Allgemeine Berichte | 23.03.2018

Schon fünf Animal Hoarding-Fälle im März

Tierheime stehen unter enormer Belastung

Tierheime nehmen Notfälle, wie hier zwei Hunde aus einem Animal Hoarding-Fall, auf. Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Bonn. Mehr als 350 Tiere - Vögel, Katzen, Hunde und Schlangen: Fünf Fälle von Animal Hoarding sind innerhalb der letzten zwei Wochen bekannt geworden und beschäftigen derzeit Tierheime bundesweit. Der Deutsche Tierschutzbund weist dabei auf die enorme finanzielle, personelle und emotionale Belastung für die Tierheime hin. Gleichzeitig fordert der Verband eine intensivere Auseinandersetzung mit der Krankheit Animal Hoarding, um den Betroffenen zu helfen und langfristig eine Besserung zu erzielen.

150 Vögel in Augsburg, 40 Katzen in Pforzheim, 79 Hunde in Gießen und weitere 35 Hunde sowie 48 Schlangen in Jena, wobei von letzteren nur noch 25 am Leben waren. Animal Hoarding ist ein bundesweites Phänomen, welches mit großem Tierleid einhergeht. „Es beginnt nicht mit einem Paukenschlag, sondern es handelt sich um einen schleichenden Prozess, der zu einer immer stärkeren Verwahrlosung der Tiere führt – bis hin zu schwer kranken, verhaltensauffälligen und im schlimmsten Fall sogar toten Tieren“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

Die Behörden beschlagnahmen die Tiere, aber es sind die Tierheime und ihre Mitarbeiter, die diese aufnehmen und tierärztlich versorgen. Dabei stoßen sie häufig an ihre finanziellen, personellen und psychischen Grenzen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert neben einem finanziellen Topf, der die entstehenden Kosten der Tierheime decken soll, auch ein Zentralregister für Animal Hoarder. Denn nicht selten erhält der Betroffene zwar ein spezifisches Tierhalteverbot im regionalen Zuständigkeitsbereich einer Behörde, ein Umzug oder das Halten einer anderen Tierart machen das Verbot allerdings hinfällig. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes ist es wichtig, im Verdachtsfall nicht wegzuschauen, sondern frühzeitig Polizei oder Veterinäramt einzuschalten. Der Verband hat deswegen auch eine Checkliste entwickelt, um mögliche Animal Hoarding-Fälle früh zu identifizieren.

Was ist Animal Hoarding?

Animal Hoarding beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in großer Zahl halten, aber mit der Pflege und Unterbringung der Tiere mehr und mehr überfordert sind. Es fehlt an Futter, Wasser, Hygiene, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Animal Hoarding ist allerdings noch wenig erforscht, weshalb langfristige Hilfen für die Betroffenen schwierig zu leisten sind. Der Deutsche Tierschutzbund hat schon früh angefangen, das Thema wissenschaftlich aufzuarbeiten, etwa in Form von interdisziplinären Workshops für Behördenvertreter, Juristen, Tierärzte und Tierschützer. Die Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes wertet zudem Fälle in Deutschland aus, um das Phänomen besser zu erfassen und auf die Dringlichkeit für ein Handeln deutlich zu machen.

Tierheime nehmen Notfälle, wie hier zwei Hunde aus einem Animal Hoarding-Fall, auf. Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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