Lions Meckenheim organisierten Benefizkonzert zugunsten behinderter Jugendlicher
Chur Cölnischer Chor sorgte für eine volle Friedenskirche
Meckenheim. Wenn im Rheinland etwas zum vierten Mal im vierten Jahr hintereinander durchgeführt wird, dann kann man zu Recht bereits von Tradition sprechen. Dementsprechend groß war die Freude bei der Präsidentin des Lions-Club Meckenheim-Wachtberg, Susanne Benaray-Meisel, dass man am vergangenen Sonntag bereits zum vierten Mal den Chur Cölnischen Chor unter der Leitung von Prof. Heribert Beissel in der Meckenheimer Friedenskirche begrüßen konnte. Dieser Kammerchor wurde 1968 von Prof. Heribert Beissel ins Leben gerufen, um sein Chur Cölnisches Orchester (heute Klassische Philharmonie Bonn) durch eine Vokalgruppe zu ergänzen.
Mehr als 30 Sänger und Sängerinnen waren denn auch nach Meckenheim gekommen und fanden eine mehr als volle Friedenskirche vor. Denn angesichts des heißen Wetters hatte man zunächst nur für 250 Personen bestuhlt, musste dann aber noch 30 weitere Stühle aufstellen, damit alle Besucher einen Sitzplatz fanden. Damit war die Kirche dann aber auch mehr als nur gut gefüllt und alleine dieser Zuspruch zeigte mehr als deutlich, welch hohen Stellenwert dieses Konzert inzwischen auch bei der Meckenheimer Bevölkerung hat. Und auch wenn der Eintritt nichts kostete, so war der Besuch nicht umsonst, denn nicht nur die Erlöse aus dem Getränkeverkauf wurden für den guten Zweck gesammelt, auch wurden die Besucher auf eine durchaus charmante Art und Weise um eine Spende gebeten, lag doch dem Programmheft auf jedem Platz direkt ein Briefumschlag bei und Präsidentin Benarey-Meisel verwies auch auf die Möglichkeit der steuerlichen Absetzung. Und es sollte einiges an Geld zusammenkommen an diesem Sonntag, denn über das, was mit diesem Geld geschieht, wurde ebenfalls direkt informiert.
So veranstaltet die evangelische Kirche in Meckenheim eine Ferienfreizeit für circa 50 teilweise schwerbehinderte Kinder und Jugendliche in Plön. Der Gedanke dabei ist, dass jedem der behinderten Kinder ein nicht behindertes Kind oder Jugendlicher an die Seite gestellt wird. Dies natürlich mit professionellen erwachsenen Begleitern. Der Hintergrund dieser Maßnahmen liegt im gegenseitigen Kennenlernen, dem Abbau von Vorurteilen und dem Lernen des normalen Umganges zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen - das vielfach beschworene Prinzip der Inklusion quasi zum direkten Erleben.
Dies alles kostet eine richtige Stange Geld und vor allem für die erwachsenen Begleiter kann nicht erwartet werden, dass diese Kosten zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag auch von den Behinderten zu zahlen sind. Und da die staatlichen ebenso wie die kirchlichen Mittel begrenzt sind, hat der Lions Club Meckenheim es sich hier zur Aufgabe gemacht, diese wichtige gesellschaftspolitische Maßnahme zu fördern, welche sich direkt und sehr konkret auf das Zusammenleben in Meckenheim auswirkt.
Für die Spenden gab es dann auch allerhand geboten, und wenn Präsidentin Susanne Benarey-Meisel den Gegenwert einer normalen Eintrittskarte auf 20 Euro bezifferte, dann war dies ein nettes Understatement, denn für Veranstaltungen mit dem Namen von Prof. Heribert Beissel wird auch gerne weit mehr als das Doppelte bezahlt, bürgt der Name doch für Qualität. Dies war auch an diesem Nachmittag zu erleben, denn es gab zahlreiche Stücke alter Meister, aber auch von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder Edward Elgar. Auch alte Volkslieder wie „Horch was kommt von draußen rein“ oder das „Lied der Loreley“ von Friedrich Silcher wurde wunderschön intoniert. Eine der Höhepunkte des Konzertes war auch der Auftritt von Ervis Gega, welche auf der Solo-Violine das Publikum zu Beifallsstürmen inspirierte und somit gemeinsam mit dem Chor für einen vollendeten Kunstgenuss sorgte.
