
Am 29.01.2025
Allgemeine BerichteKonzertgenuss in St. Maximin: Männerchor Koblenz-Horchheim begeistert Publikum
Von Mozart bis Billy Joel: Klangvolle Höhepunkte begeistern das Publikum
Koblenz. Für sein diesjähriges Konzert zum Jahresauftakt hatte der Chor das Konzertorchester Koblenz zu Gast. Unter Stabführung seines Dirigenten Christoph Engers leitete es den Abend mit einer „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauß ein. Im Arrangement für Bläser von Eric Banks stimmte sie damit das Publikum gleich zu Beginn auf volle Klangerlebnisse ein. Die wiederholten sich im 5. Satz der „Sinfonie Nr. 1“ des Niederländers Johan de Meij. Seine anfänglich hervortretende Rhythmik entwickelte eine Dynamik, die auch in die nachfolgend getragenen Passagen hinüber wirkte und den musikalischen Ablauf in gleichmäßigem Fluss hielt. Diese belebende Abwechslung begegnete auch in der folgenden Stückeauswahl wieder, in Karol Svobodas lebhaften „Drei Nüsse(n) für Aschenbrödel“ und Guido Rennerts ruhiger Betrachtung „What a wonderful World“ mit seinem von Falco Sayn einfühlsam gespielten Flügelhornsolo. Für die musikalischen Darbietungen, wie für die jeweils passende Moderation durch Bernhard Meffert, war der begeisterte Applaus des Publikums die unausweichliche Folge.
Maria Streltsova – als Begleiterin am Klavier dem Chor seit vielen Jahren eine verlässliche Stütze – begeisterte vor allem als Solistin am Klavier mit einem „Fantasie-Impromptu“ von Frédéric Chopin und einem weiteren Fantasiestück, dem „Aufschwung“ von Robert Schumann. Hingerissen haben sie und der Chorleiter Wassily Kotykov ihr Publikum mit einer erst vor Konzertbeginn spontan erprobten vierhändigen Improvisation Carioca auf dem Klavier. Sprühender musikalischer Einfallsreichtum, gewürzt mit scherzhaften Einlagen in brillantem Spiel, lösten wahre Begeisterungsstürme aus und trugen zur insgesamt fröhlichen Gesamtstimmung des Abends wesentlich bei.
Der Chor überzeugte auch diesmal wieder durch differenzierte Intonation, die er sich unter Wassily Kotykovs Leitung in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Das zeigte sich schon in den höchst unterschiedlichen Opernchören „O Isis und Osiris“ von Mozart und in Verdis Triumphmarsch aus der Oper „Aida“, aber auch in der übrigen, höchst abwechslungsreich ausgewählten Literatur, so in den geistlichen Gesängen von Knut Nystedt „I will praise thee, o Lord“, in Willy Trapps „Lobt den Herrn der Welt“ nach Henry Purcells „Trumpet Voluntary“, mit Orgel- und Trompetenbegleitung durch Christoph Engers und Marco Leicher, und schließlich in Rudolf Deschs „Herr, lasse mich dabei sein“. Das zeigte sich ebenso in den eher ruhigen Liedern „Im Abendrot“ von Franz Schubert und im „Hochsommerabend“ von Richard Würz. Mit dem „House oft he rising sun“ von Bob Dylon und „You’ll never walk allone“ im Arrangement von Richard Rodgers hat sich der Chor jüngerer Literatur aus der Gattung der Songwriter zugewandt und auch darin überzeugen können.
Überzeugt hat auch das aus dem Chor hervorgegangene Gesangsquartett mit Martin Jung (1. Tenor), Thomas Krekeler (2. Tenor), Andreas Höhler (Bariton) und Hajo Ruof (Bass). Mit der schlesischen Volksweise „Vom Schlaraffenland“ und Billy Joels „She’s always a woman to me“ präsentierten die Sänger folkloristische Spielelemente ebenso eindrucksvoll, wie sie stimmlich ausdrucksstark und präzise in der gesanglichen Widergabe voll überzeugten. Ein begeistertes Publikum belohnte ihren Einsatz reichlich mit Beifall.
Die musikalische und organisatorische Gestaltung des Abends lag wieder in den bewährten Händen des Chorleiters Wassily Kotykov und des 1. Vorsitzenden Jopa Schmidt, der die Darbietungen mit seiner informationsreichen und humorvollen Gesamtmoderation begleitete.