Pfarrgemeinde Sankt Kunibert Heimerzheim
Andreas Schäfer geht in den Ruhestand
Nach 27 Jahren als Kirchenmusiker und Küster endet seine Arbeit in Heimerzheim

Heimerzheim. Andreas Schäfer geht nach 27 Jahren als Kirchenmusiker und Küster der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Kunibert Heimerzheim Ende des Monats in den Ruhestand. In Marmagen geboren, lebte er als Jugendlicher viele Jahre in Holland, wo sein Vater als Konzertmeister tätig war. Künstlerisch vom Vater geprägt, studierte er Kirchenmusik und wollte dieses Talent auch beruflich umsetzen. Er war 38 Jahre alt, als er Ende 1986 mit seiner Frau Barbara aus dem Münsterland kommend nach Swisttal fuhr. Eine Stellenausschreibung hatte ihn nach Heimerzheim geführt, wo er sich die Gemeinde einmal anschauen wollte.
Die Stelle des Chorleiters und Organisten war in der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Kunibert verweist, da Max Bäumer in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war. Zwar hatte er auch noch eine Anlaufstelle in Meckenheim notiert, jedoch das Gespräch mit Pfarrer Rudolf Bund hatte ihn überzeugt. Einzig die Tatsache, dass er zusätzlich den Küsterdienst übernehmen musste, um eine Volltagsstelle zu bekommen, war ein Wermutstropfen. Trotzdem machte er sich mit seiner Frau und den drei Kindern auf den Weg ins Rheinland. In Heimerzheim angekommen, wohnte er erst in der Villa und wechselte später in seine noch heutige Wohnung über dem Bürgerbüro. Mit der 1851 erbauten Kirchenorgel der Firma Müller aus Reiferscheidt hatte er sich schnell angefreundet.
Viele Mitglieder des heutigen Kirchenchors können sich noch gut an seine Anfangsjahre erinnern. Neben den kirchlichen Hochfesten hat der Chor auch an vielen regionalen Musiktreffen teilgenommen. Diese Chorgemeinschaft hat sich auf das traditionelle Liedgut spezialisiert. Als Lieblingslieder bezeichnet Andreas Schäfer zwei alte Kirchenlieder „Alles meinem Gott zu ehren“ und das 1657 von J.S. Bach komponierte Lied „Wer nur den Lieben Gott lässt walten“. Diese Lieder, so Andreas Schäfer, „begleiteten uns durch unser bisheriges Leben“.
Andreas Schäfer hat seinen Stempel hinterlassen
Natürlich hatte er neben dem Kirchenchor auch den Wunsch, der Kirchenmusik in Heimerzheim einen eigenen Stempel aufzudrücken. Es sollte etwas Neues sein. So gründete er den Jungen Chor, der zeitweise bis zu 100 Mitglieder hatte. Dabei profitierte er von der Unterstützung Pfarrer Anton Michalskys, der viele Gemeindemitglieder motivierte dieser Chorgemeinschaft beizutreten. In dieser Zeit unternahm der Chor mit dem reisefreudigen Pfarrer viele Touren. So sangen sie unter anderem in Paris, Prag, Straßburg, Trier, Mainz und Aachen. Lieb gewonnen hat er die rheinische Mentalität, die Gemütlichkeit und die Lebensart gemäß des rheinischen Grundgesetzes „Et is wie et is“ und „Et kütt wie et kütt“.
Diese Einstellung wird ihm fehlen, sagte er, denn er möchte mit seiner Frau seinen Lebensabend in Minden verbringen: „Wir waren des Öfteren dort und haben diese 80.000 Seelenstadt lieb gewonnen.“ Musik wird ihn aber weiter begleiten, denn er will sich auch in seiner zukünftigen Heimat nach Lust und Laune einbringen. Gemäß seinen Erfahrungen sagt er mit Blick in die kirchenmusikalische Zukunft von Heimerzheim, hier und da ein Projektchor und ein Angebot für Jugendliche könnte Heimerzheim noch gut gebrauchen. Vermissen werden die Chöre auch Barbara Schäfer, denn neben ihrer Aufgabe in der Kirche war sie in beiden Chören auch eine tragende Stimme. Christi Himmelfahrt wird Andreas Schäfer in Sankt Kunibert die Gemeinde das letzte Mal an der Orgel begleiten. Die Wertschätzung der Gemeinde gilt Barbara und Andreas Schäfer für ihr Engagement in den zurückliegenden 27 Jahren.
Nach der heiligen Messe am 29. Mai 2014 laden der Kirchenvorstand, der Pfarrausschuss und die Chöre zu einem kleinen Umtrunk ins Pfarrzentrum ein.
