Sekundarschule Wachtberg nimmt an Junior-Projekt teil
Firmengründer von „Tigerwood“ ließen sich beraten
Wachtberg-Berkum. Lautes Trommeln und viel Gelächter - für Jens Forstner, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Wachtberg, war es ein eher ungewöhnlicher Termin bei einer ungewöhnlichen Firma. Er war zu Gast bei Schülerinnen und Schülern der Stufen neun und zehn der Sekundarschule Wachtberg, die ihm ihre in diesem Schuljahr gegründete Schülerfirma „Tigerwood“ vorstellten.
„Wir bauen Cajons in verschiedenen Größen und Ausführungen“, erklärten die Schüler im Technikraum der Sekundarschule. Cajons? Das sind Trommelkisten mit Innenleben, auf denen man sitzt und mit denen man unterschiedliche Klänge erzeugen kann - laut und leise, tief und höher, mit und ohne Snare. Sie haben ihren Ursprung in Südamerika und wurden einst von den Sklaven der Orangenplantagen aus Transportkisten gebaut.
Die Geschäftsidee der Schüler: Sie wollen ihre Cajons vornehmlich an Schulen und Kindergärten für den Musikunterricht verkaufen. Unter dem Label „Tigerwood“ haben sie verschiedene Modelle entworfen und bieten diese über das Internet oder auch per E-Mail an. Auch Privatleute können sich an die Schülerfirma der Sekundarschule wenden und ein Instrument erwerben. Neben der Eigenproduktion bauen die Schüler auch Instrumente aus qualitativ hochwertigen Bausätzen. Das hat natürlich seinen Preis. „Unsere Produkte kosten je nach Ausführung zwischen 30 und 70 Euro“, berichtete Gary Diron, der Sprecher der Technikabteilung. Mit Unterstützung durch Techniklehrer Stephan Cornides und Referendar Christoph Stein experimentierten sie auch mit verschiedenen Finish-Techniken von Farblasur bis Schelllack.
Aber nicht nur das handwerkliche Arbeiten lernten die Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt. Die Schülerfirma hat darüber hinaus eine Geschäftsführung, eine Buchhaltung und Personalabteilung sowie ein Marketing-Team, das sich um Werbung und Verkauf der Cajons kümmert. Es werden Lohnstunden abgerechnet, Banküberweisungen getätigt und Rechnungsformulare erstellt. Auch das Gründungskapital für ihre Firma haben sich die Schülerinnen und Schüler selbst besorgt, indem sie Anteilsscheine zu je zehn Euro verkauften.
Mit ihrer Firma beteiligen die Schülerinnen und Schüler sich am Junior-Projekt des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln. Junior-Schülerfirmen entwickeln eine eigene Geschäftsidee und eine eigene Unternehmensstruktur, sie laufen jeweils für ein Schuljahr. „Es war für uns ein Sprung ins kalte Wasser“, meinte Lehrerin und Berufswahlkoordinatorin Beatrice Driesch-Roth, die das Projekt initiiert hat. „Aber dieses Projekt ermöglicht es Schülern, Wirtschaft hautnah zu erfahren und Verantwortung zu übernehmen - als Unternehmer und Mitarbeiter.“ Am Ende winkt den Schülerinnen und Schülern ein Zertifikat, das ihr unternehmerisches Wissen bescheinigt. Und hoffentlich auch ein saftiger Gewinn. Jens Forstner jedenfalls bescheinigte den jungen Unternehmern viel Kreativität bei ihrer Geschäftsidee und konnte ihnen nur den Tipp geben, sich weiterhin gut zu vernetzen und ihre Erzeugnisse über die Grenzen Wachtbergs hinaus bekannt zu machen.
Interessenten können sich noch bis Ende Juni über das Internet (http://tigerwood.jimdo.com) oder auch per E-Mail (tigerwood1314@gmail.com) an die Firma „Tigerwood“ wenden.
