Die Industrie- und Handelskammer ist zurück der in der Ahrweiler Joerresstraße
Regionalgeschäftsstelle feierlich wiedereröffnet
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Weit über 18 Monate nach der verheerenden Ahr-Flut sind viele Geschäfte in Bad Neuenahr-Ahrweiler wiedereröffnet und zahlreiche Institutionen in die Innenstädte der beiden Stadtteile zurückgekehrt. Auch die Regionalgeschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer im Landkreis Ahrweiler in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde am Freitag letzter Woche offiziell wiedereröffnet. Während der Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 war das Gebäude in der Joerresstraße 11 schwer beschädigt worden. Die Sanierungsarbeiten dauerten insgesamt mehr als 16 Monate und nun war die Freude über die Rückkehr riesig.
Feier mit vielen Ehrengästen
Um die Neueröffnung gebührend zu feiern, hatten Jörg Schäfer, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Regionalbeirats Ahrweiler, IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel und IHK-Regionalgeschäftsführer Martin Neudecker zahlreiche Gäste aus der kommunalen Politik, Partner im Helfernetzwerk des Wiederaufbaus und dem IHK-Regionalbeirat zur Wiedereröffnung der frisch sanierten Räume geladen.
Obwohl die Geschäftsstelle, die direkt vor der Stadtmauer Ahrweilers liegt, bei der Flut massiv gelitten hatte, konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch recht zügig nach der Katastrophe weiterarbeiten. Zunächst boten die Kolleginnen und Kollegin der Regionalgeschäftsstelle in Neuwied eine Übergangsbleibe. Außerdem wurden in der Handwerkskammer regelmäßige Sprechtage angeboten, sodass die IHK im Kreis Ahrweiler auch während der herausfordernden Zeit nach der Flut für Unternehmerinnen und Unternehmer ansprechbar blieb.
Anschließend folgte eine rund einjährige Bürogemeinschaft ab Oktober 2021 mit einem örtlichen Verlag mit Sitz in Ahrweiler. Diese Nähe zu den betroffenen Gewerbetreibenden aus dem Ahrtal war rückblickend sehr wichtig.
Wichtiger Beitrag zum Wiederaufbau
So konnte auch ein essenzieller Beitrag zum Wiederaufbau vor Ort geleistet werden. „Mein besonderer Dank gilt den Teammitgliedern, die mittlerweile mehr als 550 Kammerbestätigungen ausgestellt haben, die für die Wiederaufbauanträge der ISB benötigt werden“, erklärte Martin Neudecker. „Hinzu kommen zahlreiche Gespräche mit den von der Flut betroffenen Unternehmen vor Ort, in Gesprächsrunden mit Politik und Verwaltung im Ahrtal sowie mit unseren Partnern vom Informationsbündnis Wiederaufbau und vom Helfer-Stab, der Wirtschaftsförderung und des Handwerks“, so Neudecker.
Arne Rössel wies darauf hin, dass zahlreiche Unternehmen noch immer keine Kammerbestätigung angefordert haben. „Wir freuen uns, dass unsere Forderung zur Fristverlängerung von der Politik umgesetzt wurde“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Aber umso wichtiger ist es, dass sich jetzt alle IHK-Mitgliedsunternehmen, die wiederaufbauen wollen, aber noch keinen Antrag gestellt haben, bei unserer Regionalgeschäftsstelle melden.“ Insgesamt seien dies laut Rössel knapp 200 Unternehmen, die noch keine Anträge zum Wiederaufbau gestellt hätten. Wer noch Hilfe benötige, soll sich dringend bei den Fachleuten der Industrie- und Handelskammer melden, so Rössel.
Hilfsverfahren könnte besser laufen
Der Hauptgeschäftsführer resümierte jedoch, dass die versprochene unbürokratische Hilfe teilweise doch recht bürokratisch sei. „Irgendwie bekommen wir das in Deutschland nicht hin“, sagte Rössel und fügte hinzu, dass die Prozedur in Rheinland-Pfalz schleppend laufe, aber es im Nachbarland Nordrhein-Westfalen teilweise noch schlimmer wäre. Auch, wenn das Ausmaß der Katastrophe der Flut in NRW nicht so heftig gewesen sei wie im Ahrtal. Wichtig sei aber, dass „man sich auch über kleine Schritte freue“, so Rössel.
Da Cornelia Weigand, Landrätin des Kreises Ahrweiler, verhindert war, wurde der Kreis von Wirtschaftsförderer Tino Hackenbruch vertreten. Hackenbruch freute sich über die Wiedereröffnung und brachte als Präsent das Glaswappen des Landkreises mit.
Die IHK ist bereits seit mehr als 50 Jahren in Stadt und Landkreis ansässig. Bereits am 18. September 1972 wurde in der Wilhelmstraße 6 eine „Kontaktstelle“, wie es damals noch hieß, eröffnet. „Wir haben unsere Unterstützungsangebote in der Regionalgeschäftsstelle in den letzten Jahrzehnten stetig ausgebaut“, blickte Martin Neudecker zurück. „Insbesondere nach der Flut wurden die Aktivitäten mit Hilfe zahlreicher Kollegen aus der Koblenzer IHK-Zentrale stark erweitert. Besonders durch die engagierte Arbeit unserer Regionalbeiratsmitglieder konnten wir wichtige Impulse geben – wie beispielsweise bei den strategischen Überlegungen zur Entwicklung einer Dachmarke Ahrtal durch Hans Stefan Steinheuer“, führte der IHK-Regionalgeschäftsführer aus. Mit der nun erfolgten Sanierung der Regionalgeschäftsstelle konnte durch Veränderungen im Zuschnitt der Räume ein zusätzlicher, deutlich größerer Seminarraum gewonnen werden, der sowohl für IHK-Veranstaltungen als auch von der IHK-Akademie Koblenz e.V. für Seminare zur Aus- und Weiterbildung genutzt wird. Außerdem gibt es einen eigenen Büroraum - ausgestattet mit WLAN, Scanner, Drucker und mehr - den flutbetroffene Unternehmerinnen und Unternehmer nutzen können, deren eigene EDV noch nicht wiederhergestellt ist. Bei einem informativen Rundgang hatten alle Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einen Einblick in die renovierten Räume zu erhalten.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Arbeit des IHK-Regionalbeirats und der IHK-Regionalgeschäftsstelle sowie Informationen zur Wiederaufbauhilfe finden Interessierte im In
ternet unter
https://www.ihk-koblenz.de/produktmarken/ihk-geschaeftsstelle-bad-neuenahr-ahrweiler/
ROB
Der Wirtschaftsförderer des Kreises Ahrweiler, Tino Hackenbruch, übergab das Glaswappen des Landkreises. Foto: ROB
Bei einer Führung konnten sich die Besucherinnen und Besucher die neuen Räume anschauen. Foto: ROB
Auch dem Parkplatz gleich neben der IHK-Regionalgeschäftsstelle war die Zerstörung am Morgen des 15. Juli groß. Foto: ROB
