Trauerratgeber
Der Soldatenfriedhof

Soldatenfriedhöfe haben sich von Orten der Heldenverehrung zu Mahnmälern gegen die Gräuel des Krieges entwickelt. Erfahren Sie mehr über die Geschichte und den aktuellen Begriff der Kriegsgräberstätten.
Soldatenfriedhöfe: Gedenken und Mahnung
Die meisten Länder richten für ihre im Krieg gefallenen Soldaten eigene Friedhöfe ein. Oft handelt es sich dabei um spezielle Soldatenfriedhöfe, in manchen Fällen jedoch auch um Soldatengrabfelder auf zivilen Friedhöfen.
Geschichte der Soldatenfriedhöfe
Früher wurden Soldatenfriedhöfe als Orte der Heldenverehrung betrachtet. Diese Haltung begann sich nach dem Ersten Weltkrieg zu ändern. Der endgültige Bedeutungswandel fand jedoch erst nach den Millionen Kriegstoten des Zweiten Weltkriegs statt. Seitdem gelten Soldatenfriedhöfe nicht mehr nur als Orte der Heldenverehrung, sondern vielmehr als Mahnmale für die Schrecken des Krieges.
Der umstrittene Begriff „Soldatenfriedhof“
Der Begriff „Soldatenfriedhof“ ist heute umstritten. Er wird zunehmend durch den Begriff „Kriegsgräberstätte“ ersetzt. Der Grund dafür liegt darin, dass viele der Verstorbenen auf diesen Friedhöfen nicht direkt durch die Kriegshandlungen starben, sondern in Gefangenenlagern oder an den Folgen von Zwangsarbeit. Besonders problematisch wird es, wenn auf diesen Friedhöfen auch Opfer von Zwangsarbeit im Nationalsozialismus beigesetzt wurden. Viele Überlebende und Angehörige empfinden es als ungehörig, dass ihre Familienmitglieder gemeinsam mit den Soldaten des nationalsozialistischen Deutschlands geehrt werden. Der Begriff „Kriegsgräberstätte“ erscheint daher angemessener, da er sowohl den Toten gedenkt als auch als Mahnmal gegen die Gräuel des Krieges dient.
Wo findet man Soldatenfriedhöfe?
Es gibt sowohl eigens angelegte Soldatenfriedhöfe als auch Soldatengrabfelder. In vielen deutschen Städten finden sich Grabfelder mit den Toten der beiden Weltkriege. Diese Friedhöfe gedenken nicht nur der Verstorbenen, sondern auch derjenigen, die während der Kriege verschollen sind. Viele dieser Soldaten sind auf den Schlachtfeldern gefallen und wurden im Chaos der Kriegswirren nicht nach Hause überführt. Wo ihre Namen bekannt sind, finden sich oft Gedenksteine oder -tafeln, in die diese eingraviert sind. Eine Gedenktafel für die anonymen Opfer des Krieges ist auf nahezu jedem Soldatenfriedhof zu finden.