Todesfall | 03.03.2025

Trauerratgeber

Die Überführung

Symbolfoto: MitchCoxPhoto - AdobeStock

Ein Todesfall fernab des Wohnorts stellt Angehörige vor viele Fragen. Wie funktioniert eine Überführung? Welche Dokumente sind nötig? Alle wichtigen Infos finden Sie hier.

Überführung eines Verstorbenen: Das müssen Sie wissen

Der Tod eines geliebten Menschen ist eine emotionale und organisatorische Herausforderung. Besonders schwierig wird es, wenn der Verstorbene nicht an seinem Wohnort verstirbt. In diesem Fall muss eine Überführung organisiert werden, um ihn in die Heimat zu bringen. Doch welche Vorschriften gelten? Wer kümmert sich um den Transport? Und welche Kosten kommen auf die Hinterbliebenen zu?

Ob innerhalb Deutschlands oder aus dem Ausland – in diesem Ratgeber erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um die Überführung eines Verstorbenen.

Überführung innerhalb Deutschlands: Ablauf und Vorschriften

Die Überführung eines Verstorbenen unterliegt bestimmten gesetzlichen Regelungen. Eine Überführung im privaten Fahrzeug ist in Deutschland nicht erlaubt. Stattdessen muss ein Bestattungsunternehmen mit dem Transport beauftragt werden.

Moderne Bestatter verfügen über spezielle Fahrzeuge und übernehmen die gesamte Organisation – von der Abholung über die Einsargung bis hin zur Erledigung der erforderlichen Formalitäten. Dabei ist es egal, ob der Verstorbene innerhalb einer Stadt, in ein anderes Bundesland oder in eine andere Region überführt werden muss.

Welche Dokumente werden benötigt?

Für eine Überführung innerhalb Deutschlands sind folgende Unterlagen erforderlich:

  • Totenschein: Wird vom Arzt ausgestellt, der den Tod festgestellt hat.
  • Sterbeurkunde: Abhängig von den Vorschriften der jeweiligen Gemeinde (erhältlich beim zuständigen Standesamt).
  • Bestatterbescheinigung: Bestätigt die ordnungsgemäße Einsargung des Verstorbenen.
  • Gesundheitsbescheinigung: Stellt sicher, dass keine gesundheitlichen Risiken bestehen (ausgestellt vom Krankenhaus, Gesundheitsamt oder der Gerichtsmedizin).

Diese Dokumente müssen dem beauftragten Bestatter vorgelegt werden, damit die Überführung reibungslos ablaufen kann.

Überführung einer Urne: Eine Alternative zur Sargüberführung

Soll nur die Asche des Verstorbenen transportiert werden, entfallen viele der formalen Anforderungen, die bei einem Sargtransport gelten. In der Regel reichen der Totenschein und ggf. die Sterbeurkunde aus, da mit der Einäscherung keine gesundheitlichen Risiken mehr bestehen.

Die Urnenüberführung kann mit dem Auto, per Postversand oder im Handgepäck eines Fluges erfolgen – dies hängt von den jeweiligen Vorschriften des Bundeslandes oder der Fluggesellschaft ab. Ein Bestattungsunternehmen kann hierbei beraten und den Transport übernehmen.

Überführung aus dem Ausland: Was ist zu beachten?

Wenn ein Angehöriger im Ausland verstirbt, gestaltet sich die Überführung meist komplizierter. Jedes Land hat eigene gesetzliche Bestimmungen, sodass sich die Formalitäten und Anforderungen je nach Sterbeort unterscheiden.

Zusätzlich zu Totenschein und Sterbeurkunde sind weitere Dokumente notwendig, um eine internationale Überführung zu ermöglichen:

  • Internationaler Leichenpass: Wird vom Standesamt am Sterbeort ausgestellt und erlaubt den Transport über Landesgrenzen hinweg.
  • Bescheinigung über die Einsargung: Stellt sicher, dass der Sarg für den Transport geeignet ist.
  • Einbalsamierungsbescheinigung: In einigen Ländern erforderlich, um hygienische Standards zu gewährleisten.
  • Transportgenehmigungen: Notwendig für den Transport per Flugzeug, Schiff oder Straße, abhängig von den jeweiligen Bestimmungen des Landes.

Ein erfahrener Bestatter kann Angehörige unterstützen, indem er sich um die Formalitäten kümmert und den Transport organisiert.

Hohe Kosten bei Sargüberführungen – Welche Alternativen gibt es?

Die Kosten für eine Überführung aus dem Ausland können erheblich sein, insbesondere bei Sargüberführungen mit dem Flugzeug. Eine kostengünstigere Möglichkeit ist die Einäscherung des Verstorbenen am Sterbeort und die anschließende Überführung der Urne.

Viele Familien entscheiden sich für diese Alternative, da sie nicht nur günstiger, sondern oft auch unkomplizierter ist. Wichtig ist hierbei, die Wünsche des Verstorbenen und die geltenden Bestimmungen des Bestattungsrechts im Heimatland zu berücksichtigen.

Praktische Tipps für Angehörige Fazit: Wichtige Punkte zur Überführung eines Verstorbenen

  • Schnell handeln: Informieren Sie sich frühzeitig über die Vorschriften im jeweiligen Land, da sich Bestimmungen schnell ändern können.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Ein Bestattungsunternehmen kann den gesamten Überführungsprozess übernehmen und bürokratische Hürden klären.
  • Versicherung prüfen: Falls eine Auslandsreiseversicherung oder eine spezielle Rückholversicherung bestand, können die Kosten für die Überführung übernommen werden.
  • Alternativen erwägen: Eine Feuerbestattung vor Ort kann eine einfachere und kostengünstigere Lösung sein.

Die Überführung eines Verstorbenen ist mit vielen organisatorischen und rechtlichen Anforderungen verbunden. Während eine innerdeutsche Überführung durch Bestatter unkompliziert abgewickelt werden kann, erfordert eine internationale Rückführung zusätzliche Dokumente und Genehmigungen.

Um Angehörige in dieser schweren Zeit zu entlasten, empfiehlt es sich, frühzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wer hohe Kosten vermeiden möchte, kann die Möglichkeit einer Einäscherung am Sterbeort und die anschließende Urnenüberführung in Betracht ziehen.

Falls Sie sich unsicher sind, welche Schritte im konkreten Fall erforderlich sind, sollten Sie sich an einen Bestatter Ihres Vertrauens wenden. Er kann Sie umfassend beraten und alle notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten.

Symbolfoto: MitchCoxPhoto - AdobeStock

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