VLN Langstreckenmeisterschaft
Große Freude auf die Saison 2019

Nürburgring. Lange mussten die Fans, die Rennfahrer und die Teams auf das erste Rennen der größten Breitensportserie der Welt, der VLN Langstreckenmeisterschaft, warten. Doch jetzt endlich war es soweit, das Erste von insgesamt neun Rennen fand auf der Kurzanbindung Grand Prix Kurs und der Nordschleife des Nürburgrings statt. Acht Rennen finden über vier Stunden Renndauer statt und bei einem Lauf bekommen die vielen Fans noch eine Zugabe von sechs Stunden Renndauer.
Die hochkarätig besetzte ADAC Westfalen Fahrt mit den besten Langstreckenpiloten der Welt begann allerdings mit einer Verzögerung, denn dichter Nebel verhinderte hier den Motorsport auf höchstem Level.
Wieder mit von der Partie war das Team Racing One aus Andernach, mit dem bärenstarken Ferrari 458, das im letzten Jahr alles in der VLN gewonnen hatten und im Gesamtklassement dritter dieser hochkarätigen Meisterschaft wurde.
Dazu der Teamchef Martin Kohlhaas: „Unser langjähriger Fahrer Mike Jäger hat sich eine Auszeit genommen, doch mit Jürgen Bleul, der in Neuwied geboren wurde und in Urbar lebt, haben wir einen neuen Mann gefunden, der bei den Test-und Einstellfahrten hier am Ring einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Es waren superschwere Bedingungen bei den Testfahrten und Jürgen hat bewiesen, wie schnell er in unserem Auto ist. Wir freuen uns total auf das Abenteuer Nordschleife und VLN 2019. Viel besser als im letzten Jahr gehts nicht, wir hatten keinen Unfall, keine technischen Probleme und einfach auch viel Glück. Das zumindest wollen wir auch in der neuen Saison beibehalten, möglich alle Rennen gewinnen und ohne Blessuren auf der Rennstrecke unsere Rennen fahren.
Neun Poles und neun Siege in 2018 sind nicht mehr zu toppen, mit 14 Siegen in Folge ist unser Auto das erfolgreichste der VLN Rennserie und das wollen wir mit einem weiteren Sieg noch ausbauen. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, in der ersten Rennen unter die Top Ten zu fahren und wenn man sieht, welche Qualität au Autos und Werksfahrer hier startet, dann wird es zwar nicht einfach aber auch nicht unmöglich. Die große Frage aber lautet, was passiert mit der BoP (Balance of Performance), da hat man die GT3 Rennwagen schon eingebremst und die Leistung um fünf Prozent gekürzt. Wir warten nun ab, inwieweit unsere Klasse und die Porsche eingebremst werden, denn danach wird es schwieriger sein, die gesteckten Ziele zu erreichen. Es werden jetzt in den ersten beiden Rennen der VLN die Daten gesammelt und ,so denke ich, noch vor dem 24 Stundenrennen eine Entscheidung getroffen werden, ob man die weiteren Fahrzeuge einbremst. Das bleibt abzuwarten, aber ich denke der DMSB und die VLN werden letztendlich das gesamte Starterfeld einbremsen, also werden wir auch davon betroffen sein. Jetzt schauen wir erstmal auf das erste Rennen.“
Durch den Nebel am Nürburgring wurde das Qualifying auf eine Stunde verkürzt und begann erst um 12:30 Uhr. 170 Boliden machten sich auf die Reise mit Piloten, die Weltmeister oder auch Le Mans Sieger wurden. Der Ferrari 458 in der sogenannten SP8 Klasse mit dem Andernacher Unternehmer Christian Kohlhaas, Stephan Köhler aus Dreieich und dem neuen Schootingstar im Team, Jürgen Bleul aus Urbar, stellten das über 600 PS starke Fahrzeug auf Rang 30 in der Quali. Das war ganz ok, doch es hätte auch noch weiter nach vorn gehen können. Das Rennen wurde um 15.15 Uhr gestartet, der Nebel hatte sich deutlich gelichtet und die über 24 km auf der Nordschleife waren gut befahrbar. Damit das Rennen gewertet werden konnte, wurde es verkürzt. Vom Start weg lief der Ferrari wunderbar und die Piloten Köhler, Kohlhaas und Bleul arbeiteten sich sensationell bis auf den achten Gesamtplatz vor und führten die Klasse deutlich an. Welch eine Leistung, wenn man bedenkt, was für tolle Werksfahrzeuge, die wesentlich stärker einzuschätzen waren, das Team hinter sich gelassen hatte. Ein Superrennen und man war auf dem Weg in die Top Ten, als dann plötzlich nichts mehr vom Auto zu sehen war. Was war passiert?
Auf einer Ölspur im Streckenbereich hinter dem „Bergwerg“, einer sehr schnellen Passage, rutschte der Ferraribolide von der Strecke. Der Fahrer war ok, aber für das Auto gab ess kein Weiterfahren mehr. Sehr schade, war man doch auf dem Weg nach ganz vorn.
Dazu Martin Kohlhaas: „Wir sind bis auf Platz acht vorgefahren, das Auto lief super und wir hatten späte Tankstopps. In der Klasse SP8 hatten wir vor dem zweiten über eine Minute Vorsprung. Dann passierte aus einer Code 60 Phase, beim hochbeschleunigen ins Rennen der Ausrutscher auf Öl, bei dem weitere Rennwagen die Piste verlassen mussten. Zum Glück blieb es bei Blechschäden. Wir müssen jetzt erstmal sehen, wie wir das Auto an die Box zu bekommen. Schade ist natürlich, dass wir den fünfzigsten Sieg in Folge bei der VLN einfahren wollten, das wäre ein alleiniger Rekord. Doch es hatte nicht sein sollen, natürlich sind wir enttäuscht, aber so ist Motorsport.“
Und der neue Kollege im Team Jürgen Bleul erläutert: „Ich fühle mich total wohl im Team und es sind nette Jungs. Der Ferrari fährt sich komplett anders als noch der Porsche im letzten Jahr bei Black Falcon. Bei den Test- und Einstellfahrten im Regen war ich sehr schnell und auf dem Level meiner Teamkollegen. Meine Kollegen und ich wollen natürlich viele, viele Rennen fahren und an die vergangene erfolgreiche Saison anknüpfen. Meine Aussage ist „Wir gewinnen 10 von 9 Rennen“. Nach dem Stand heute werde ich auch das 24 Stundenrennen bei meinem alten Team fahren, weil der Ferrari von Racing One da nicht fährt.
Natürlich hätte ich mir heute einen weiteren Sieg in meiner Karriere mit den Jungs erkämpft, aber es hatte nicht sein sollen. Wenn Öl auf der Strecke ist, bist du machtlos, aber in ein paar Wochen gehts weiter und dann wollen wir gewinnen.“
Das nächste Rennen in der Langstreckenmeisterschaft ist das DMV 4 Stundenrennen am 13. April.

Das Fahrzeug des Teams, eine Ferrari 458 mit über 600 PS.