1. Akademietag der Pallottiner Vallendar 2020 mit 180 Teilnehmern sehr gut besucht

Widerstandskraft trotz Stress und Krankheit

Widerstandskraft
trotz Stress und Krankheit

Beim 1. Akademietag der Pallottiner Vallendar 2020 (v.l.): Annabritta Biederbick (Debeka), JProf. Dr. Sabine Nover (PTHV), Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC (PTHV), Prof. Dr. Brigitte Anderl-Doliwa (Mainz), Prof. Dr. Erika Sirsch (PTHV).Foto: Stefanie Fein/PTHV

14.01.2020 - 08:05

Vallendar. Wie kann sich ein Mensch bei allen auf ihn zukommenden Belastungen des Lebens davor schützen, psychisch krank zu werden? Darum ging es beim mit rund 180 Personen gut besuchten 1. Akademietag der Pallottiner in Vallendar an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV). Referentinnen waren Frau JProf. Dr. Sabine Nover, Lehrstuhl für Methodologie und qualitative Methoden in der Pflege- und Gesundheitsforschung an der PTHV sowie Annabritta Biederbick, Hauptabteilungsleiterin Krankenversicherung der Debeka Koblenz.


Resilienz und chronische Erkrankungen


Frau JProf. Nover befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Resilienz und chronischen Erkranken und zeigte auf, wie Resilienz gefördert werden kann. Dabei stellte sie erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes dar, in dessen Mittelpunkt Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose stehen. In dem Projekt wird untersucht, wie die Patienten, belastet durch die Unsicherheit nicht vorhersehbarer Krankheitsschübe, zu einem Gewinn an innerer Sicherheit kommen können. Dabei spielen sanfte Bewegungen wie die aus Asien kommende Tai Chi-Übung eine große Rolle. Hinzu kommt ein Arbeiten an der inneren Haltung von Selbstakzeptanz und die Einbindung in ein funktionierendes soziales Netzwerk. Hier seien, so Frau JProf. Nover, Frauen stärker als Männer, die sich zu oft selbst isolieren. Resilienz kann so als ein menschliches Persönlichkeits-Merkmal wieder entdeckt werden, das in Krisensituationen zur Verfügung steht und hilft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, was auch geschieht.


Wertschätzung und Anerkennung als „Maßnahme“


Frau Biederbick berichtete von betriebsinternen Angeboten, psychische Gefährdungen bei Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen und daran zu arbeiten. Dabei spielen oft ganz „einfache“ Maßnahmen eine große Rolle, wie z.B. Wertschätzung und Anerkennung durch die Vorgesetzten. In einer durch steten Wandel und der damit verbundenen Unsicherheit geprägten Arbeitswelt arbeite die Debeka u.a. auch an präventiven Angeboten für ihre Kunden. Dazu gehöre bereits jetzt eine „Schlaf-gut“-Beratung.

In der sich anschließenden Podiums-Diskussion kamen auch Aspekte aus Religion und Spiritualität sowie der psychiatrischen Pflege zum Ausdruck. Mit auf dem Podium diskutierte auch Prof. Dr. Brigitte Anderl-Doliwa, Lehrstuhl erweiterte Pflegekompetenz mit Schwerpunkt Psychiatrie an der Katholischen Hochschule Mainz und Alumni der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV, Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC, Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums an der PTHV sowie Prof. Dr. Erika Sirsch, Dekanin der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV- hier als Moderatorin. Kritisch blickten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die sich immer mehr verschärfenden sozialen Rahmenbedingungen, wie z. B. die in den späten Abend verlängerten Öffnungszeiten von Geschäften. Hier, so der Tenor, liege es auch an den jeweiligen Kunden, durch die Zeit des Einkaufs mittelfristig mit zu bestimmen, ob Öffnungszeiten bis in die Nacht, die auf Kosten der Mitarbeiter gehen, wirklich gefragt und notwendig sind. Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer, dass ein sinnvolles Leben zu Resilienz beitrage.

Die Akademietage werden in gemeinsamer Trägerschaft mit der Katholischen Erwachsenenbildung Fachstelle Koblenz und der Katholischen Erwachsenenbildung der Bildungswerke Westerwald und Rhein-Lahn geplant und umgesetzt. Nach den Veranstaltungen ist Gelegenheit zur Teilnahme an der sonntäglichen Vorabendmesse gegeben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei; Spenden erbeten. Weitere Informationen bei Frau Stefanie Fein, IWW, unter Tel. (0 2 61) 6 40 22 55, E-Mail: sfein@pthv.de.

Philosophisch-Theologische

Hochschule Vallendar

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