Studierendenwerk Koblenz

Wohnen für Hilfe

Wohnen für Hilfe

Frau Kolb und Ahmad teilen gemeinsame Interessen.Foto: privat

Sinzig. Als Frau Kolb von „Wohnen für Hilfe“ erfährt, wohnt die 82-jährige alleine in einem schönen Haus mit Garten in Sinzig. Es ist noch Platz im Haus. Sie bewirbt sie sich bei dem Projekt und bietet ein Zimmer für einen jungen Studenten an. Sie selbst wurde noch vor dem Zweiten Weltkrieg geboren, hat sowohl den Krieg als auch die Nachkriegszeit erlebt, beides für sie sehr prägende und sehr schwere Zeiten. Zum Zeitpunkt weiß sie noch nicht, wer kurze Zeit später bei ihr einziehen wird: Ahmad, ein junger Mann aus Syrien, der eine ähnliche Erfahrungen teilt wie sie.

Als Kriegsflüchtling führt ihn sein Weg 2012 zunächst nach Jordanien, wo er seine Schulausbildung und eine Schreinerlehre abschließt. Vier Jahre später kommt er nach Deutschland, absolviert in Oberhausen Integrations- und Sprachkurse und studiert heute Medizintechnik am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz. Beide teilen ein großes Interesse an Geschichte und Politik. Durch ihre ähnliche Vergangenheit sind sie auch sehr an der Geschichte des jeweils anderen interessiert. „Ich finde es schön, dass Frau Kolb mir die deutsche Kultur näherbringt“, meint Ahmad, der ihr im Gegenzug von der arabischen Kultur und Geschichte erzählt. Sie schätzen ihre regelmäßigen Gespräche sehr. „Ich bin sehr froh, dass Ahmad hier ist“, sagt Frau Kolb. „Es ist einfach schön, dass noch jemand im Haus wohnt.“ Wenn sie um Hilfe bittet, ist Ahmad sofort zu Stelle und erledigt alles, was sie sich von ihm wünscht. Dank seiner handwerklichen Begabung kann er auch kleinere Reparaturarbeiten im Haus übernehmen. Beide profitieren sehr von ihrer ganz besonderen Wohngemeinschaft und wollen diese Erfahrung nicht mehr missen. Frau Kolb sagt ganz offen: „Ich hoffe, dass Ahmad bis zum Ende seines Studiums hier wohnen bleibt.“ Infos zu „Wohnen für Hilfe“ unter Tel.: 0261 9528-981, E-Mail: koblenz@wohnen-fuer-hilfe.de und auf der Internetseite: wohnen-fuer-hilfe.de