Wendler verbreitete ein gefälschtes Zitat Rüddels in NS-Wortwahl auf dem Messengerdienst Telegram

Erwin Rüddel ärgert sich über Schlagersänger Michael Wendler

Erwin Rüddel ärgert sich über Schlagersänger Michael Wendler

Erwin Rüddel bei einem Besuch bei BLICK aktuell. Foto: ROB

Kreis Neuwied. Erwin Rüddel, Vorsitzender des Gesundheitsaussches im Bundestag und Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis 198, ärgert sich über den Schlagersänger Michael Wendler. Der verbreitete eine sogenannte Kachel, also ein Porträt Rüddels inklusive gefälschtem Zitat, auf dem Messengerdienst Telegram. Auf dem Bild wird dem Abgeordneten der Landkreise Altenkirchen und Neuwied folgender Satz zugesprochen: „Ich rechne mit vollständiger Normalität ab März 2022. Bis dahin müssen die Ungeimpften der Endlösung zugeführt werden“. Hierbei handelt es sich um Fake, wie Rüddel betont. Korrekt lautet das Zitat: „Ich rechne mit vollständiger Normalität ab März 2022. Bis dahin müssen die Ungeimpften abwägen, was ihnen wichtig ist.“

Rechtliche Schritte gegen Wendler werden geprüft

Jetzt prüft der Politiker aus Windhagen rechtliche Schritte - auch gegenüber Michael Wendler, der das Falsch-Zitat in NS-Wortwahl einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machte.

Scharf reagierte auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Netzwerk wird als vermeintlicher Ersteller des Inhalts ausgegeben. Rüddel habe sich in oben genanntem Wortlaut gegenüber des RND geäußert. Dass der Schlagersänger, der zuletzt mit kruden Verschwörungstheorien im Netz auffiel, jene Kachel ungeprüft übernahm, überraschte die Journalisten nicht. Dazu stellt RND auf seiner Homepage fest: „Es wird gewiss niemanden verwundern, dass „der Wendler“ („Egal“) als Galionsfigur der Realitätsverweigerung keine Quellenrecherche vornimmt, bevor er seinen knapp 140.000 Followerinnen und Followern auf der Knalltütenplattform Telegram wieder irgendeinen grellen Fake Unsinn aufnötigt.“ Das RND hat Anzeige gestellt und geht juristisch gegen die Verbreitung der Kachel vor.

Der echte Urheber des gefälschten Bildes werde wahrscheinlich kaum zu identifizieren sein, vermutet auch Erwin Rüddel. Als Bagatelle empfindet er die Fälschung nicht. Der CDU-Politiker habe bisher nicht daran geglaubt, dass solche Fälschungen überhaupt möglich sein. Dies sei eine beunruhigende Entwicklung, vor allem da das Nazi-Zitat offenkundig von manchen Mitbürgern geglaubt werde. „Es ist erschreckend, wie viel der Politik zugetraut werde“, so Rüddel. ROB