Allgemeine Berichte | 30.10.2019

Vierte Klassen in Kripp sind nun „Faire Schoko-Experten“

Über die Herstellungskette eines alltäglichen Produktes

Die Grundschüler können nun selbst erkennen, welche Produkte für gerechte Arbeitsbedingungen ohne Kinderarbeit stehen. Foto: privat

Remagen-Kripp. „Jetzt werde ich nur noch faire Schokolade essen, denn ich möchte, dass die Kinder nicht mehr auf den Plantagen in Afrika arbeiten müssen und auch zur Schule gehen können“, so lautete das Fazit der beiden vierten Klassen der Grundschule in Kripp nach einem spannenden Workshop über faire Schokolade.

Die Kinder waren bereits kleine Experten, da sie mit ihren Klassenlehrerinnen Sandra Schwier und Tina Hewel-Brüggert im Unterricht schon vieles über den langen Weg vom Kakao bis zur Schokolade gelernt haben. In dem Workshop, der von der Bildungsreferentin Renate Adams in Kooperation mit dem „Eine-Weltladen Remagen-Sinzig“ durchgeführt wurde, drehte sich alles um das Thema fairer Kakao und faire Schokolade. Die Kinder lernten das fröhliche Schulmädchen Naki aus Ghana kennen, zu dessen Alltag der Anbau von Kakao gehört. Im Workshop erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler an Stationen, wo der Kakao angebaut und geerntet wird, wie er nach der Ernte weiterverarbeitet wird und wie letztlich das Produkt Schokolade hergestellt wird. Dabei erkannten sie, dass es in den Kakao-Anbauländern sehr viel Armut und Kinderarbeit gibt. Allein in Afrika arbeiten circa ein bis zwei Millionen Kinder unter zum Teil sklavenähnlichen Verhältnissen in den Kakaoplantagen.

„Das Thema Schokolade liegt den Schülerinnen und Schülern bildlich gesprochen fast täglich im Munde und eignet sich sehr gut, einen Überblick über die gesamte Herstellungskette eines alltäglichen Produktes und die Grundlagen des fairen Handels zu vermitteln“, unterstützt Walburga Greiner vom „Eine-Welt-Laden Remagen-Sinzig“ das Projekt. Der Laden hat eine finanzielle Förderung für die „Fairen Schokoladen-Workshops“ von Engagement Global erhalten.

Produktion kritisch hinterfragen

Der Workshop-Leiterin Renate Adams liegt besonders am Herzen, den Kindern zu zeigen, dass viele Produkte, die wir essen und nutzen oft von weit her kommen und unter sozial und ökologisch kritischen Bedingungen hergestellt werden. „Mittlerweile gibt es schon einige Initiativen der Hersteller und des Handels, für bessere Arbeitsbedingungen in den Anbauländern zu sorgen“, weiß die Referentin dazu: „Doch für die Verbraucher ist es nicht so einfach, zu erkennen, welche Produkte wirklich für gerechte Arbeitsbedingungen stehen. In dem Workshop beschäftigen sich die Kinder unter anderem mit den Grundlagen des fairen Handels und den fairen Siegeln. Mit diesem Wissen ausgestattet können sie nun selbst erkennen, welche Produkte für gerechte Arbeitsbedingungen ohne Kinderarbeit stehen.

Am Ende durften alle Kinder verschiedene Sorten Schokolade aus dem Eine-Welt-Laden probieren. Ist weiße Schokolade, Zartbitter oder doch Vollmilch die leckerste Sorte? Diese Frage konnte nicht geklärt werden. Einig darüber waren sich jedoch alle, dass es wichtig ist, auf eine faire Sorte zu achten. Renate Adams war begeistert: „Die Kinder haben einen großen Sinn für Gerechtigkeit und wollen, dass es allen Kindern auf der Welt gut geht“. Zum Abschluss lud Walburga Greiner die Klassen ein, den Eine-Welt-Laden in Remagen zu besuchen.

Pressemitteilung Eine Weltladen Remagen - Sinzig

Die Grundschüler können nun selbst erkennen, welche Produkte für gerechte Arbeitsbedingungen ohne Kinderarbeit stehen. Foto: privat

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