Lokalsport | 11.11.2017

TV Urbar - Lauftreff

Im Schatten des Toubkal

Zwei TV-Sportler starteten bei Ultralauf im marokkanischen Atlasgebirge

Mareike Sülz (links) und Frank Hardt (rechts) kamen trotz aller Strapazen bestens gelaunt im Ziel an.  privat

Urbar. Die aufgehende Sonne taucht die Berge in ein violettes Licht. Auf 3100 Meter Höhe ist die Luft klar. Der Blick zurück in das Tal zeigt noch einige Stirnlampen, die sich die Serpentinen hinaufbewegen. Mareike Sülz und Frank Hardt vom Lauftreff TV Urbar starteten beim UTAT, einem Ultralauf über 105 Kilometer. Aber es muss ja nicht immer die große Distanz sein, die Läufer können zwischen 26 und 42 Kilometern wählen, die man auch als Challenge laufen kann. Als Königsdistanz bei dem UTAT gilt die Strecke über 105 Kilometer und insgesamt 6500 Höhenmeter, die über fünf Pässe mit 3000 Metern führen.

In diesem Jahr entschieden sich Mareike Sülz und Frank Hardt für die Königsdistanz. Beide waren im letzten Jahr schon bei der Challenge dabei und wollten für den langen „Kanten“ wiederkehren. Um 6 Uhr standen sie mit rund 110 anderen Extremläufern am Start, der in Oukaimeden, Marokkos einzigem Skigebiet auf 2600 Metern, erfolgte. Nach dem Startschuss liefen sie sehr zurückhaltend los, und das hatte seine Gründe.

Faszinierende Begegnungen entlang der Strecke

Hardt, der die lange Strecke schon einmal 2015 gelaufen war, wusste noch genau, was die Teilnehmer erwartete. Die ersten zwölf Kilometer ging es ständig bergauf. Als die Läufer dann über den ersten Pass liefen, wurden sie mit einem grandiosen Sonnenaufgang belohnt. Im Anschluss führte der Weg eine Piste hinunter in ein 1200 Meter tiefer gelegenes Tal, ein Trail durch Berberdörfer über zehn Kilometer. Die Zeit in den abgelegenen Dörfern scheint stillzustehen. Begegnungen mit lachenden Kindern und vollgepackten Mulis gehören zum Alltag. Nach rund 33 Kilometern erreichten sie den ersten Versorgungspunkt. Dort galt es, Wasser und einige Kalorien nachzufüllen. Das Besondere an diesem Wettkampf ist, dass es nur drei Verpflegungspunkte auf der ganzen Distanz gibt. Für die Läufer bedeutet das, sich auch einmal mit Bachwasser zu begnügen, Tabletten zum Entkeimen gehören zur Pflichtausrüstung. Einige Survivalkenntnisse können von Vorteil sein. Jetzt führte der Weg über unzählige Serpentinen 1500 Höhenmeter hinauf. Nach insgesamt zwölf Stunden Laufzeit erreichten Sülz und Hardt den nächsten Pass, Versorgungspunkt 2 bei Kilometer 68 sollte nicht mehr lange auf sich warten.

3600 Höhenmeter in drei Stufen überwunden

Einer der schönsten, aber auch schwierigsten Abschnitte, beginnt dort. Haben die Teilnehmer diesen Punkt erreicht bedeutet dies, dass es in jede Richtung etwa sieben Stunden zur nächsten Straße sind. Hier zeichnet sich der Lauf durch Autonomie über weite Strecken aus. Ab diesem Punkt beginnt in drei Stufen der Aufstieg auf den höchsten Pass mit über 3600 Metern. Nicht nur mit der dünneren Höhenluft, sondern auch mit sehr kalten Winden hatten die Läufer zu kämpfen. Um eine Dehydrierung und ein Austrocknen der Schleimhäute in der dünnen Luft zu vermeiden, müssen die Läufer ständig trinken. Gegen 3.30 Uhr war auch der höchste Punkt im Schein der Stirnlampe erreicht. Nun ging es auf einem acht Kilometer langen Downhill halsbrecherische 2000 Höhenmeter bergab nach Imlil zum dritten Versorgungspunkt. Bei Sonnenaufgang, nach rund 25 Stunden Laufzeit, erreichten Sülz und Hardt die Station. Wer es bis dort geschafft hat, schafft es auch bis ins Ziel. Auch wenn dieser Versorgungspunkt bei Kilometer 88 dem Anschein nach sehr nahe am Ende dieses Ultras liegt, wartete auf die beiden noch ein harter Abschnitt.

Auf den letzten 17 Kilometer warteten 1800 Höhenmeter. Diesen Teil der Strecke kannten die Urbarer Läufer schon von der Challenge 2016, die Landschaft präsentierte sich in Rot- und Ockertönen und lenkte die Läufer so von den letzten anstrengenden Kilometern ab. Nach einem kurzen Abschnitt mit ein paar alten Zedern tauchten zwei marokkanischen Fahnen auf und markieren die letzten Kilometer bergab zum Ziel. Mareike Sülz und Frank Hardt genossen diese in vollen Zügen und überquerten nach 32 Stunden die Ziellinie. Die anschließende verdiente Finisher- Party dauerte noch bis spät in die Nacht.

Mareike Sülz (links) und Frank Hardt (rechts) kamen trotz aller Strapazen bestens gelaunt im Ziel an. Foto: privat

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