Allgemeine Berichte | 29.04.2015

„MOSELLA“ OBERFELL e.V: Gottfried Thelen beendet Dirigentschaft nach 48 Jahren

Helferfest zu Ehren von Gottfried Thielen

Premiere-Veranstaltung der neuen Vorsitzenden Eva Christ

Nach einer bewegenden Laudatio durch Eva Christ (links) dankten die Mosella-Musikanten „ihrem“ sichtlich berührten Gottfried mit stehenden Ovationen für 48 Jahre ununterbrochenes Dirigat und eine wohl unvergleichliche Lebensleistung bzw. beispiellose Verbundenheit. Privat

Oberfell. Die Mosella mag die Geselligkeit und trifft sich daher regelmäßig zum Miteinander. So auch kürzlich in der Weinscheune Birnbach. Weichen stellende Entscheidungen hatten besondere Themen in den Vordergrund rücken lassen. So hatte Jan Fischer aus persönlichen Gründen nicht mehr für den Vorsitz kandidiert. Als Nachfolgerin stand erfreulicherweise aber Eva Christ bereit, die einstimmig gewählt wurde. Ein Novum für die Mosella. Eva ist nicht nur die erste Frau an der Vereinsspitze, sondern mit 23 Jahren auch die jüngste Vorsitzende. Seit acht Jahren ist sie Vereinsmitglied und davon bereits seit sieben Jahren im Vorstand. Und so kam es, dass die Teilnehmer des Helferfestes erstmals von einer Vorsitzenden - charmant und souverän - begrüßt wurden. Und Eva Christ´s Vorstandsschaft startete ereignisreich. Denn nicht nur das Amt der Vorsitzenden, sondern auch das des Dirigenten war neu zu besetzen. Gottfried Thelen hatte den Wunsch geäußert, den Taktstock nach 48 Jahren an einen Nachfolger zu übergeben. Eva Christ nutze das Helferfest, um Gottfried mit einer fundierten und bewegenden Laudatio für einen einzigartigen Einsatz zu danken. Für viele Oberfeller und überregionale Freunde der Blasmusik sei das Bild der Mosella untrennbar mit ihm verbunden. Die Mosella sei ihm für diese beispiellose Verbundenheit und für sein stetiges und einmaliges Engagement außerordentlich dankbar. Wie waren die Anfänge? Gottfried, in jungen Jahren auch ein sehr guter Fußballer, erhielt eines Tages von seinem Patenonkel Gottfried Schunk eine Mandoline. Endgültig wurde das Interesse an der Musik geweckt, als ihm sein Onkel Erwin Bersch aus Kratzenburg ein Blasinstrument schenkte und als er ein Trompetensolo aus einem Fenster heraus hörte. 1958 konnte man auf der Ahr seine ersten „Töne“ hören, die sich rasch zu wohlklingenden Melodien formten. Bald entstand auch Kontakt zur 1955 gegründeten „Mosella“. Kein anderer als der Ehrenvorsitzende Richard Fischer übernahm die Ausbildung. Schon 1960 spielte Gottfried im Verein mit. Als 1967 der damalige Dirigent Rudolf Seidel die Mosella verlassen musste, fehlte es an einem Leiter, der es in einer Krisenzeit verstand, die Musiker zu motivieren und zum Mitmachen zu bewegen.

Da erklärte sich der 19-jährige Gottfried bereit, den Dirigentenstab zu übernehmen. Mitte Juli 1967 nahm er seine Tätigkeit als Dirigent auf. Man probte reihum in den Höfen der Musiker. Gottfried bildete durch Umbesetzungen aus den 20 verbliebenen Musikern einen spielfähigen Klangkörper und so konnte wieder kontinuierlich geprobt werden. Schlagartig verbesserte sich der Probenbesuch. Das Repertoire wurde erheblich - hin zu modernen Musikrichtungen - erweitert. Schon bald fruchtete die Arbeit der motivierten Musiker und die Anzahl der Auftritte ging sprunghaft in die Höhe. 1968 schaffte die Mosella als erster regionaler Musikverein eine Verstärkeranlage an; Gottfried übernahm den Gesang. In der Folgezeit überschlugen sich die positiven Entwicklungen; 1971 wurde eine neue Uniform angeschafft. Neue Musiker kamen hinzu. Überregionale Auftritte prägten das Bild. Die Mosella wirkte beispielsweise bei Mosel-Werbefilmen mit, nahm eine eigene Schallplatte auf und vertrat unsere Region offiziell zum Beispiel in Berlin. Viele Vereinsfahrten führten zu freundschaftlichen Kontakten mit anderen Musikvereinen. Unter seiner Stableitung wurden insgesamt acht unvergessliche Musikfeste in Oberfell gefeiert, zuletzt 2005 anlässlich des 50-jährigen Bestehens. Viele bis heute positive und nachhaltig prägende Entwicklungen und Geschehnisse, die seine Handschrift tragen, könnten noch aufgezählt werden. Eva Christ verstand es trefflich, diese unvergessliche Leistung herauszustellen. Unter stehenden Ovationen überreichte sie als symbolisches Dankeschön eine Urlaubsreise für Gottfried und seine Frau Ingrid. Denn ohne die stetige Unterstützung durch „seine“ Ingrid sei diese Lebensleistung nicht möglich gewesen. Gottfried, sichtlich berührt, bedankte sich für die wertschätzenden Worte und den Beifall sowie - auch für seine Frau Ingrid - für das schöne Geschenk. Im Blick auf die eigenen Anfänge legte er gerade den jungen Musikern nahe, die Zukunft der Mosella selbst in die Hände zu nehmen und optimistisch mitzugestalten. Gottfried bleibt der Mosella als Trompeter treu. Helmut Zimmer aus Büchel wird sein Nachfolger, der unter anderem bereits seit 15 Jahren die Musikschule Oberfell leitet. Bereits die erste Probe mit dem Vollblutmusiker zeigte, dass „Chemie“ und „musikalische Ausrichtung“ bestens und nahtlos passen. Seine Dirigentschaft wurde daher von der gesamten Mosella einhellig befürwortet. Eine außergewöhnliche Ära ist beendet; eine neue Ära mit Eva Christ und Helmut Zimmer steht am möglichen Beginn. Der neue Dirigent wird demnächst an dieser Stelle näher vorgestellt. Die Mosella-Musikanten starten optimistisch in eine neue Zeit.

Nach einer bewegenden Laudatio durch Eva Christ (links) dankten die Mosella-Musikanten „ihrem“ sichtlich berührten Gottfried mit stehenden Ovationen für 48 Jahre ununterbrochenes Dirigat und eine wohl unvergleichliche Lebensleistung bzw. beispiellose Verbundenheit. Foto: Privat

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