Allgemeine Berichte | 15.12.2020

Aus der Traum mit dem 50-Millionen-Euro-Hotelneubauprojekt „The Bridge“ an den Brückentürmen in Remagen

Stadtrat hat den Auftrag zur Auflösung des Durchführungsvertrags erteilt

Projektentwickler Tom Krause tief enttäuscht, öffnete aber zu einem weiteren Gespräch die Tür

Visualisierung des neuen Hotelkomplexes.Foto: KRAUSE BOHNE Architects + Planers International

Remagen. Eine der größten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte, das 50-Millionen-Euro-Hotelneubauprojekt „The Bridge“ an den Brückentürmen von Remagen ist gekippt worden. In seiner jüngsten nichtöffentlichen Ratssitzung erteilte der Stadtrat Bürgermeister Björn Ingendahl den Auftrag zur Kündigung des Durchführungsvertrags mit der Gesellschaft „Prime Prosperties“ und Projektentwickler Tom Krause. Grund hierfür wahr wohl, so die Informationen des Krupp-Verlages, dass die Grundstückskosten von rund einer Million Euro an die Eigentümer, die Stadt Remagen, die Kreissparkasse Ahrweiler und den Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen noch immer nicht geflossen, und scheinbar der Glauben an einen Betreiber verloren gegangen sind. Erst gut zwei Wochen vor der Ratssitzung hatte Architekt Tom Krause mit der „Smart Hospitality Solutions“ aus Dubai und „Hotel-Profi“ Reto Wittwer an der Spitze einen neuen Betreiber für das Hotel vorgestellt. Und auch die Investorengruppe um die Herren Dr. Chen/Wien und Sebastian Lithander/Hamburg seien selbstverständlich mit im Boot, so Krause.

Wie der neue Betreiber, der Schweizer Reto Wittwer, hatte verlauten lassen, werde sich nach seinen Vorstellungen in Zukunft im „The Bridge“ die Gesellschaft treffen und die „Smart Hospitality Solutions“ werde das „Hotelfoyer“ zum Remagener Dorfplatz machen. Doch wie es scheint, sind der Verwaltung und dem Stadtrat der Glauben an das Projekt verloren gegangen.

Damit dürfte das ehrgeizige Projekt „The Bridge“, das mit seinen 123 Zimmern/Suiten, alle mit Blick auf den Rhein, den zwei Restaurants, sowie mit dem Bistro, das in Art eines Kranhäuschens über den Rhein hinausragt, dem deutlich verkleinerten Tagungs- sowie dem deutlich vergrößerten Wellness-, Spa-, Gesundheits- und Medicalbereich, sowie 40 Wohnungen mit Hotelservice, verfügt, erst Mal vom Tisch zu sein.

Seit über sechs Jahren wird hieran geplant, einige Investoren und Betreiber wurden vorgestellt und haben sich wieder verabschiedet. Nun schien das große Projekt für Remagen mit der Investorengruppe und dem Betreiber endlich in trockenen Tüchern, sogar die Teilbaugenehmigung der Kreisverwaltung, die damit auch „Grünes Licht“ für die Baugenehmigung gab, lag vor. Und jetzt kam das Aus. Kein mit 40 Wohnungen gegenfinanziertes 123 Zimmer Hotel mit großem Wellnessbereich, keine wunderbar gestaltete Rheinpromenade, keine Restaurants und kein „Kranhäuschen“ an der südlichen Rheinpromenade. In der Tagespresse waren auch keine Äußerungen von Bürgermeister Björn Ingendahl dazu zu lesen. Da war lediglich zu lesen, dass er sich mit Hinweis auf „schutzwürdige Interessen Dritter“ nicht äußern möchte.

Tom Krause als Architekt und Projektentwickler hatte da schon mehr zu sagen. Nachweislich seien in den vergangenen sechs Jahren sehr umfangreiche Leistungen „unserer“ Gesellschaften erbracht worden mit Vorhaben- und Erschließungsplanverfahren, mit Beteiligung von rund 35 Fachbehörden, vielfältige, hydrogeologische Gutachten, aufwändige Städtebau- und hoch qualifizierte Architektur-Planungen; und schließlich die erfolgreiche Akquisition eines internationalen Investors und auch eines weltweit anerkannten Hoteliers. All diese Leistungen zu ignorieren sei geradezu töricht.

„Trotz der gewaltigen Enttäuschung und dem völligen Unverständnis über diesen abrupten Abbruch des Hotel-Projektes werden wir unsererseits versuchen, eine Verständigung mit der Stadt zu erzielen“, betonte Krause. Bereits vor über einer Woche hatte Krause die Schwierigkeiten mit der Verzögerung der Zahlung des Grundstückspreises mit den durch die Pandemie deutlich erschwerten Bankverhandlungen erklärt.

„Auch die Bürger von Remagen werden für diese – und davon sind wir überzeugt, denn wir haben vielfältige Gespräche in Remagen mit der Gastronomie, Hotellerie und Wirtschaft geführt – Vorgehensweise von Verwaltung und Politik kein Verständnis haben“, so Krause.

Es drohe eine jahrelange – vielleicht sogar juristische – Auseinandersetzung, und ein auf viele Jahre dem Wildwuchs ausgesetztes Brachland, das noch im Februar diesen Jahres auf Veranlassung von „Prime Prosperties“ gerodet worden sei, um die Tiefbaumaßnahmen wie den Aushub der Baugrube und in Parallelität die archäologischen Sondierungen vorzubereiten.

