Allgemeine Berichte | 22.09.2013

Rathausverein Oberwinter

Ausstellung: „Gasthäuser im Spiegel alter Ansichtskarten“

Nach einer hochinteressanten Ausstellung wurde das traditionelle Sommerfest in Oberwinter gefeiert

Christian Schmiedel und Hans Atzler machten die Ausstellung möglich.

Oberwinter. Zu einer hochinteressanten Ausstellung hatte der Rathausverein Oberwinter in den Saal des alten Rathauses zu Oberwinter eingeladen. Rund 50 Gäste waren der Einladung zur Ausstellung „Gasthäuser in Oberwinter im Spiegel alter Ansichtskarten gefolgt. Zusammengetragen hatte die Ausstellung Hans Atzler, der nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Rathausvereins Hans Metternich, auch die Erläuterungen zur Ausstellung gab. Für das Layout der vielen Tafeln zeichnete Christian Schmiedel verantwortlich. 18 Gasthäuser, die mit Ansichtskarten geworben haben, werden in der Ausstellung in alten Ansichtskarten und dazugehörigen Texten präsentiert. Vier Lokale, die mit Ansichtskarten geworben haben, gibt es noch heute.

Wie Atzler erläuterte, war die Ansichtskarte 100 Jahre lang ein beliebtes Werbemittel. Die Ausstellung lade zu einem Bummel durch die Oberwinter Gastronomie ein. Zwischen 1880 und 1900 seien die Gasthöfe und Hotels durch lithografische Zeichnungen dargestellt worden. Ab 1895 habe es bereits fotografische Abbildungen gegeben. „Man scheute weder Geld noch Mühe, sein Haus von der besten Seite zu zeigen“, betonte Atzler. Bis zum Ersten Weltkrieg sei das Sammeln von Ansichtskarten ein viel betriebenes Hobby gewesen. Seit den 1970er Jahren seien die Ansichtskarten von Gastronomien stark zurückgegangen. In der heutigen Zeit gebe es kaum mehr welche. Gleichermaßen gebe es seit den 70- und 80er Jahren wieder Heimatsammler, die begonnen hätten, Postkarten zu sammeln.

Der Rathausverein freue sich, Karten von 18 verschiedenen gastronomischen Betrieben von Oberwinter zeigen zu können. Die Karten würden aus der Zeit von 1890 bis 1970 stammen. So manche Karte erinnere an die sogenannte gute, alte Zeit, zumal viele Gastronomien seit langer Zeit den Betrieb ihrer Häuser eingestellt hätten. Nicht alle bekannten Betriebe würden in der Ausstellung erwähnt. Der Rathausverein habe sich auf Häuser beschränkt, die mit Postkarten geworben hätten. Gaststätten, in denen das Gewerbe vor 1880 beendet worden sei und von denen es keine Karten gebe, wie beispielsweise der Gasthof „Anker“ der Familie Fassbender, heute Haus Wirtz, oder das „Haus zum Schwanen“ seien nicht berücksichtigt worden, ebenso wenig wie Betriebe, die heute noch existieren würden, aber nach Kenntnis des Rathausvereins keine Ansichtskarten hätten mehr anfertigen lassen. „Die Gaststätten belegen zum einen, wie erstaunlich viele Gaststätten es in Oberwinter gegeben hat. Zum anderen ist es sehr interessant und amüsant, wie sich die Werbeschwerpunkte verändert haben“, so Atzler. Wohl nur ein Haus im Ort sei mehr als 200 Jahre kontinuierlich als Lokal geführt worden. Dies sei der „Gasthof zur Krone“, der seit etwa 1.800 im Familienbesitz sei.

Im Anschluss an die aufschlussreichen Erläuterungen besichtigten die zahlreichen Gäste die Ausstellung, die regelrecht begeisterte. Ob das Rheinhotel Winzerverein, das Weinhaus „Zum Männchen“, heute Café am Markt, oder die „Waldheide, lange Jahre gesuchtes Haus in Oberwinter, heute Außenstelle der ukrainischen Botschaft“, ob „Im Krug“, der 1872 eröffnet wurde und seit den 1980er Jahren ein Mehrfamilienhaus ist, die Gäste gingen, von Tafel zu Tafel und zeigten sich rundum begeistert, über so viel Informationen aus der Gastronomie, des alten Oberwinters. Ob „Zur Post“, „Zum Freihafen“, „Zum Bahnhof“ oder zum „Hainbuchennest“, so manche Erinnerung wurde wach, wenn auch nicht die eigene, sondern die von den Eltern oder Großeltern übermittelte. Vier Gastronomien gibt es heute noch von den Gastronomien, die mit Postkarten geworben haben. Dies sind der „Gasthof zur Krone“, das Weinhaus „Zum Männchen“, heute Café am Markt, den Gasthof „Hänsel und Gretel“ sowie das Hotel Haus Oberwinter, früher VdK-Hotel. Die Ausstellung bei der auch Ortsvorsteher Norbert Matthias und Beigeordneter Joachim Titz von Hans Metternich begrüßt werden konnten, ist nicht nur absolut sehenswert, sondern noch an den nächsten Wochenenden jeweils samstags von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 12:30 Uhr sowie von 16 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Im Anschluss an die gelungene Ausstellungseröffnung feierte der Rathausverein sein traditionelles Sommerfest mit Kaffee und Kuchen, Grillspezialitäten und leckeren Salaten im Garten des alten Rathauses. Eine besondere Spezialität hatte Heinz Walbröl gestiftet, mit Grillwürstchen nach seinem Rezept.

