FWM3/Die Linke: Keine 20 ÖPNV-Kürzungen im Raum Mayen!
ÖPNV-Mobilität auf Sparflamme: Fraktion warnt vor Folgen
Kreis Mayen-Koblenz. Nicht zustimmen konnte die Kreistagsfraktion FWM3/DieLinke im Ausschuss für Mobilität und Verkehr des Landkreises Mayen-Koblenz der geplanten Reduzierung des ÖPNV-Linienbündels Mayen/Vordereifel/Maifeld. Der Ausschuss beschloss mehrheitlich 28 Kürzungen, die schätzungsweise zwischen 300.000 Euro und 500.000 Euro Einsparpotenzial bringen, sollte der Hauptausschuss am 27.10.2025 den gleichen Beschluss fassen. „Davon ist allerdings auszugehen, da bereits der Landrat sowie die CDU und die SPD die Einsparungen gelobt haben“, betont Hans-Georg Schönberg als Fraktionsvorsitzender von FWM3/Die Linke.
Bei den Einsparungen handelt es sich um ein Szenario, das in erster Linie die wichtigen Mobilitätsbedürfnisse des ländlich geprägten Raumes Vordereifel/Mayen/Maifeld massiv tangiert. Im Raum Vallendar, Bendorf etc., kurz gesagt in der Rheinschiene, wird nichts gekürzt. Bei den 20 Kürzungen im Gebiet rund um Mayen wird sowohl bei der zeitlichen als auch der räumlichen Dimension gespart! So werden auch Nebenverbindungen gekürzt – und dies auch an Werktagen sowie samstags und an Feiertagen. So werden z. B. bei den Linien 381, 382, 383 in der Vordereifel je vier Fahrten gestrichen. Konkret: Von Montag bis Freitag werden die Linien 377 und 388 ersatzlos gestrichen. Die Linie 375 (Anbindung Krankenhaus Mayen) wird um die Hälfte der Fahrten reduziert und nur noch im 2-Stundentakt angefahren. Gleiches erfährt die Linie Betzing–Mayen. Darüber hinaus werden mehrere Nachtfahrten von und nach Mayen gestrichen. Diese Auflistung ist dabei
nicht komplett. Eine vollständige Übersicht findet man auf der Homepage der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz.
Bei der ÖPNV-Ausschusssitzung wurde auch Kritik von weiteren Fraktionen laut, da bei den jeweiligen Linienkürzungen keine fundierte Datenerhebung vorausging, sondern dass man sich, vereinfacht ausgedrückt, von Hörensagen leiten lies. Ebenso ist die Einsparung von 300.000 bis 500.000 Euro nur eine Schätzung, welche dann auch nicht von den Verkehrsbetrieben bestätigt bzw. konkretisiert wurde.
„Diese Art und Weise der Abbestellungen von Anbindungen im Landkreis ist erschütternd und schmerzhaft für die Region Mayen-Land und sicher nicht das Signal, das die Fraktion FWM3/DieLinke den Menschen in der Region senden will“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Hans-Georg Schönberg zum Nein seiner Fraktion zu den Kürzungen.
„Die Mobilitätsbedürfnisse in unserem ländlichen Raum werden jetzt durch eine einseitige
Streichliste nicht mehr angemessen abgedeckt.
Es ist zu erkennen, dass die Konzentration des ÖPNV-Angebots auf den Schülerverkehr zu erheblichen Einschränkungen für andere Bevölkerungsgruppen führt, wodurch die Flexibilität und Nutzbarkeit des ÖPNV für die Allgemeinbevölkerung eingeschränkt werden. Das ist nicht in Ordnung und führt zu unzureichender Daseinsvorsorge.
Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die soziale Teilhabe kommen dabei auch unter die
Räder. Die Folge: Wer es sich leisten kann, greift auf das Auto zurück. Das Zweit- und Drittauto ist bei vielen Familien inzwischen selbstverständlich. Wer wirtschaftlich schwächer ist, hat es daher schwerer auf dem Arbeitsmarkt, kann weniger am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Dies führt zur Flucht aus dem ländlichen Raum in die verkehrlich überlasteten Ballungsräume. Die Akzeptanzgewinnung für den ÖPNV gerade
im ländlichen Raum braucht seine Zeit,“ so betont deshalb Aziz Aldemir für die Fraktion FWM3/Die Linke grundsätzlich ihre Sicht der Bedeutung des ÖPNV in Kreis MYK.
Pressemitteilung FWM3/Die Linke