Den verdienten Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar mit viel Lob in den Ruhestand verabschiedet
Dank an Fred Pretz durch Standing Ovation von 200 Gästen
Nachfolger Adi Theo Schneider bei Feier im Vallendarer Rathaus willkommen geheißen - Acht Jahre Amtszeit
Vallendar. Zum letzten Mal hatte Bürgermeister Fred Pretz nach 24 Jahren den Vorsitz in der Vallendarer Verbandsgemeinderats-Sitzung. Aber nicht lange, denn schon beim zweiten Tagesordnungspunkt musste Fred Pretz den Vorsitz wegen Befangenheit abgeben, denn es ging um seinen Abschied.
Dabei wurden seine Leistungen von den etwa 200 Gästen im Sitzungssaal des Vallendarer Rathauses mit Standing Ovation gelobt. Zuvor gab es für den scheidenden Bürgermeister noch die letzte Amtshandlung: Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung von Adolf Theo Schneider zum VG-Bürgermeister.
Denn bei der Stichwahl am 9. Oktober erzielte der 61-jährige 55,5 Prozent, das waren 2447 Wähler, der insgesamt 4434 Stimmen der rund 16 000 Einwohner der VG. Fred Pretz berief seinen Nachfolger mit einer Urkunde für acht Jahre in das Beamtenverhältnis, vereidigte Adolf Theo Schneider und überreichte ihm die Amtskette.
In seiner Antrittsrede versicherte Schneider: „Ab 0 Uhr bin ich der Bürgermeister für alle Bürger, unabhängig wer mich gewählt hat oder nicht gewählt hat.“ Er hob hervor, dass er sich auf seine neue Aufgabe und die Arbeit im Rathaus freut. Schneider beklagte die finanziellen Miseren der Kommunen, ging auf die Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten in der Verbandsgemeinde und auf den Bevölkerungsschutz ein. Er will die medizinische Versorgung sicherstellen, den Bildungsstandort, dazu zählt er auch die Kitas, stärken, das digitale Angebot für die Bevölkerung verbessern und Gewerbe und Handel ansiedeln. „All das geht aber nur mit Stadt und den Gemeinden in Zusammenarbeit“, sagte Schneider.
Dann übernahm der erste Beigeordnete Bernd Dobkowitz die VG-Ratssitzung und führte aus: „Eine Beschlussvorlage mit Begründung liegt nicht vor. Der Entschluss liegt einige Monate zurück und wurde mit einer Stimme verkündet: Ich höre 2023 auf.“ Dobkowitz meinte, man hätte zum Abschied von Fred Pretz auch die Kongresshalle voll bekommen, aber der Bürgermeister wollte sich in seinem Rathaus verabschieden.
„Eine Ära geht zu Ende und mit 63 Jahren darf man auch in Rente gehen“, führte der Redner aus und ging auf den Lebenslauf von Fred Pretz ein, der mit einer Lehre als Kunstschmied begann und in den Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt mündete. Fred Pretz war 1999 zum VG-Bürgermeister und danach zweimal wiedergewählt worden. Der erste Beigeordnete blickte zurück auf die Arbeit des scheidenden Bürgermeisters und nannte als Schwerpunkte u.a. das Freibad auf dem Mallendarer Berg, die Feuerwehr, die integrative Realschule plus, die Entwicklung von Niederwerth, Urbar und Weitersburg, die private WHU, Modernisierung von Kindergarten, Grundschule und Sportanlagen, hochwasserfreie Anbindung von Niederwerth sowie Karneval, Vereine und Sport.
„Wir verneigen uns vor einem herausragenden Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar und wünschen alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Du wirst immer ein Teil der Verbandsgemeinde bleiben“, prophezeite der erste Beigeordnete und überreichte die Entlassungs- und Dankesurkunde der Verbandsgemeinde Vallendar. In den Dank schloss Dobkowitz auch Ehefrau Martina und die Kinder Emma, Sophie und Hannah ein, die viel zu dem Amt von Fred Pretz beigetragen haben.
Landrat Dr. Alexander Saftig führte in seinem Grußwort der Gäste, unter ihnen fast alle Bürgermeister des Myk-Kreises, der Städte Neuwied und Koblenz sowie Vertreter aus Wirtschaft, Kommunalpolitik und von Institutionen, aus, dass sich Fred Pretz für seine Verbandsgemeinde mit Leib und Seele verausgabt hat. Er verwies auf den anstehenden Hochwasserfreien Anschluss von Niederwerth, Stadt- und Kongresshalle und die Gewerbeansiedlungen.
„Du hast hier 24 Jahre segensreich gewirkt“, lobte der Landrat Fred Pretz und hob auch dessen Einsatz für seine Familie hervor. Dem neuen Bürgermeister gab der Landrat mit auf den Weg: „Bürgermeister zu sein macht Spaß und in diesem Kreis mit gestalten zu können und wir freuen uns auf Dich und sagen als kommunale Familie in Mayen-Koblenz herzlich willkommen.“
Für die Bürgermeister des Kreises Mayen-Koblenz sprach Thomas Przybylla (VG Weißenthurm) Dank und Anerkennung aus und auch die vier Stadt- und Ortsbürgermeister aus der VG Vallendar verabschiedeten den „unkonventionellen“ Bürgermeister Fred Pretz.
Dankes- und Abschiedsgeschenke gab es u.a. von den Fraktionsvorsitzenden im VG-Rat, dem Personalrat im Rathaus und zum Abschluss von zahlreichen Gästen nachdem Fred Pretz seine letzte Verbandsgemeinderatssitzung mit Dank an alle geschlossen hatte. HEP