: Die gemeinsame offizielle Eröffnung fand erst zum vierten Mal statt. Um 18 Uhr formierte sich auf Einladung der Jusseps-Jonge ein Festzug. Neben der St. Josef-Gesellschaft selbst nahmen nicht nur Vereine wie Hubertus-Schützen, die St. Sebastianer und der Spielmannszug Freiweg teil. Auch der TV 08, der MGV Cäcilia, die Stadtsoldaten, die Sinziger Möhnen und – man höre und staune – die Junggesellen aus Koisdorf hatten Fahnenabordnungen geschickt. Dabei war auch eine Abordnung des Bürgerforums.
Die Pflege der Kirmestraditionen ist Sache der St. Josef-Gesellschaft: Der älteste Sinziger Verein wurde bereits im Jahr 1300 als kirchliche Schutzorganisation gegründet. Nach einem zweiten Festzug zum Vereinsheim in der Helenenbergstraße feierten die Jusseps-Jonge am Samstagabend dort ihren Königsball.
Geredet und getrunken wurde an Theken in Biergärten und natürlich an den Bierständen der Parteien und der Kirche.
Bier für den guten Zweck
Bekannte und Freunde treffen, zwischen schwarzem, rotem und heiligem Bier eben. Getrunken wird dabei stets für den guten Zweck und in diesem Jahr für Projekte überwiegend in Sinzig selbst. Beim „roten“ Bier geht der Erlös wie üblich an die Stadtranderholung für Kinder der Arbeiterwohlfahrt. Bei der CDU, genauer gesagt der Jungen Union, hatte man das runde Leder im Blick. Deren Bierstanderlös geht an alle Fußballvereine im Stadtgebiet zur Förderung der Jugendarbeit. „Global und lokal“ heißt seit Jahren das Motto beim Bierstand der Kirche. Der Erlös in diesem Jahr wird zum einen in die kostenintensive Renovierung der Orgel in St. Peter fließen. Die andere Hälfte geht an Bildungsprojekte speziell für Kinder in Bolivien. Trotz aller Historie: Die Sinziger Kirmes ist auch ein buntes Volksfest mit allem Drum und Dran, Unterhaltung und Spaß für die ganze Familie. Erstmals seit Jahren gab es am Samstag übrigens kein ideales Kirmeswetter. Über der Stadt und dem Kirmesgelände ging den ganzen Abend über hinweg ein solider Landregen nieder. Doch Schausteller wie Kirmesbesucher wissen mit solch kleinen Wetterkapriolen bestens umzugehen.
Zum Abschluss gab es am Dienstag in Sinzig gegen 22 Uhr mit dem Höhenfeuerwerk dann noch einmal einen großen Massenandrang. BL
Zwei Fässchen Freibier gehören zur Kirmeseröffnung in Sinzig: Bürgermeister Geron und Ortsvorsteher Windheuser hatten die korrekte Verteilung im Auge.
Heimatverbundenheit und Tradition: Die Majestäten der Sinziger Schützenvereine stießen auf die Kirmes an.
Offizieller Fassanstich: Gunter Windheuser assistierte Gregor Hoffmann.
Das älteste Volksfest der Region ist nicht zuletzt seit Jahrzehnten bekannt für seine spektakulären Fahrgeschäfte. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Auch die Vertreter von Schützen und Pfarrgemeinde mischten sich unter die feiernden Kirmesgäste. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Jahrmarktvergnügen wie anno dazumal: Nach Enten haben vielleicht schon die Urgroßeltern mancher der heutigen Kirmesbesucher geangelt. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Auch ein Fahnenschwenker sorgte für einen feierlichen Rahmen. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Die Kirmes ist vor allem ein Fest für Familien. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Was wäre Kirmes ohne eine Karussellfahrt für die jüngsten Besucher? Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
•Mut – oder einfach Gelassenheit – erforderte manche Fahrt. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Kulinarisch präsentierte sich die Sinziger Kirmes zum Teil international. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Einer der Klassiker unter den Kirmesattraktionen ist seit vielen Jahrzehnten der Autoscooter. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Die Sinziger Gastromen und Lebensmittelbetriebe lockten mit besonderen Angeboten. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Fast immer voll besetzt waren die Außengastronomien in der gesamten Innenstadt. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Beliebt bei den kleinen Kirmesbesuchern waren Souvenirs in Form von Luftballons. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Gas gegeben wurde auf dem Karussell. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Nicht nur bei den Sinzigern ist die Kirmes beliebt: Das Volksfest zieht Gäste aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus an. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Autoscooter und weitere Fahrgeschäfte lockten das vor allem das jüngere Publikum auf den Kirchplatz. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
St. Peter wacht auch über die wagemutigsten Feiernden. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
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