Swisttal gedachte der Opfer
Gedenkveranstaltungen in Buschhoven, Heimerzheim und Odendorf

Swisttal. Das Fernsehen zeigt es in diesen Tagen wieder deutlich: Gewalt und Zerstörung fordern immer wieder Menschenopfer, sei es in Afghanistan, in Syrien oder wie gerade jetzt zwischen Israel und den Palästinensern. In einer beeindruckenden Rede ging Karl-Heinz Lamberty in Buschhoven bei der Feierstunde am Ehrenmal auch auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union ein. „Diese Auszeichnung ist der Europäischen Union zu recht verliehen worden“, so Lamberty, „aus einem Kontinent der Kriege ist ein Europa geworden, bei dem heute ein Krieg fast undenkbar ist, auch wenn wir die bitteren Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien noch in Erinnerung haben.“
In Odendorf versammelten sich viele Bürgerinnen und Bürger nach der heiligen Messe am Ehrenmal. Michael Gadow forderte, dass Gewaltbereitschaft und Machtmissbrauch nicht zugelassen werden dürfen. Neben den weltweiten Opfern der vergangenen und gegenwärtigen Kriege erinnerte er auch an die Opfer der linken Terrorgruppen Rote Armee Fraktion sowie der rechten Terrorgruppe National Sozialistischer Untergrund. Gadow würdigte auch die Friedensarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der nach dem 1. Weltkrieg gegründet wurde. Mehr als 800 Kriegsgräberstätten in 45 Ländern mit mehr als zwei Millionen deutschen Kriegstoten werden von dem Volksbund betreut.
Zentrale Gedenkfeier in Heimerzheim
Die zentrale Gedenkfeier der Gemeinde Swisttal fand wie stets auf dem Friedhof in Heimerzheim statt. Nach der Eröffnung der Feier mit dem Choral „eternal father, strong to save“ der Swisttal-Musikanten erinnerte Bürgermeister Eckhard Maack daran, dass sich Deutschland nach den Worten des vormaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttemberg im Krieg befinde. Die damit verbundene Diskussion wurde aber eher in den Reihen der Politik geführt, die meisten Deutschen waren froh, dass die „Front“ ganz weit weg war. Maack: „Der Krieg in Afghanistan macht erschreckend deutlich, dass der Volkstrauertag kein Relikt aus vergangenen Zeiten ist, sondern bestürzend aktuell und notwendig für das Bewusstsein der Bevölkerung.“ RFW