Tolles DTM Rennwochenende am Nürburgring
78.000 Besucher erleben spannende Rennen in der Eifel

Nürburg. Harte Rad-an-Rad-Duelle, viele Überholmanöver und ein neuer Spitzenreiter: Das war der Samstag, der Auftakt in die zweite DTM-Saisonhälfte. An zwei Tagen wurden den 78.000 Besuchern am Nürburgring fantastischer Rennsport geboten. Nach 39 Runden wurde Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing) als Samstagssieger abgewunken und war nach seinem zweiten Saisonerfolg neuer Tabellenführer. „Das war ein mega Rennen! In der DTM kann sich alles schnell wieder ändern, aber für den Moment fühlt es sich super an, die Meisterschaft anzuführen. Dank unseres späten Boxenstopps hatte ich in der Schlussphase die frischeren Reifen und konnte an Ricardo Feller vorbeiziehen“, erklärte der Brite. Sein Landsmann und Teamkollege Ben Green machte als Zweiter den Doppelsieg von Emil Frey Racing perfekt. Ricardo Feller (CH/Land-Motorsport) konnte nach einer fantastischen Leistung acht Positionen gutmachen und holte mit dem einzigen Audi im Feld den dritten Platz auf dem Podium.
Das neunte DTM-Rennen begann aber mit einer hektischen Anfangsphase und musste nach mehreren Kollisionen unterbrochen werden. Nach dem Re-Start blieb Pole-Setter Aitken in Führung, dahinter schob sich Green auf Platz zwei vor. Luca Engstler (Kempten/TGI Team Lamborghini by GRT), Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Landgraf) und Jordan Pepper (ZA/TGI Team Lamborghini by GRT) folgten auf den Rängen drei bis fünf. Feller, der sich auf Position sieben vorgekämpft hatte, absolvierte als erster Pilot seinen Pflicht-Boxenstopp und machte mit dieser Taktik weitere Plätze gut. Aitken holte sich als letzter Fahrer neue Pirelli-Slicks und wurde kurz danach mit noch kalten Pneus von dem Audi-Piloten überholt. Die Zuschauer sahen über mehrere Runden einen fantastischen Zweikampf zwischen dem Schweizer und dem Briten. Im 29. Umlauf gelang Aitken die rennentscheidende Attacke. Green konnte sich ebenfalls an Feller vorbeischieben, nachdem er sich kurz zuvor in einem Tür-an-Tür-Duell gegen Marco Wittmann (Fürth/Schubert Motorsport) durchgesetzt hatte. In dieser Reihenfolge überquerten die Top-Drei die Ziellinie. Der bis dahin Gesamtführende Auer belegte nach einem zu langen Reifenwechsel Platz sechs und ist damit Tabellenzweiter.
Der Rennsonntag
Perfektes Rennen und ein rundes Jubiläum: René Rast (Bregenz/Schubert Motorsport) feierte dann am Sonntag nach einer abgeklärten Vorstellung den 30. Sieg in seiner DTM-Karriere. Nach 38 Runden wurde der dreimalige Champion mit einem Vorsprung von knapp acht Sekunden als Erster abgewunken. „So ein dominantes Rennen habe ich nicht erwartet. Ich konnte aber schon in der Einführungsrunde spüren, dass sich das Fahrzeug sehr gut anfühlt. Den 30. Sieg meiner Karriere in der DTM geholt zu haben, bedeutet mir unglaublich viel. Als ich 2017 meine DTM-Karriere begonnen habe, war so eine Zahl für mich unvorstellbar“, sagte Rast, der auf dem Eifelkurs zum vierten Mal erfolgreich war. Sein Teamkollege Marco Wittmann (Fürth) machte im BMW M4 GT3 Evo den Doppelsieg von Schubert Motorsport perfekt. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Landgraf) übernahm mit Platz drei wieder die Tabellenführung vor Jack Aitken.
Rast zeigte am Sonntagmittag schon kurz nach dem Start, dass er sich im zehnten DTM-Saisonlauf einiges vorgenommen hat. Der 38-Jährige machte drei Plätze gut und reihte sich hinter Pole-Setter Ben Dörr (Butzbach/Dörr Motorsport) im McLaren 720S GT3 Evo und Auer auf Position drei ein. Nach zwei weiteren Überholmanövern übernahm der BMW-Pilot in Runde sechs die Spitze und setzte sich im weiteren Verlauf vom Feld ab.
Den ersten Pflicht-Boxenstopp absolvierte Rast als letzter Fahrer und blieb vor Auer in Führung. Teamkollege Wittmann schob sich nach einem frühen Reifenwechsel auf Platz drei vor. Auch beim zweiten Boxenstopp wurde Rast von seinem Team Schubert Motorsport zügig abgefertigt und fuhr mit einer komfortablen Führung zurück auf die 3,629 Kilometer lange Strecke. Wittmann konnte kurz danach Auer überholen, der wie am Samstag viel Zeit beim Reifenwechsel verlor.
Lucas Auer: „Die beiden BMW waren auf einem anderen Level unterwegs. Vielleicht wäre der zweite Platz drin gewesen, leider lief unser zweiter Boxenstopp nicht optimal. Insgesamt war es ein actionreiches Wochenende. Man merkt, dass die zweite Saisonhälfte begonnen hat und der Umgang auf der Strecke etwas rauer wird.“
WAM

Vor dem Rennen konnte Rene Rast in der Startaufstellung noch nicht wissen, dass er das Sonntagrennen dominierte.

Die Sieger am Samstag bei der Siegerehrung: Jack Aitken, Ben Green und Ricardo Feller.

Marco Wittmann jagt in seinem BMW Ricardo Feller im Audi.

Es gab spannende Positionskämpfe zu sehen.

Heiß begehrt waren die Autogramm von Timo Glock.