Dieser Freitag wird ein schlimmer Tag

Wissen Sie, was das Beste am Freitag, dem 13. ist? Genau: Das Wochenende steht vor der Tür! Insofern sollten wir vor diesem besonderen Datum absolut keine Angst haben, sondern uns vielmehr freuen. Solange Freitag, der 13. nicht auf einen Montag fällt, macht er mir also keine Sorgen.
Doch in diesem Jahr ist das anders: Es gibt gleich zwei Fernseh-Ereignisse, die den besagten Freitag zu einem Schreckenstag machen:
Zum einen beginnt die die neue Staffel des Dschungelcamps. Eigentlich heißt die Sendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ Doch bekanntlich spielen in der Sendung keine Stars mit. Es sind vielmehr C-Promis. Die Teilnehmer der vergangenen Jahre darf man ohne Übertreibung auch als Z-Promis bezeichnen. Dieses Jahr müssten wir dem Alphabet noch ein paar Buchstaben hinzufügen, um sie richtig einzuordnen.
Meine Hoffnung, dass die ehemalige Tennis-Legende Boris Becker in der diesjährigen Neuauflage mitspielt, hat sich nicht erfüllt. Der mit Halbwissen ausgestattete Finanz-Experte erholt sich derzeit im Luxus-Urlaub von seinem Gefängnisaufenthalt (wegen was wurde er eigentlich verurteilt?). Die Darsteller-Liste wurde daher wieder nach einem bewährten Rezept zusammengestellt. Es wirken dieses Jahr mit: Die Frau vom Dings, der sich in der Midlife-Crises befindliche Bums, ein ehemaliges Playmate sowie eine mittelalterliche Schauspielerin, die rein zufällig in den nächsten Wochen im Playboy zu sehen ist. Außerdem spielen noch mit: „Der lebt noch?“, „Mit wem war die mal verheiratet?“, „Was hat der gesungen?“, „Wo hat der Fußball gespielt?“, „Ach der“ und „Ach die“.
Und alle Dschungelcamper machen nur aus einem Grund mit: Nein, nicht etwa, weil sie dringend Geld benötigen: Nein, sie lieben natürlich die Herausforderung!
Schlimm sind die Ekelprüfungen im Dschungel Camp. Bei der letzten Staffel mussten Kakerlaken auf den Teilnehmenden rumkrabbeln. Mir haben die Kakerlaken richtig leid getan. Eigentlich ein Fall für jeden Tierschutzverein. Leid tun einem nicht nur die Tiere, sondern auch die Zuschauer: Wenn man verarmten Promis tagelang ungeschminkt im Dschungel sehen muss, dann ist das für die Menschen vor den Bildschirmen ebenfalls eine Ekelprüfung.
Das zweite Schreckens-Ereignis, welches an diesem Wochenende im Fernsehen stattfindet, ist die neue Staffel von „DSDS“. Dieter Bohlen und Co suchen einen Superstar, den in spätestens 2 Jahren ohnehin niemand mehr kennt. Oder kennen sie noch den Sieger oder die Siegerin der letzten Staffel? Meine Erkenntnis: „Du weißt, Du hast Dein leben im Griff, wenn Du keinen Schimmer hast, wer DSDS gewonnen hat. Und es Dir eigentlich auch völlig egal ist.“
Natürlich wissen die Menschen noch, was die Abkürzung „DSDS“ bedeutet. Übrigens sollte die TV-Serie „Verliebt in Berlin“ ursprünglich „Alles nur aus Liebe“ genannt werden. Da die Fans solcher Formate ihre Serien aber für gewöhnlich mit deren Anfangsbuchstaben abkürzen (siehe auch GZSZ), wurde davon abgesehen…
Sie merken schon an meinen Ausführungen zum Dschungelcamp und zu DSDS, dass ich kein großer Anhänger dieser Fernsehformate bin. Ich lese halt lieber Zeitung. Und zwar am liebsten „Blick aktuell“. Dort finde ich die wirklich wichtigen Personen: Die Menschen unserer Heimat.
Den privaten Fernseh-Sendern habe ich neulich einen Vorschlag gemacht: Man solle doch bitte das Dschungelcamp, den Bachelor und DSDS zu einer Sendung zusammenlegen. Sieger wird dann ein Kakerlaken-fressender Macho, der nicht singen kann. Die TV-Sender haben meinen Vorschlag leider abgelehnt. Begründung: Ein solches Format würde vermutlich Jemand gewinnen, den man im Fernsehen nicht mehr zeigen wolle: Der Wendler.
Ihr Ausscheller