Allgemeine Berichte | 07.10.2025

Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik

Vom Brexit zum Bregret? Wie geht es weiter in den EU-britischen Beziehungen?

V.li. Dr. Birgit Bujard und Oberst a.D. Josef Schmidhofer.  Foto: Elmar Gafinen

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) holte mit diesem Thema eine im Mai 2025 geplante Veranstaltung nach.

Der Vortrag fand am 23. September 2025 um 19.30 Uhr im Hotel zum Weinberg in Bad Neuenahr statt. Referentin war Frau Dr. Birgit Bujard. Sie ist Geschäftsführerin des Departments für Politikwissenschaft an der Universität Köln und Senior Research Fellow am Zentrum für Türkei- und EU-Studien sowie Mitglied im Team Europe Direct, dem Rednerpool der Europäischen Kommission.

Das Thema wurde bewusst gewählt, da sich der Austritt des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union (EU) in diesem Jahr zum fünften Mal jährt. Wer die Medien verfolgt, wird feststellen, dass es unter der Labour-Regierung mit Premier Keir Starmer verstärkte Bemühungen einer Annäherung Großbritanniens(GB) an die EU gibt. Die Referentin stellte deshalb auch einige Aspekte der aktuellen Lage an den Anfang ihrer Ausführungen. 55 Prozent der britischen Bürger würden eine Rückgängigmachung des Brexits befürworten, nur 30 Prozent finden diesen Schritt auch heute noch richtig. Trotzdem ist ein Wiederbeitritt politisch kein relevantes Thema. GB kämpft wie alle europäischen Staaten mit wirtschaftlichen Problemen und den Auswirkungen der amerikanischen Politik auf die Sicherheitslage in der Welt.

Obwohl nach dem Brexit ein Handels- und Kooperationsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU geschlossen wurde, in dem einige grundsätzliche Fragen der gegenseitigen Beziehungen geregelt sind, gibt es nach wie vor viele offene Punkte. So wird nach Aussagen führender Wirtschaftsinstitute auf längere Sicht Export und Import um 15 Prozent sinken. Die Produktivität der Wirtschaft liegt 4 Prozent unter der zu Zeiten der EU-Mitgliedschaft. Dabei belegen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass bilaterale Handelsabkommen mit einzelnen EU-Staaten die Defizite nicht ausgleichen können, auch wenn Brexit-Befürworter wie der ehemalige Premier Boris Johnson das in Frage stellen.

Dr. Bujard zeigte aber auch Beispiele auf, wo die Zusammenarbeit erste positive Aspekte einer Annäherung erkennen lässt. So gibt es seit Oktober 2024 zwischen GB und der BRD Verhandlungen über ein Verteidigungsabkommen. Auch ein neues Jugend-Mobilitätsabkommen zum Schüleraustausch wird vorangetrieben. Der Brexit hatte gravierende Auswirkungen auf die personelle Freizügigkeit des Individualtourismus, aber auch für Luft-, Bahn- und Seeverkehr. Die Referentin betonte , dass diese Aktivitäten erst ein kleiner Anfang sind, der kontinuierlich im Interesse beider Seiten vorangebracht werden muss.

Dazu wurde einmal jährlich ein Gipfel zwischen der EU und dem UK zur Klärung bilateraler Fragen vereinbart.

Ein erster positiver Ansatz in diese Richtung ist das Treffen von Friedrich Merz und Keir Starmer am

17. Juli 2025 (Kensington-Vertrag), wo konkrete Schritte für die künftige Zusammenarbeit beschlossen wurden.

Die anschließende intensive Diskussion zeigte, dass das Thema Brexit nach wie vor auch in Deutschland die Menschen bewegt und sich viele schnelle Verbesserungen wünschen. Die aktuellen Entwicklungen in der Welt könnten dazu einen Beitrag leisten.

V.li. Dr. Birgit Bujard und Oberst a.D. Josef Schmidhofer. Foto: Elmar Gafinen

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