„Jungs vom Wasserturm“ haben zwei Derbys vor der Brust
FV Engers: Englische Woche mit Eisbachtal und der TuS

Engers. Nach einem äußerst gelungenen Saisonstart steht der FV Engers vor den ersten Wochen der Wahrheit, die zeigen werden, ob die Grün-Weißen ein echtes Spitzenteam der Oberliga sind. Am kommenden Freitag empfangen die „Jungs vom Wasserturm“ zunächst die Sportfreunde Eisbachtal (Anstoß 19:00 Uhr), am folgenden Mittwoch kommt dann die TuS Koblenz (ebenfalls 19:00).
Zwei Derbys, aber auch zwei Spiele mit durchaus unterschiedlichen Voraussetzungen: Denn die Eisbachtaler haben aus acht Spielen bislang vergleichsweise magere sechs Punkte geholt und befinden sich damit auf Rang 15 und schon mitten im Abstiegskampf - eine Situation, die sie aber gut kennen. In der Vorsaison sicherten sie erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Während die Achillesferse der Westerwälder die Abwehr ist (18 Gegentreffer), sind sie im Angriff durchaus gefährlich und haben sogar deutlich mehr Tore (17) erzielt als die Engerser (12:9).
Die TuS Koblenz spielt dagegen bislang eine blitzsaubere Saison. Auch wenn Schwarz-Blauen am vergangenen Wochenende beim 0:0 gegen Gonsenheim Punkte liegen lassen mussten, sind sie weiterhin ungeschlagener Tabellenführer. Die Engerser dürfen sich also darauf einstellen, dass nicht nur eine Mannschaft mit viel Selbstvertrauen, sondern auch zahlreiche Gästefans anreisen werden.
Schließlich ist das Duell der beiden Nachbarn auch ein echtes Spitzenspiel. Die Engerser kassierten am vergangenen Wochenende zwar ihre zweite Niederlage, sind aber immer noch Tabellenvierter.
Und die Pleite gegen den vor der Saison fusionierten FC Emmelshaus-Karbach war vermeidbar - aber auch nicht gänzlich unverdient. Denn die Engerser dominierten die ersten 35-40 Minuten des Spiels, belohnten sich aber nicht für diese starke Phase. Kurz vor der Pause dann und erst recht in der zweiten Halbzeit übernahmen die starken Gäste mehr und mehr das Kommando und kamen auch zu guten Möglichkeiten - die sie jedoch zunächst nicht verwandelten. Dann aber bekamen sie Hilfe vom Unparteiischen, der bis dahin konsequent eine Linie verfolgt hatte, relativ viel durchgehen zu lassen. Wahrscheinlich beeinflusst von den nahezu permanenten (und penetranten) Protesten von Karbachs Trainer Patrick Kühnreich zeigte der Schiedsrichter in der 61. Minute nach einem Mini-Rempler von Max Schmitten gegen Dylan Esmel auf den Punkt. Kieran Ike verwandelte den ersten Strafstoß ebenso souverän wie Janik Otto den zweiten in der 87. Minute zur endgültigen Entscheidung. Fürs Protokoll: An der Rechtmäßigkeit dieses Strafstoßes gab es nach einem klaren Foul von Vadim Semchuck keine Zweifel.
„Wir dürfen im Strafraum einfach nicht so auf den Ball gehen. So besprechen wir es im Training auch immer. Da haben wir uns einfach nicht gut verhalten“, ärgerte sich Trainer Julian Feit, der auch gesehen hatte, dass seine Spieler in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz das Tempo der Gäste mitgehen konnten. „Wir haben anstrengende Wochen hinter uns. Aber in den ersten 35 Minuten haben wir richtig gut gespielt, hatten 4:0 Torchancen. In einem solchen Spiel muss man sich in den guten Phasen belohnen, das ist uns nicht gelungen“, bilanzierte er, war aber sicher, „dass wir aus solchen Niederlagen lernen und besser werden“.