#911 - Frédéric Makowiecki, Laurens Vanthoor, Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R) - SP9 Pro.  Foto: VLN

Am 27.03.2022

Lokalsport

67. ADAC Westfalenfahrt

Nürburgring: „Ganz großes Kino“ bei NLS1 – am Ende triumphiert der „Grello“

Nürburgring. Der Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) hatte alle Ingredienzien für reine Unterhaltung. Die Sonne strahlte, die Zuschauer waren zahlreich erschienen und der Motorsport auf der legendären Nordschleife war packend und abwechslungsreich wie eh und je. Die 67. ADAC Westfalenfahrt gewannen letztlich Laurens Vanthoor, Michael Christensen und Frederic Makowiecki im Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing. Bis auf die letzten Rennmeter musste sich der „Grello“ aber gegen die tapfer kämpfenden Christopher Mies und Jusuf Owega im Audi R8 LMS GT3 von Montaplast by Land Motorsport behaupten. Den dritten Podestplatz belegten Dennis Olsen und Josh Burdon in einem weiteren Porsche 911 GT3 R von KCMG.

„Zwei GT3-Siege in so kurzer Zeit sind nicht so schlecht. Das ist ein toller Start in das Jahr. Das Auto hat sehr gut funktioniert. Darauf können wir aufbauen, hoffentlich ist das ein gutes Omen“, sagte der siegreiche Däne Christensen, der zuvor die 1.000 Meilen von Sebring gewonnen hatte.

Vor allem der erst 19 Jahre alte Jusuf Owega, den sein Teamkollege Chris Mies aufgrund seiner manchmal wortkargen Interviews im Spaß nach dem Rennen als den „Kimi Raikkönen des GT-Sports“ bezeichnete, sorgte für Aufsehen. Im ersten GT3-Rennen in der Grünen Hölle lieferte er tadellos ab. „Ich kenne die Strecke sehr gut und habe mich auf das Rennen gefreut. Ich kann mich heute nicht beschweren. Chris gibt mir viele Tipps aufgrund seiner langjährigen Erfahrung hier und diese sauge ich alle in mir auf“, sagte Owega. Teamchef Wolfgang Land war ebenfalls voll des Lobes: „Dass, was er hier in seinem ersten GT3-Rennen gezeigt hat, das war ganz großes Kino, er hat einen traumhaften Job gemacht. Das wird noch was.“

Durchweg zufriedene Gesichter gab es auch beim Team KCMG. „Wir sind sehr glücklich über Platz drei, wir hatten ein paar Probleme dieses Wochenende, wir haben noch viel Arbeit, aber wir sind im Rennen stark zurückgekommen. Es war toll die ganzen Zuschauer wieder an der Strecke und in der Boxengasse zu sehen. Das Rennen war spektakulär mit vielen Überholmanövern. Ich habe es sehr genossen“, sagte Dennis Olsen.

Markenvielfalt herrschte schon beim Kampf um die beste Ausgangsposition. Axcil Jefferies und Michele Di Martino im Lamborghini Huracan GT3 von Konrad Motorsport sicherten sich in 7:50,370 Minuten die Pole-Position vor Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen im BMW M4 GT3 des BMW Junior Team vor Jakub Giermaziak, Kim Luis Schramm und Ricardo Feller im Audi R8 LMS GT3 3 des Scherer Sport Team Phoenix und dem Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports mit Patrick Pilet und Marco Seefried.

Jefferies stellt mit dem Lamborghini einen neuen Streckenrekord auf

Mit seiner Zeit von 7:50,370 Minuten verbesserte Jefferies den beim Doubleheader 2021 aufgestellten Streckenrekord der NLS von Christian Krognes (7:51.807) deutlich. Insgesamt blieben 19 Autos blieben unter der Marke von acht Minuten. Der neue Asphalt auf dem Übergang vom Grand-Prix-Kurs zur Nordschleife und im Abschnitt Tiergarten respektive Hohenrain-Schikane sowie Sonnenschein und zehn Grad sorgten für sehr gute äußere Bedingungen.

Pilet erwischte von Platz vier aus einen Raketenstart. Der Franzose eroberte sich mit einem brillanten Fahrmanöver sogleich die Führung und setzte sich nach vier Runden 8,179 Sekunden vor Ricardo Feller im Audi ab. Max Hesse kam hingegen schlecht aus dem Startlöchern. Der BMW-Junior fiel in der Anfangsphase von Platz zwei bis auf Rang neun zurück. Im Endklassement reichte es nach der vierstündigen Distanz gerade noch so für die Top Ten.

Die Protagonisten der ersten Stunde spielten später keine Rolle mehr im Vorderfeld. Für den Falken-Porsche war NLS1 nach sieben Runden und einem Unfall mit einem Porsche Cayman beendet. Wieder einmal unglücklich verlief das Rennen auch für den Lamborghini. Aufgrund eines defekten Reifens fiel der Huracan nach Runde acht von Platz drei nach einem Boxenstopp zwischenzeitlich bis auf Rang 17 zurück. „Ich hatte plötzlich aus irgendeinem Grund einen massiven Leistungsabfall, ich musste den gesamten Stint kämpfen, um das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten, es gab ein paar brenzlige Momente, und plötzlich hatte ich einen Reifenschaden, das ist frustrierend. Es ist schwer zu sagen, wo das Problem liegt“, sagte Polesetter Axcil Jefferies. Unterm Strich stand der elfte Gesamtrang.

