Bischof Stephan Ackermann meldet sich zum Thema Strukturreform zu Wort

Ackermann hält an Pfarreienreform fest

Jetzige Pfarreien bleiben zunächst bestehen

Ackermann hält
an Pfarreienreform fest

Bischof Stephan Ackermann. Foto: privat

02.12.2019 - 15:39

Region/Trier. In einem Brief zum 1. Advent hat sich Bischof Stephan Ackermann an die Katholiken im Bistum Trier gewandt. Zentrales Thema: Der vorläufige Stopp der Pfarreienreform durch den Vatikan. Das Dekret aus Rom hat weitläufige Konsequenzen: Bereits am 1. Januar sollten erste Großpfarreien entstehen. Dieser Plan liegt vorerst auf Eis, obwohl viele Haupt- und Ehrenamtler seit langem auf den Stichtag am 1. Januar hinarbeiteten. Diesen Mitarbeitern gebühre vor allem ein großes Dankeschön, wie der Bischof betont. Dennoch sei sich Ackermann bewusst, dass „es auch Menschen gibt, die sich in diesem Prozess nicht mitgenommen fühlen“, wie der Bischof in seinem Schreiben ausführt. Die Sorgen äußern sich in einer Angst um das Aussterben des pfarrlichen Lebens und dem Verlust der Nähe zu hauptamtlichen Kirchenmitarbeitern, insbesondere in der Seelsorge. „Wir müssen ehrlich feststellen, dass es uns bisher nicht gelungen ist, diese Sorgen zu zerstreuen und alle Menschen mitzunehmen in der Überzeugung, dass die Erneuerung des kirchlichen Lebens auch eine ne3ue Gestalt der Pfarreien braucht“, heißt es in Ackermanns Veröffentlichung auf der Homepage des Bistums wörtlich.

Diese Vorbehalte wurden von zwei Gruppen bei der Kleruskongregation, einer der höchsten Behörden der Katholischen Kirche, vorgebracht. Das Resultat war das vorläufige Aussetzen der Strukturreform, da die Gesetzestexte zunächst sorgsam geprüft werden sollen. Ackermann sieht in diesem Vorgehen auch Positives. Einwände gegen die Strukturreform einzubringen, sei schließlich rechtlich konform. Seitens des Bistums wurde laut Ackermann auch aktiv auf die Möglichkeit der Beschwerde im Vatikan aufmerksam gemacht. Dies helfe größere Rechtssicherheit zu erlangen.


Auftrag der Synode steht nicht infrage


„Wir treten durch die römische Entscheidung zum neuen Jahr in eine Phase ein, die Ungewissheiten mit sich bringt“, fasst Ackermann die Situation zusammen. Nun gelte es, gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter der Kirche zu schaffen, die direkt oder indirekt von dem Aussetzen der Reform betroffen seien. Allen jenen, die über die Entscheidung des Vatikans verärgert seien, bittet Ackermann jedoch, die Motivation beizubehalten und „sich vor Ort weiter aktiv im Sinne der Synode einzubringen.“ Im Gegenzug wünsche sich der Bischof, dass diejenigen, die die römische Entscheidung begrüßen, einen „konstruktiven Geist“ beizubehalten um bald wieder einen gemeinsamen Weg einschlagen zu können. Ein polarisierendes „Gegeneinander“ sei der falsche Weg; spürbar jedoch zum Teil bereits jetzt, wie der Trierer Bischof betont.

Trotz des Dekrets hält Ackermann an der Idee der Strukturreform fest: „Der mit der Synode eingeschlagene Weg ist ein guter Weg in die Zukunft.“ Der Auftrag der Synode stünde somit nicht infrage.

ROB

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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