Studiobühne Wachtberg feiert Erfolg
Aus Stroh wird Gold, und aus Verzweiflung entsteht Liebe
Klassiker der Brüder Grimm in vier Aufführungen: „Rumpelstilzchen“ gefiel dem Publikum
Berkum. „Dieses Jahr lassen wir es mal so richtig rumpeln“, hatte Nico Heinrich angekündigt, und die Studiobühne Wachtberg hielt das Versprechen ihres Sprechers. Der Tradition gemäß präsentierte Schauspieltruppe ihrem minderjährigen Publikum pünktlich zum zweiten Advent erneut einen Klassiker der Brüder Grimm: „Rumpelstilzchen“, ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten in einer eigenen Bühnenfassung. „Denn wir wären nicht wir, wenn wir nicht unsere eigenen Fäden spinnen würden“, so Heinrich. Hunderte von Kindern und Jugendlichen verfolgten die insgesamt vier Aufführungen in der Aula des Schulzentrums Berkum und erfreuten sich dabei einmal mehr am herrlichen Bühnenbild mit Haupt- und Neben-Schauplatz sowie an den liebevoll hergestellten Kostümen. Von der prächtigen Königsrobe aus „echtem“ Gold bis zur authentischen „Arbeitskleidung“ für jede noch so kleine Nebenrolle sah man jedem Kleidungsstück an, dass es mit Herzblut hergestellt worden war.
Herausragende schauspielerische Leistungen
Muss man eigentlich noch erwähnen, dass die schauspielerische Leistung aller Akteure einmal mehr herausragend war? Eigentlich nicht, denn das ist man ja von den Auftritten der Studiobühne Wachtberg mittlerweile gewöhnt. Die engagierte Schauspieltruppe um ihre „Chefin“ Petra Karrenbauer gab auch diesmal wieder ihr Bestes und spielten dabei vor allem hier komödiantisches Talent aus. Jedem Akteur schien die Rolle wie auf den Leib geschrieben, und so war es auch kein Wunder, dass immer wieder Szenenapplaus aufbrandete und diverse Lachattacken beim geneigten Publikum zu verzeichnen waren. Der Inhalt des Märchens. „Rumpelstilzchen“ dürfte hinlänglich bekannt sein. Der einfältige Müller behauptet, seine Tochter könne aus Stroh Gold machen, was diese dem eitlen König natürlich sofort beweisen soll. Leichter gesagt als getan, doch da kommt überraschend eine finstere Gestalt aus dem Wald ins Spiel, die sich mit solcherlei Zauber auskennt tatsächlich das Stroh gleich ballenweise zu Gold verarbeitet. Doch natürlich nicht ohne Gegenleistung, ist der hinterlistige Waldschrat doch auf der Suche nach der wahren Liebe. Die findet am Ende allerdings nicht er, sondern die Müllerstochter, zwischendurch wird auch noch ein Wolfshorn gebastelt und ordentlich beim Kartenspiel betrogen. Schließlich wird auch das Rätsel um den Namen des Bösewichts gelöst, und „Rumpelstilzchen“ hat, sehr zur Freude der Kinder, mit Zitronen gehandelt. Dass am Ende natürlich das Gute siegt und jeder seinen verdienten Lohn erhält, versteht sich von selbst. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Wie kann man Stroh zu Gold spinnen? Da ist guter Rat teuer für die schöne Müllerstochter. Doch Rumpelstilzchen kennt die Antwort.