Mies und Vanthoor liefern sich ein atemberaubendes Duell 90 Minuten vor dem Ende rückten dann andere ins Rampenlicht: Niklas Krütten, Teamkollege von Alexander Sims und Jesse Krohn führte im BMW M4 GT3 von Schubert Motosport vor dem „Grello“, den Laurens Vanthoor pilotierte. Michael Christensen und Frederic Makowiecki fieberten mit dem Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing mit. Es folgte Christopher Mies, der den Audi R8 LMS GT3 von Montaplast by Land Motorsport von Jusuf Owega übernommen hatte. Das Trio lag zu diesem Zeitpunkt innerhalb von vier Sekunden. Der 19 Jahre alte Krütten konnte aber dem Ansturm der beiden Routiniers nicht lange standhalten. Mies übernahm mit einem gewagten Manöver halb über den grünen Rasen am Seitenstreifen, bei dem er mächtig Gras und Staub aufwirbelte, Platz eins vor dem Belgier Vanthoor. Die beiden lieferten sich in der Folge einen packenden Schlagabtausch mit wechselnden Positionen.

„Das war alles entspannt und absolut im Rahmen des Erlaubten. Mir hat das Spaß gemacht. Als ich zurück kam an die Box, habe ich als Erstes Lachsmileys von Christopher auf meinem Handy gesehen. Wir hatten schon erwartet, dass wir vorne mit dabei sind. Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung für die kommenden Wochen“, sagte Vanthoor und Mies fügte hinzu: „Das sah spektakulärer aus, als es im Auto letzten Endes ist. Ich kenne Laurens sehr gut, und ich weiß, dass er mir Platz lässt, da kann man sich so eine mutige Aktion mal erlauben. Klar, hätte ich heute gerne gewonnen, aber ich bin zufrieden, das war auch nicht das letzte NLS-Rennen.“

Dieses fesselnde Windschatten-Duell setzte sich nach dem Boxenstopp zwischen Jusuf Owega und Frederic Makowiecki nahtlos fort. Mit 1,231 Sekunden Vorsprung ging der Franzose im Porsche letztlich als Erster über den Zielstrich.

In der SP9 Am feierte der Teamchef höchstpersönlich seinen neunten NLS-Klassensieg. Henry Walkenhorst gewann mit Jörg Breuer und Friedrich Von Bohlen an seiner Seite im BMW M4 GT3 die Klasse. „Wir sind sehr zufrieden, das war sehr gut. Obwohl wir in der ersten Runde einen Reifenschaden hatten, haben wir das Auto heil nach Hause gebracht. Ich war erstaunt, wie viele Leute an der Strecke waren. Ich fühlte mich, als wäre ich zurück in meinem Wohnzimmer. Ich bin unter 8,10 Minuten gefahren, für einen 56 Jahre alten Amateur war das in Ordnung“, sagte Walkenhorst.

Erfolgreich verlief auch der Umstieg von Laurin Heinrich aus der DNLS in die NLS. Der frischgebackene Porsche-Junior siegte im Porsche Cayman GT4 CS von Four Motors Bioconcept-Car in der Klasse AT neben Ayhancan Güven. „Durch meine Erfahrungen im Simulator war ich sehr gut vorbereitet. Aber im realen Racing wirken die Höhenunterschiede anders, das war ein anderes Gefühl. Ich musste mich erstmal zurecht finden, bevor ich an mein Limit komme, aber ich bin auf einem guten Weg“, sagte Heinrich.

In den Cup-Klassen ging es ebenfalls spannend zu: Im BMW M240i Racing Cup siegte Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive mit den Piloten Yvan Muller und Yann Erlacher. In der Porsche Endurance Trophy Nürburgring Cup2 hatten Karsten Krämer, Moritz Kranz und Christopher Brück im Porsche 911 GT3 Cup von KKrämer Racing die Nase vorn. In der Porsche Endurance Trophy Nürburgring Cup 3 triumphierten Mauro Calamia, Ivan Jacoma und Kai Riemer im Porsche 718 Cayman GT4 CS von Schmickler Performance powered by Ravenol. Der Erfolg in der CupX ging an Teichmann Racing mit Georg Griesemann, Felix von der Laden, Yves Volte und Maik Rönnefahrt im KTM X-Bow GTX.

Das zweite Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie findet in zwei Wochen statt. Das 46. NIMEX DMV 4h-Rennen führt am 9. April über die gewohnte Distanz von vier Stunden.

Pressemitteilung VLN

Start zum Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie 2022.  Foto: Jan Brucke/VLN

Start zum Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie 2022. Foto: Jan Brucke/VLN Foto: Jan Brucke/VLN

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