Ideen für neue Formen des Miteinanders
Intensiver Austausch über die Zukunft der Kirchengebäude
Rheinbreitbach. Rund 15 Vertreterinnen und Vertreter aus den evangelischen und katholischen Kirchenvorständen der Region trafen sich am 26. September auf Einladung des Regionalverbands Unteres Mittelrheintal von Stadtbild Deutschland im Weinhaus Zur Traube in Unkel, um gemeinsam mit Architekt Ralph Schulte aus Neuwied über Perspektiven für kirchliche Gebäude zu sprechen.
Der Architekt stellte Beispiele für gelungene Umnutzungen vor und erläuterte, wie ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren ablaufen kann, wenn Kirchengemeinden über neue Nutzungen nachdenken. Anschließend entwickelte sich ein offenes, intensives Gespräch, in dem die Teilnehmenden ihre persönlichen Erfahrungen und Sorgen zur Zukunft leerstehender Kirchen einbrachten.
Ein Schwerpunkt des Abends war die evangelische Kirche in Rheinbreitbach, die zum Verkauf steht. Dabei wurde die Idee eines Mehrgenerationenhauses lebhaft diskutiert – ein Ort, an dem Jung und Alt gemeinsam wohnen und sich begegnen können. „Gerade für jüngere Menschen, die heute schwerer Kapital für Wohneigentum aufbringen können als in den
1970er- und 80er-Jahren, könnte ein gemeinschaftlich getragenes Projekt ein wichtiger Beitrag zu bezahlbarem Wohnraum und gelebter Nachbarschaft sein“, lautete ein Fazit der Runde.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass Kirchengebäude mehr sind als reine Immobilien. Sie seien Orte von Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und gelebter Gemeinschaft. Künftige Nutzungen müssten diesem besonderen Erbe Rechnung tragen.
Als Folge der Diskussion plant der Regionalverband Stadtbild Deutschland Unteres Mittelrheintal, einen eigenen Abend zum Thema Mehrgenerationenhaus in Rheinbreitbach zu organisieren. Dafür wird ein kompetenter Ansprechpartner oder ein fachkundiges Projektteam gesucht, das die nächsten Schritte mitgestalten und darüber informieren kann.