Zeichnungen des ursprünglichen Gasthauses zum goldenen Anker und ein Foto mit dem späteren neuen Eingang.

Zeichnungen des ursprünglichen Gasthauses zum goldenen Anker und ein Foto mit dem späteren neuen Eingang.

Christian Schmiedel und Hans Atzler machten die Ausstellung möglich.Fotos:

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Langjährige Mitarbeiter geehrt

  • Michael Maier: Die Angestellten werden nicht nach Chemietarif bezahlt!
  • Bernd Hilger: Da können wir mal gespannt sein ob EDEKA wie geplant dort mit einzieht.
  • K. Schmidt: Das Land gibt einer Kommune einen Förderbescheid - aber wie hoch der ist, erfährt man nur durch die tapfere Nachfrage eines MdL? Man merkt, dass der Wahlkampf anzieht: Die Pressemeldungen der Politiker werden wieder immer doofer.
Dauerauftrag
Hausmeister
Betriebselektriker
Innovatives rund um Andernach
Innovatives rund um Andernach
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Weihnachten in der Region
Musikalische Abendveranstaltung
Ausstellung
Stellenanzeige
Empfohlene Artikel

Jedes Jahr im Winter erstrahlt der Bad Neuenahrer Kurpark: Die Uferlichter im Herzen der Stadt locken mit wundervollen Lichtinstallationen, vielen Köstlichkeiten und tollen Buden. Doch wie gut kennt ihr die Uferlichter? Testet euer Wissen im großen BLICK aktuell-Quiz.

Weiterlesen

Region. 2026 wird ein Jahr der Entscheidung und der Neuordnung. Viele Prozesse, die in den vergangenen Monaten begonnen haben, treten in eine neue Phase. Beziehungen verändern sich, berufliche Wege gewinnen an Kontur und gesundheitliche Themen verlangen mehr Bewusstheit.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Genuss, Handwerkskunst und Musik im festlichen Glanz des Mühlenensembles

Adventliche Lichterpracht an der historischen Hein’s Mühle

Bendorf-Sayn. Am Samstag, 20. Dezember, legt sich erneut ein Hauch von Weihnachtszauber über das Mühlenmuseum der Hein’s Mühle in Sayn. Zwischen ehrwürdigen Mühlsteinen, knarrenden Holzrädern und dem leisen Plätschern des Mühlbachs entsteht ein atmosphärischer „Wein-Achtsamkeits-Genuss-und-Handwerker-Mühlenmarkt“, der Besucherinnen und Besucher von 14 bis 21 Uhr in ein warm schimmerndes Lichtkleid hüllt.

Weiterlesen

Mayen. Nach zehn Jahren als Bereichsleiterin des Jugendamts wurde Sandra Dietrich-Fuchs kürzlich zur Fachbereichsleiterin 2 und somit auch zur Jugendamtsleitung bestellt. Als Fachbereichsleiterin ist ihr neben dem Jugendamt auch der Bereich Schulen und Soziales unterstellt.

Weiterlesen

Mayen. Für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Mayen hielt das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten Ina Rüber-Teke und Janine Pitzen kürzlich ein weiteres besonderes Angebot bereit: Ein 90-minütiger Selbstverteidigungs-Schnupperkurs.

Weiterlesen

Imageanzeige
Daueranzeige
Imageanzeige Dauerauftrag 12/2025
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten in der Region
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Anzeigen "Commodity", KW 49
Imageanzeige
Weihnachten in der Region
staatl. gepr. Erzieher*in (m/w/d) / pädagogische Fachkraft (m/w/d).
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Weinachtsmarkt Rheinbach
Schließungsanzeige
Weihnachtsshopping in Bad Neuenahr-Ahrweiler