Der Bürgermeister der VG Maifeld, Maximlian Mumm, äußert sich in deutlichen Worten zum Bus-Chaos im Landkreis Mayen-Koblenz.

„Probleme beim ÖPNV werden durch den Kreis schöngeredet“

„Probleme beim ÖPNV werden durch den Kreis schöngeredet“

Symbolbild. Foto: pixabay.com

11.08.2022 - 10:59

Verbandsgemeinde Maifeld. Seit dem 12.12.2021 herrscht im Kreis das Buschaos. Viel geändert hat sich nach Meinung von Maifelds Bürgermeister Maximilian Mumm nicht. Hier und da sei es sicherlich ruhiger geworden, aber von einem reibungslosen ÖPNV könne man noch lange nicht sprechen. Dies bezieht er nicht nur auf die VG Maifeld, sondern auch auf andere Kommunen. Erschwerend komme nun für ihn hinzu, dass der Kreis offenbar die Probleme jetzt von sich auf die Kommunen abwälzen will.


Nicht aus der Verantwortung steheln


Dass die VG als Straßenverkehrsbehörde hier eine Mitverantwortung trägt, streitet Mumm auch nicht ab; nur scheinen alle anderen Beteiligten zum jetzigen Zeitpunkt sich aus der eigenen Verantwortung zu stehlen und zeigen mit dem Finger auf die Verbandsgemeinde Maifeld und damit gleichzeitig auf die Ortsgemeinde Ochtendung bzw. die Stadt Polch. Dabei ist die Umsetzung des ÖPNV Konzepts die ureigene Aufgabe des Landkreises.

„Wenn ich aktuell mitbekomme, dass im Kreishaus die Meinung vertreten wird, dass im Vorfeld eine Abstimmung der Örtlichkeiten angeblich nur mit VG und VREM (Busunternehmen) stattgefunden haben soll, macht mich das ärgerlich. Bei allen Terminen war der Kreis und der VRM zugegen bzw. jederzeit im Bilde und bei allen Terminen wurden die Örtlichkeiten Polch und Ochtendung für in Ordnung befunden. Dankbar hat der Landkreis auch seine eigenen Aufgaben durch meine Verwaltung abarbeiten lassen, weil wir insbesondere den betroffenen Anliegern in Ochtendung helfen mussten. Die Abläufe ziehen sich bereits über ein Jahr. Jetzt als Kreis so zu tun, als sei man nicht dabei gewesen, ist schon eine Verdrehung der Tatsachen. Man kann sich nicht nur die schönen Dinge raussuchen und lässt die Probleme mit einem Fingerzeig bei seinen eigenen Kommunen liegen“, so sein Vorwurf.

Grund hierfür sei nach Meinung von Mumm ein Gutachten, dass der Geschäftsführer des beauftragten Unternehmens, Herr Kournettas, selbst im Frühjahr 2022 in Auftrag gegeben hat. Nach Meinung von Mumm lediglich als Ablenkung der eigenen Probleme bei der vertraglichen Aufgabenerfüllung.


Gutachten wichtiger als Vertragspflichten?


„Dieses Gutachten scheint Kreis und Landrat offenbar wichtiger zu sein, als die Erfüllung der Vertragspflichten, die Herr Kournettas bis heute nicht erfüllt und offenkundig durch den Landrat auch nicht sonderlich gedrängt wird. Wenn man selbst ein Gutachten in Auftrag gibt, möchte man auch gerne, dass das drinsteht, was man braucht. Von Objektivität kann man hier sicherlich nicht sprechen. Die angeblich 26 Problempunkte, die im Gutachten benannt sind, hat Herr Kournettas im vergangenen Jahr bei der Prüfung der Fahrbarkeit vor Aufnahme des Verkehrs am 12.12.2021 als geeignet abgenickt. Was in der Zwischenzeit passiert sein soll, weiß ich nicht, aber wenn das Gutachten diesen Schluss zieht, muss man im Umkehrschluss an der Fachlichkeit von Herr Kournettas zweifeln, was dann ja auch wieder zu dem vollkommenen Chaos ab dem 12.12.2021 passt.“


„Es tut sich nichts“


Er habe sich vor Ort an der Schillerstraße zweimal selbst ein Bild gemacht. Beim ersten Mal konnten 18 Busse problemlos wenden, beim zweiten Mal 13 Busse.

„Seit rund 30 Jahren wenden in Ochtendung an dieser Stelle Busse. Es hat nie Probleme oder Unfälle gegeben. Wo man die nun sehen will, erschließt sich mir nicht. Es dürfen im Übrigen vertraglich auch nur 10 Busse sein, die hier wenden, aber auch das verhallt beim Kreis über Wochen und Monate ungehört. Wir haben als VG mehrfach darauf gedrungen, dass VREM hier gemahnt wird, aber es tut sich seitens des Kreises nichts. Aber wenn Herr Kournettas mit einem Gutachten kommt, soll jetzt die OG Ochtendung an dieser Stelle einen Kreisel bauen, weil nach 30 Jahren das Wenden auf einmal gefährlich sein soll. Das ist nicht mehr nachvollziehbar. Was seit 8 Monaten gefährlich ist, ist die teilweise haarsträubende Fahrweise einiger Busfahrer:innen, wobei diese kaum eine Schuld trifft, denn sie sind bis heute durch VREM nicht richtig eingewiesen.“


Keine Gefahrenpunkte am provisorischen Bahnhof


Am provisorischen Busbahnhof in Polch soll es laut dem Gutachten ebenfalls Gefahrenpunkte geben.

Laut Mumm ist dies ebenfalls nicht nachvollziehbar. „Die Stadt Polch war bereit, den Parkplatz als Provisorium bereitzustellen und hat zweimal den baulichen Zustand nachgebessert. Es ist und bleibt aber ein Provisorium. Wenn man einen baulich und fachlich hergestellten Zustand unterstellt, ergeben sich natürlich Nachteile, weil es eben ein Provisorium ist. Da nutzen auch keine Fachleute, die dann mit ihren Erkenntnissen kommen. Wichtig an dieser Stelle ist, dass die IGS Maifeld uns gegenüber erklärt hat, dass dieser Platz für die rund 700 Busschüler:innen vollkommen angemessen, begehbar und sicher ist. Auch hier wurde von Herrn Kournettas bestätigt, dass dieses Provisorium fahrbar ist.


Chaos seit Dezember


„Seit dem 12.12.2021 hat es weder in Ochtendung, noch in Polch auch nur die Andeutung eines Problems, einer Gefährdung oder gar eines Unfalles aufgrund des Zustandes der Örtlichkeit gegeben. Zudem wurde auf Wunsch von VREM und mit Billigung des Landkreises an beiden Stellen auf Kosten der Gemeinden zeitnah nachgearbeitet. Wendebereiche wurden zusätzlich asphaltiert, Markierungen und Beschilderungen angebracht und am ZOB Polch die Beleuchtungssituation verbessert. Die Probleme liegen allein beim Unternehmen, das bis heute nicht in der Lage ist, seinen vertraglichen Pflichten nachzukommen. Und darauf sollte der Landrat seine Zeit verwenden, anstatt einem fragwürdigen Gutachten nachzurennen um dann, was mich richtig ärgert, seine Verantwortung auf die Kommunen abzuwälzen.

„Es kann ja nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger es aufgeben, sich zu beschweren, weil sie permanent beim Kreis die Erfahrung machen, dass sie entweder nicht gehört werden oder sich über Wochen nichts ändert,“ so Mumm abschließend.

Maximilian Mumm,

Bürgermeister der VG Maifeld

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