Neuer Name vermeidet Verwechslung und ist stärkt die Identifikation

Realschule plus Irlich heißt jetzt Robert-Krups-Schule

Realschule plus Irlich heißt jetzt Robert-Krups-Schule

Der große Moment: Schüler und Schulleiter Peter Kowalenko enthüllen im Beisein von Rainer Kaul, Michael Mang und der Enkelin von Robert Krups das neue Schulwappen.FF

Realschule plus Irlich heißt jetzt Robert-Krups-Schule

Tänze aus den 1930er bis heute zeigte die Projektgruppe „Let`s Dance“

Realschule plus Irlich heißt jetzt Robert-Krups-Schule

Neuwied-Irlich. Eltern die erfolglos nach ihren Kindern fragen, Irrläufer in der Post und andere Verwechselungen mit den anderen beiden Neuwieder Realschulen plus waren bei der Realschule plus in Irlich an der Tagesordnung. „Diese pragmatischen Gründe sowie die Suche nach mehr Identifikation sind der Grund für den neuen Namen“, begrüßte Schulleiter Peter Kowalenko am Samstagvormittag die Festgäste. Die Schule heißt jetzt Robert-Krups-Schule. Bis zum neuen Namen war es ein weiter Weg, diverse Vorschläge wurden teilweise unfreiwillig heftig und heiß in der Öffentlichkeit diskutiert. Schlussendlich wurde aber ein Name gefunden, der auf breite Zustimmung stößt. „Robert Krups steht für Tatkraft und umsichtiges Verhalten in einer schwierigen Zeit“, unterstrich Peter Kowalenko. Beigeordneter Michael Mang sprach von einer folgerichtigen Entscheidung und hob Robert Krups starke Haltung gegen die Nazis hervor. Leider stünde Robert Krups viel zu häufig im Schatten von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen zurück. Den schützenden Deich sehen viele Neuwieder als Selbstverständlichkeit an. Nur bei starkem Hochwasser findet man manches Mal Blumen am Denkmal von Robert Krups.

Der Bürgermeister, der Neuwied von 1924-1936 regierte, war die treibende Kraft für den Bau des Deiches. In nur 3 Jahren (1928-31) wurde das 7,5 Kilometer lange Bollwerk gegen die Rheinfluten errichtet. Auf Robert Krups geht auch der Bau der Rheinbrücke zurück. Das die den Namen Hermann Göring Brücke erhielt und die Offiziellen alle in Nazi-Kluft zur Einweihung erscheinen mussten, schmeckte Robert Krups gar nicht. Sein offensichtlicher Protest, er erschien in ziviler Kleidung, brachte das Fass zum Überlaufen. Der Neuwieder Bürgermeister verlor sein Amt. „Durch seine Haltung gegen die Nazis verdient Robert Krups unseren großen Respekt“, sagte Rainer Kaul. Nach seiner Absetzung arbeitete Robert Krups als Verwaltungsrechtsrat der Firma Hobraeck in Köln und war für das Werk in Neuwied zuständig. Der Landrat würdigte Robert Krups großen Verdienst für die Wirtschaft Neuwieds nach dem Krieg. So habe der ehemalige Bürgermeister bei der Gründung der heutigen GSG und den Stadtwerken eine maßgebliche Rolle gespielt. Karriere machte Robert Krups nach dem Krieg bei der IHK Koblenz. Er brachte es bis zum Vizepräsidenten der Kammer. „Sein Engagement für die Wirtschaft passt ganz ausgezeichnet zu dieser Schule. Er hätte seine Freude gehabt“, unterstrich Rainer Kaul. Die Robert-Krups-Schule ist für die praktische Verbindung zur Wirtschaft und mit dem Neuwieder Wirtschaftsforum bekannt. Der Bereich der Berufswahlorientierung steht, neben der Förderung der Allgemeinbildung, im Mittelpunkt des Lernprozesses.

Die neue Seite Robert Krups

Die Enkelin von Robert Krups bedanke sich im Namen ihrer Familie für die Namensgebung. Leider hatte sie ihren Großvater, bevor er an einem Herzinfarkt starb, nie persönlich sondern nur aus zahlreichen Briefen an die Großmutter kennengelernt. Robert Krups sei der Natur verbunden gewesen, habe den Wein und die Jagd geliebt. Neben der klar denkenden Seite eines Juristen hatte Neuwieds ehemaliger Bürgermeister auch eine poetische Seite. Enkelin Bruchof überraschte die Festgäste mit einem Gedicht, dass Robert Krups 1908 für seine Frau, anlässlich deren Geburtstags, verfasst hatte. Schulelternsprecherin Angelika Kochem erinnerte an den langen und arbeitsreichen Weg der Namensfindung. An dessen Ende stand die Entwicklung des Schullogos, das die Schülerinnen/Schüler im Kunstunterreicht haben entstehen lassen. Dazwischen mussten Biografien überprüft werden und die Nachfahren kontaktiert werden, ob sie mit einer Benennung einverstanden wären.

Diverse Institutionen mussten involviert werden. Der Schulausschuss sichtete die Vorschläge und traf eine erste Auswahl. Es folgten der Beschluss auf der Gesamtkonferenz und schließlich das Einverständnis des Schulträgerausschusses.

-FF-