Oberbürgermeister Wolfgang Treis (am Pult) bei der Eröffnungs- und Segnungszeremonie in der gelungenen Kulisse des Mayener Memoriam-Gartens. WE

Am 13.10.2013

Politik

Memoriam-Garten auf dem Mayener Friedhof eröffnet

Inmitten von Blumen und Pflanzen die letzte Ruhe finden

Dritte Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz

Mayen. Bestattungsriten sind seit der Steinzeit bekannt und wichtiger Teil der meisten Kulturen. Sie sind eine spezifisch menschliche Erscheinung und kommen im Tierreich nicht vor. Die frühesten bewusst vorgenommenen Bestattungen wurden in Israel gefunden und fanden vor etwa 100.000 Jahren statt. In Mitteleuropa wurden im Mittelalter Bestattungen größtenteils auf den die Kirchen umgebenden Kirchhöfen durchgeführt. Im Zeitalter der Aufklärung siegte dann der Hygienediskurs über kirchliche Traditionen. Es wurde der Versuch unternommen, im Umgang mit dem Tod ein spezifisch bürgerliches, an Hygiene, Ordnung und Effizienz orientiertes Vernunftdenken durchzusetzen. Die Menschen begannen, zunächst vorwiegend außerhalb von Städten, Friedhöfe anzulegen. Seitdem sind die Bestattungs- und Trauerzeremonien einem starken Wandel unterworfen. Sie sind eingebunden in gesellschaftlich-kulturelle Veränderungen und zeugen von den veränderten unterschiedlichsten Gefühlen und Einstellungen gegenüber dem Tod. Neben den bekannten Einzel- und Familiengräbern mit teilweise aufwändigen Einrahmungen und Gedenksteinen gibt es mittlerweile eine Vielzahl weiterer Bestattungsmöglichkeiten. Eine recht neuartige, es ist erst die Dritte in Rheinland-Pfalz, ist ein Memoriam-Garten, wie er auf dem Mayener Friedhof eröffnet und eingesegnet wurde. „In memoriam“ ist eine lateinische Redewendung mit der Bedeutung „zum Gedenken an“.

Was ist ein Memoriam-Garten?

Ein Memoriam-Garten ist eine gärtnerisch anspruchsvoll gestaltete Grabanlage. Auf 350 m² bietet der Mayener Garten Platz für 20 Erdreihengräber und 260 Urnengräber. Die Rasenflächen anonymer Urnenhaine bilden keine Orte individueller Erinnerung. In einem Memoriam-Garten wird jeder Verstorbene bei seinem Namen genannt. Mit dem Erwerb der Nutzungsrechte schließen die Hinterbliebenen gleichzeitig einen Dauerpflegevertrag ab. Um die Grabpflege müssen sie sich daher nicht mehr kümmern. Kleine Verrichtungen am Grab oder Trauergaben sind aber möglich und sogar erwünscht. Das Konzept kommt dem Wunsch vieler Menschen entgegen, an einem Ort umgeben von Blumen und Pflanzen die letzte Ruhe zu finden, ohne dabei ihre persönlichen Wünsche zurückstellen zu müssen. Die Stadt Mayen und die Genossenschaft der Friedhofsgärtner im Lande Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Mayener Gärtnereien Kirst und Ternes haben das Projekt erfolgreich umgesetzt. Weil die bisher entstandenen Memoriam-Gärten von den Bürgern sehr gut angenommen werden, ist in Mayen direkt anschließend eine Fläche vorgehalten für eine künftige Erweiterungsmöglichkeit.

Oberbürgermeister Wolfgang Treis und Wolfgang von Stramberg als Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft dankten in ihren kurzen Ansprachen den Gärtnereien Kirst und Ternes für die umfangreichen und ansprechend gelungenen Vorarbeiten. Für die beiden christlichen Konfessionen sprachen Diakon Stadtfeld und Pfarrer Hertel vor zahlreichen interessierten Mitbürgern und spendeten den kirchlichen Segen.

Oberbürgermeister Wolfgang Treis (am Pult) bei der Eröffnungs- und Segnungszeremonie in der gelungenen Kulisse des Mayener Memoriam-Gartens. Foto: WE

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