Originelle Installastion: eine Ampel auf einem Frontlader.  Fotos: GS

Am 12.01.2024

Politik

Bauernproteste gehen mit Traktoren-Demo, Mahnfeuern und Verbrauchergesprächen in die nächste Runde

„Wir sind es, die eure Lebensmittel produzieren“

Bad Neuenahr. „Friedlich gemeinsam für unsere Zukunft“ – das Plakat auf einem Traktor ist für die Bauern und Winzer im Kreis Ahrweiler Programm. Das machten sie bei ihrer nunmehr dritten Demonstration seit Jahresbeginn erneut deutlich. Donnerstagabend brachten sich die Landwirte mit einer neuerlichen Großaktion in Erinnerung und forderten die Rücknahme der Sparpläne der Ampel. Mit rund 100 Traktoren demonstrierte die Truppe um Kreisbauernchef Franz-Josef Schäfer am Tiefkreisel „An den Ulmen“ in Bad Neuenahr – ohne den Verkehr zu behindern. Dafür lautstark mit Hupen, Fanfaren und Sirenen.

Es war eine Mahnwache für die Interessen des Bauernstandes. Dies mit teils originellen Installationen, wie einer blinkenden Ampel am Frontlader eines Treckers oder dem schlichten Hinweis an die Verbraucher: „Ohne Bauern kein Bier“.

Die Bauern hatten dabei alle Generationen aufgefahren. Landjugend und Knirpse, die eifrig die Sirenen drehten, demonstrierten mit gestandenen Landwirten, die um ihre Existenz bangen und nicht wissen, ob sie ihre Höfe noch an ihre Kinder übergeben können. Sie sehen ihre Zukunft auf der Kippe oder mit Blick auf die Mautgebühren gar einen Rückfall ins Mittelalter wie auf einem Truck zu lesen war: „Tausche Lkw gegen Ochsenkarren“.

Um weiter den Verkehrsfluss zu garantieren hatte die Straßenmeisterei die Innenspur des Kreisels mit Pylonen abgesperrt, die Traktoren parkten im Innenkreisel auf der Wiesenfläche. Dort wärmten sich auch die Demonstranten an Feuerschalen, suchten das Gespräch untereinander und mit Zuschauern. „Alles ruhig, keine Probleme“, hieß es denn auch von tiefenentspannten Polizisten, die für die Probleme der Bauern auch ein offenes Ohr hatten. Denn Ziel der Aktion war, erneut die Forderungen der Landwirtschaft zu kommunizieren – mit Plakaten und Worten.

Und Franz-Josef Schäfer machte im Gespräch mit BLICK aktuell gleich auf die nächste Runde der Bauern-Aktionen aufmerksam: „Es wird auf den Feldern im Kreis Ahrweiler wie im gesamten Bundesgebiet Mahnfeuer geben. Aber alles so, dass keine Feuerwehr ausrücken muss.“ Zudem wollen die Bauern auf den Parkplätzen von Supermärkten mit den Verbrauchern ins Gespräch kommen. Ihre klare Botschaft: „Wir sind es, die eure Lebensmittel produzieren.“ Damit fordern sie gleichzeitig die Solidarität der Bevölkerung ein, die ihnen im Kreis Ahrweiler gewiss ist. Denn es waren die Bauern, die nach der Flut als erste den Bürgern im Ahrtal aus dem Dreck geholfen haben. Das wird ihnen nie vergessen werden.

Laut Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, zudem auch der Kreisverband Ahrweiler mit seinen rund 900 Mitgliedsbetrieben soll aber auch auf anderen Ebenen für die Interessen der Bauern gekämpft werden. So sollen Gespräche mit Politikern geführt werden, etwa auf den traditionellen Neujahrsempfängen der Parteien. Da hat Franz-Josef Schäfer für die Bauern im Kreis Ahrweiler beim Empfang der Mittelstands- und Wirtschaftsunion in Dernau seine erste Runde schon hinter sich gebracht. GS

Auch Firmenfahrzeuge gesellten sich zu den Traktoren.

Auch Firmenfahrzeuge gesellten sich zu den Traktoren.

Originelle Installastion: eine Ampel auf einem Frontlader. Fotos: GS

Leser-Kommentar
15.01.202413:31 Uhr
Amir Samed

Die Landwirte, Handwerker und Spediteure demonstrieren gegen die Politik der sogenannten Ampel-Regierung und wollen endlich gehört werden. Und was die Versprechungen der Politik gelten, erfahren die Bürger immer wieder - nichts! Die Bauern-Proteste bringen auf den Punkt, was viele fühlen! Und bzgl. "Subventionen" sei der Hinweis erlaubt, dass diese sogenannte Regierung in Berlin kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem, gerade die außerhalb von Deutschland (angebliche Entwicklungshilfe z. B.), hat.

13.01.202412:42 Uhr
Frank.

Der richtige Adressat für die Proteste wäre die vier großen Discounter, aber da trauen sich die Landwirte samt ihrem Bauernverband nicht ran. Mag auch daran liegen, dass der DBV sowieso nur im Interesse der Großbetriebe unterwegs ist. Spannend ist wie viele die Eigeninteressen der Landwirte offensichtlich unterstützen und auf der anderen Seite nicht bereit sind für gute Lebensmittel etwas mehr auszugeben.

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