„Wir können nicht erkennen, was die Strategie der Stadtverwaltung und der Ratsmitglieder ist“, betonte Krause sein Unverständnis und stellte sich die Frage, ob die Verwaltung tatsächliche eine reelle Alternative in der Hinterhand habe.

„Möglicherweise gibt es einen Interessenten für den Ankauf der Fläche; nur: der fängt ganz vorne an: dort, wo wir im Jahr 2014 mit Bürgermeister Herbert Georgi anfingen. Wahrscheinlich braucht dieser Investor auch - so wie wir - viele Jahre bis zu einem möglichen Baubeginn“, machte Krause klar.

„Wir werden uns mit sämtlichen Argumenten und Kräften gegen diese uns gegenüber derart unfaire Vorgehensweise zur Wehr setzen. Rechtsanwälte und Notar sind bereits eingebunden. Um Schaden von der Stadt Remagen abzuwenden, stehen wir für ein konstruktives Gespräch mit Bürgermeister Björn Ingendahl kurzfristig zur Verfügung“, ließ Krause sein Statement enden und öffnete damit noch einmal die Tür für sein Projekt „The Bridge“. AB

Visualisierung des neuen Hotelkomplexes.Foto: KRAUSE BOHNE Architects + Planers International

Leser-Kommentar
Neueste Artikel-Kommentare
  • Michael59: Mir ist aufgefallen, dass in der Sebastianusstrasse, in Höhe des alten Friedhofs, sich die wenigsten Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten und dieses Messgerät komplett ignorieren.

Mittelalterliche Stadtmauer in Mayen neu entdeckt

  • Rainer Hohn: Man ganz davon ab: die alten Basaltsteine herauszuholen, um später eine dünne Betonmauer einzuziehen, wirkt nicht nur äußerst unprofessionell, sondern auch so, als wolle man sich über Jahrzehnte hinweg...
  • Gabriele Friedrich: Fein, im Drumherum bauen sind Mayener einfach Spitze. Kenne keine Stadt, wo so viel drumherum gebaut wurde. Dennoch- Mayen, my love !

13.09.: Keine Beweise für Beutegreifer

  • Silke Roth: Es gibt ja glücklicherweise B-Proben vom Körper des getöteten Schafes! Von Fachleuten mit der entsprechenden Ausbildung. Nunmehr mal abwarten was in einem Spurenlabor herauskommt.
Dauerauftrag
Stellenanzeige
Schulze Klima -Image
TItelanzeige
Ganze Seite Remagen
Nachruf Regina Harz
Empfohlene Artikel

Mendig. Bernd Neitzert aus Mendig wurde von Bundespräsident Frank- Walter Steinmeier der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Jörg Lempertz, Bürgermeister VG Mendig, und Achim Grün, Stadtbürgermeister Mendig, gratulierten dem neuen Träger des Bundesverdienstkreuzes im Namen der Verbandsgemeinde und der Stadt Mendig sowie auch ganz persönlich.

Weiterlesen

Lahnstein. Seit 2002 haben die BSW Eisenbahnfreunde Lahnstein – Koblenz in der Stadthalle Lahnstein die Internationalen Lahnsteiner Modellbahn Tage durchgeführt. Diese Veranstaltung war über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und so konnten seit 2002 dem interessierten Publikum neben der bekannten Modellbahn Börse 240 Anlagen aus 11 europäischen Ländern präsentiert werden. Die dreijährige Corona...

Weiterlesen

Monreal. Zu den vielen regelmäßigen Veranstaltungen des „Monrealer Wein- und Obstbauverein Mons regalis 2002 e.V.“ gehört traditionell die Herbstwanderung. Diesmal führte es die 18 Wanderer ab 10 Uhr zum wiederholten Mal auf den Rotweinwanderweg an der Ahr.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Kollision mit Auto in Rechtskurve – Autofahrer und Beifahrerin ebenfalls verletzt

L207: Motorradfahrer bei Frontalcrash lebensbedrohlich verletzt

Alken. Am 18. Oktober, gegen 17 Uhr, ereignete sich auf der L207 zwischen Alken und Nörtershausen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 68-jähriger Kradfahrer befuhr die Strecke bergaufwärts und kam, aus bislang noch ungeklärter Ursache, in einer Rechtskurve nach links von seiner Fahrspur ab. Dort kollidierte er dann frontal mit einem entgegenkommenden Pkw.

Weiterlesen

Rätselraten um das gerissene Schaf bei Kempenich geht weiter

Nach Schafsriss in Kempenich: DNA-Analyse schließt Wolf als Täter aus

Kempenich. Das am Samstag, 13. September, gerissene hochträchtige Schaf und zwei verschwundene Schafe von einer Weide bei Kempenich geben weiter Rätsel auf. Der Vorfall war Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) in Trippstadt gemeldet worden. Es ging um den Verdacht eines großen Beutegreifers als möglichen Täter.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Illustration-Anzeige
DA bis auf Widerruf
Anzeigensponsoring Herbstbunt o. B.
Stellenanzeige Reinigungskraft in Teilzeit gesucht
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Titel
Angebotsanzeige (Oktober)
Stellenanzeige
Pflanzenverkauf
Herbstbunt
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ganze Seite Ahrweiler
Anzeige Jubiläum 5 Jahre Bad Neuenahr-Ahrweiler