
Am 16.12.2024
PolitikOrtsvorsteher Richard Lindner zieht ein positives Zwischenfazit - hat aber gleichzeitig viele Pläne
Flut: Wie geht der Wiederaufbau in Bad Neuenahr voran?
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dreieinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal läuft der Wiederaufbau auch in Bad Neuenahr auf Hochtouren. „Es ist wichtig, dass es vorangeht“, weiß Ortsvorsteher Lindner, „auch wenn die Fortschritte nicht immer sichtbar sind“, sagt er. Schließlich brauche der Wiederaufbau Zeit, und das werde noch Jahre dauern. Insgesamt sei Lindner aber froh, dass die Innenstadt von Bad Neuenahr wieder belebter ist. „Viele Geschäfte haben wieder geöffnet und Gastronomie hat sich neu angesiedelt“, sagt Lindner. Diesem Mut zollt Lindner großen Respekt. Der jüngste Aufschwung sei aber nur durch Teamarbeit möglich gewesen. So lobt der Ortsvorsteher vor allem die innovative und intensive Zusammenarbeit mit Citymanager Florian Hüsson. Auch grundsätzlich funktioniere der Austausch mit der Stadt sowie der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft und an vielen Ecken gehe es weiter. Ein Beispiel sei der Neubau des Blandine-Merten-Hauses.
Mit offenen Augen durch die Stadt
Natürlich gibt es noch Leerstände und einige Flutschäden sind noch sichtbar. Für deren Beseitigung ist aber nicht immer die Stadtverwaltung zuständig. Vielmehr sind es oft die Eigentümer der Immobilien. „Ich gehe mit offenen Augen durch die Stadt, versuche die Eigentümer anzusprechen und zu sehen, wo der Schuh drückt“, sagt Lindner. Die Hintergründe sind sehr unterschiedlich, wie Lindner weiß. „Manche wollen sanieren, können es aber nicht oder haben einfach keine Kraft mehr. Andere wollen verkaufen oder ganz abreißen“, ergänzt er.
Wünsche für die Zukunft
Für seinen Stadtteil hat Lindner einige Wünsche. Wichtig sei ihm, dass Bad Neuenahr lebenswert bleibe. Eine großartige Ergänzung zur Nahversorgung wäre die Ansiedlung eines Biomarktes, der gute, regionale und nachhaltige Produkte anbietet. Hierzu laufen momentan Gespräche. Außerdem soll der Alte Markt wieder auf Vordermann gebracht werden. Das Wasserspiel soll repariert werden und grundsätzlich soll der Platz eine grüne Mitte in der Stadt werden. Noch ist der Alte Markt eine völlig versiegelte Fläche - das entspricht angesichts immer heißerer Sommer nicht mehr den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger. Auch die neue Skateanlage soll erweitert werden. Richard Lindner schwebt ein vielseitiger Pumptrack vor, der für Fahrrad, BMX, Skateboard und Inlineskates geeignet ist. Der Pumptrack soll das soziale Miteinander fördern und Kindern spielerisch Sicherheit im Umgang mit ihren Sportgeräten vermitteln. Darüber hinaus möchte Lindner auch die Bad Neuenahrer mit ihren Ideen und Anregungen stärker ins Boot holen. Deshalb sind im 1. Quartal 2025 Bürgerdialoge am runden Tisch auf Augenhöhe in den Stadtteilen Beul, Wadenheim und Hemmessen geplant. ROB